Berichte von 09/2016

Dienstag, 27.09.2016

Schon 50 Tage unterwegs

...oder doch erst!?

Hola, meine Lieben 🙂

Wir sind nun die vierte Woche auf der Insel. Einerseits fühlt es sich an, wie gerade angekommen, andererseits, als wäre wir schon ewig und drei Tage hier. Ich denke es könnte daran liegen, dass sich für mich in der Schule noch keine Routine einstellen konnte. Die erste Woche war ich ja in Begleitung unseres Gastvaters in den Klassen, die darauffolgende habe ich das erste Mal alle meine Schüler getroffen und den Unterricht der Lehrerin miterlebt, letzte Woche war nur freitags Unterricht und diese Woche hat gerade erst angefangen…

Ich hatte ja gehört, dass die Lehrerin, die ich begleiten werde, Englisch könne. Dem ist nicht so. Sie unterrichtet zwar tatsächlich Englisch, lernt aber eher mit ihren Schülern mit. Der Unterricht besteht also daraus, dass sie Kopien aus ihrem Buch verteilt und die Schüler die Aufgabe haben Sätze aus dem Spanischen ins Englische zu übersetzen oder andersrum. Die Kopien beinhalten auch Vokabellisten und mit deren Hilfe kann die Lehrerin die Fragen der Schüler beantworten. Auch ich bin oft sehr froh um diese Listen, da es mir einen ziemlichen Knoten in Kopf fabriziert zwischen zwei Sprachen im Sprechen und Übersetzen zu wechseln, während ich in einer dritten denke. 😛 Allerdings geht hier gerade das dritte Bimester zu Ende und das bedeutet, dass Noten gemacht werden. Also ist der Unterricht ähnlich reich an Inhalt wie wenn bei uns ein Halbjahr sich dem Ende neigt. Jedoch passiert das hier nicht zwei sondern vier Mal in Jahr. Ich bin sehr sehr gespannt, wie der Unterricht wohl im „Normalfall“ ablaufen wird und ob ich beispielsweise bei Lernen eines neuen Themenbereichs mein Englisch noch ein wenig besser vermitteln kann.

Sicherlich fragt ihr euch, was hier letzte Woche so passiert ist, wenn die Schule nur Freitag stattgefunden hat. Heute werde ich euch nur eine kurze Zusammenfassung geben können, da die vier Tage von Montag bis Freitag je einen eigenen Eintrag Wert sind. 😀 Die „Hauptattraktion“ war der Mittwoch: Día de los Estudiantes (Tag der Schüler), Día de los Enamorados (Tag der Verliebten, Valentinstag) und Frühlingsbeginn mit Vorstellung der Cholita de la Primavera (Mrs. Frühling) auf einmal. Da dieser Tag in Bolivien sehr wichtig ist vermute ich, dass auch damit zusammenhängt, dass an den anderen Tagen so besondere Aktionen stattgefunden haben. Montags ging es mit dem „Primer Festival de Canto y Poesia 2016“ los. Dienstags ging es mit einer Zeremonie des Abschlussjahrgangs zur Einführung der Neuen in die Secundaria weiter. Mittwochs war der große 21. September mit verschiedenem Programm und ganz viel Party auf dem Schulgelände. Und donnerstags hat sowohl die Primaria als auch die Secundaria gesammelt einen Tagesausflug gemacht. Da mich aber keiner informiert hatte - schönen Dank auch 😕 und ich vom Ausflug der Secundaria erst im Nachhinein bzw. so halb vom Vater unseres Gastvaters – wir haben also einen suuuuupersüßen und liebenswerten Gastopa ^^ erfahren habe bin ich mit Kati und der Primaria mitgegangen: Caminata al camino de las Inkas (Wanderung auf dem Inkatrail) mit Besichtigung einiger Ruinen hier auf der Insel. Die gesamte Woche war unendlich eindrucksvoll und spannend mitzuerleben. Am lustigsten war jedoch, das uns ja nie jemand wirklich vorher bescheidgesagt hatte und wir so gut wie Alles entweder nebenbei oder im Moment des Geschehens erst erfahren haben. 😎

 

Als kleinen Vorgeschmack wollte hier schonmal ein Bild pro Tag hochladen. 😫 Dann kamen die Erroranzeigen:

Direktor der Secundaria auf dem Dorfplatz. Eröffnungsrede des Festivals mit Begrüßung vor allen Schülern und Gästen.

Montag: Direktor der Secundaria auf dem Dorfplatz. Eröffnungsrede des Festivals mit Begrüßung vor allen Schülern und Gästen.

Einer der Großen, der als

Dienstag: Einer der Großen als „Papa Oscar“, der die Zeremonie leitet.

Mittwoch: Die Cholita de la Primavera und ein paar der anderen Cholitas beim Tanzen.

Donnerstag: Ein Stück des Inkatrails und der atemberaubenden Aussicht auf unserem Inselchen.

 

Am Wochende erwartet uns das nächste große Projekt und dafür fahren wir nach La Paz. Um was es sich genau handelt erzähle ich euch dann, wenn es soweit ist und ich ein bissen mehr Ahnung habe, was wir machen werden. 😉 Dafür werde ich genug Internet haben um fleißig zu posten. Mal sehen ob es auch zeitlich reicht… Am Wochenende erwarten euch hoffentlich weitere Berichte und mich hoffentlich das erste Versuchspaket von zuhause. So können wir uns also gemeinsam drauf freuen.

 

Eine schöne Woche bis dahin y muchos besos de la Isla del Sol

😘 Salome

 

P.S.: Ich werde alles, was ich am Wochenende hochlade auf das jeweilige Datum umschreiben. Wenn ihr also nicht dem Link in der Infomail an alle Abonennten folgt sondern über meinen Blog geht werden die neueren Beiträge als älter angezeigt werden. 😀 Ihr schafft das...

Mittwoch, 21.09.2016

Día de los Estudiantes

Hallo meine Lieben 😳,

hier der Bericht zum "Tag der Schüler"

Tag 3) Mittwoch der 21. September 2016

Lustiger Weise muss ich meinen Mittwoch am Dienstag Nachmittag anfangen: Katis Lehrer hatten sie zur Probe der Tänze für den nächsten Tag eingeladen. Los Mineros. Alle Lehrer der Primaria (PL) haben sich getroffen um zusammen zu tanzen, da sie auch alle gemeinsam die Aufführung am nächsten Tag machen würden. Da diese Probe die einzige Information war die wir hatten sind wir zusammen hingegangen und haben versucht und anzuschließen... 😎  Während dieser Probe habe ich dann auch erfragt, dass meine Lehrer (SL) auch tanzen würden und in Laufe des Nachmittags dafür ebenfalls geprobt werden würde. Also habe ich nach der ersten Probe mich auf den Weg gemacht meine tanzenden Lehrer zu suchen. Als ich allerdings fragte ob alle zusammen tanzen würden, weil es in der Primaria ja so lief, wurde ich sehr verwirrt angeschaut. Nach der Erklärung, dass ich gerne mitmachen würde wurde mir erklärt, dass es mehrere programmpunkte geben würde und schwupps gab es noch einen mehr:

Monseñada.

  • 2 Paare (bei dem einen Ich)
  • 3 Stunden insgesammte Tanzproben
  • schriftliche Kurzanleitung
  • mein Tanzpartner versprach von seiner Frau Klamotten für mich zu besorgen
  • fertig!

Kommen wir zum eigentlichen Mittwoch. 😉 Da man mir gesagt hatte, dass der Beginn um 08h wäre war ich zum Aufbau schon da. Tatsächlich ging es -so más o menos um 09h los. Wir haben die Ehrenplätze auf der Bühne neben den Direktoren bekommen und wurden von jedem mit Handschlag begrüßt, der schon da war und ebenso haben wir jeden mit handschlag begrüßt, der nach uns kam. In der Mitte, vor den Direktoren, wurden Coca-Taschen gesammelt und anschließend ein Ritual (?) vollzogen, bei dem jeder sich auch ein wenig genommen hat, auch uns wurde angeboten was zu nehmen. Es folgte die Nationalhymne mit Fahnenhissen. Dies passiert jeden Montag zu Beginn der Schulwoche und immer, wenn ein besonderer Tag ist. Anschließend wurde gemeinsam das Lied "Primavera Tropicana" gesungen, also über den tropischen Frühling. Neben dem Tag der Schüler war der 21. September auch der Tag der Verliebten und Frühlingsbeginn. Der nächste Programmpunkt waren die Lehreraufführungen:

  • ein traditioneller Tanz der PL
  • ein Sketch über verschiedene Musikgeschmäcker der SL
  • "Los Minieros" von Kati und den PL
  • "Monseñada" von mir und den SL

Vorne links, in gelb, Kati beim

Monsenada in Birkenstock :P

Nach dem Vormittagsprogramm gab es ein gemeinsames Mittagessen. Mit dem Direktor, der uns eingeladen hatte ihm zu folgen, und anderen Autoritäten saßen wir in einem der Klassenträume auf den Schulbänken und haben erst eine Quinoasuppe und dann einen riiiiiesigen Berg Essen bekommen. (Schweinebraten, Salat, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Kochbanane) Dazu gab es ein paar Flschen Cola, die mit allen und Pachamama -auch in Räumen 😮 geteilt wurde. Superlecker aber viel zu viel. Als wir dann das, was wir nichtmehr geschafft haben ins Direktoriat gestellt hatten ging es in einen anderen Raum und man wollte und erneut eine Suppe und ein Secundo (Zweites) andrehen. Da waren wir dann aber schon lleno (voll)...

 Mittagessen mit neuen Umständen :D

Während der Mittagspause hatte der Schulof einen Wandel durchgemacht. Auf der Bühne war ein mehrstufiger Trohn errichtet wurden über dem ein Banner der "Cholita de la Primavera" (sozusagen die Miss Frühling) wehte und vor der Bühne war, umgeben von Sitzmöglichkeiten, eine Art Laufsteg zu erkennen. 17 Cholitas gingen über diese Strecke zur Bühne. Auf dem Weg wurden sie neben Räucherschalen und viel Konfetti auch von zwei Kreaturen begleitet, die ihnen den Weg offensichtlich schauspielerisch erschweren sollten. An ihrem Ziel angekommen versammelten sie sich rund um den Trohn.

Eine Cholita auf dem Weg nach vorne.

Die umgestaltete Bühne

Die Hauptattraktion des Tages war natürlich die Cholita de la Primavera. Sie wurde von einem der Direktoren nach vorne begleitet, von ihrem Herren in Empfang genommen und tanzte nach diesem auch mit ihrem Vater. Weitere Zeremonien waren u.A. ein Hutwechsel durch den Direktor und eine Scherpenverleihung durch eine der Lehrerinnen. Der Reihe nach bekammen alle auf der Bühne versammelten und direkten Zuschauer ein Geschenk. Popcorn, Kekse, Cola zum teilen. Zufälliger Weise hatten wir uns nahezu rechtzeitig in die erste Reihe gesetzt. 😛 Das Ende der gesammten Veranstaltung war ein Reihentanz.

Ein paar Frauen in tyoischer Kleidung und mit Konfetti bewaffnet...

¡Hasta luego!

Eure Salome 😘

Dienstag, 20.09.2016

Zeremonie zum Schulwechsel

¡Hola! 🙂

Es folgt:

Tag 2) Dienstad der 20. September 2016

Da ich dienstags vormittags keinen Unterricht hatte habe ich meinen Tag sehr entspannt anfangen lassen. So kam es, dass ich erst mit einer Stunde Verspätung eine Nachricht von Kati gelesen habe. "Komm schnell in die Schule und bring die Kamera mit." Naja gut, also los. 😛

In der Schule angekommen wurde mir schnell klar, dass wieder kein Schulalltag stattfinden würde. Die Kleinen spielten Fuball und interessierte Lehrer wie Schüler hatten sich vor der Bühne der Secundaria versammelt. Kati mittendrin. In erster Reihe saßen einige voller Erwartungen. Ebenfalls in der ersten Reihe saßen Kinder mit einer undefinierbaren Pampe in den Haaren. Auf der Bühne erkannte ich ein paar meiner Abschlussklassenschüler in weißen Gewändern. Mittelpunkt war, unter einem Zweigbogen und mit einer Art Bischhofsmütze aus Papier ausgestattet, "Papa Oscar".

Die Bühne, ein paar Zuschauer und ein paar der Schüler, die die ZEreminie schon hinter sich haben.

Kati, die ja schon etwas länger da war und sich informiert hatte, erklärte mir, dass es sich um die Begrüßung der ältesten Schüler der Primaria und ihre Einführung in die Secundaria handelte. Und so lief die Zeremonie ab: Jeder Schüler kommt einzeln mit seinem Paten nach vorne und kniet vor "Papa Oscar" nieder. Küsst dessen Kreuz aus Brennesseln. Isst einen Kräcker. Trinkt einen Becher Fanta. Wird auf einen Spitznamen getauft und bekommt ein rohes Ei auf dem Kopf zerschlagen, es folgt eine Priese Mehl und schon erklärt sich die Pampe. Tjaja, immer auf die Kleinen. Wie überall. 😉 Durch fleißiges nebenher Übersetzen konnte Kati mir sagen, dass die Spitznamen großteils nicht sehr nett waren und die Taufe mit angeblichem Urin verschiedener Tiere und Personen durgeführt wurde.

Wir haben es uns eine Weile noch angeschaut. Fotos gemacht (wie die meisten meiner Fotos waren auch diese leider noch auf dem Handy -.-). Und sind dann zurück ins Hostal gegangen. Kati erzählte mir, dass sie zu einer Tanzprobe am Nachmittag eingeladen wurde und ich entschied mitzugehen. Also gab es sogar einen zweiten unverhofften Programmpunkt an meinem freien Tag.

Alle gemeinsam, mit Kati, probten die lehrer der Primaria ihren Auftritt "Los Minerps". Nachdem diese Porbe geschafft war bin ich meine Lehrer suchen gegangen, vllt könnte ich mich ja auch beteiligen. Gesucht, gefunden. Ein kleines Grüppchen arbeite gerade den Part der Secundaria-Lehrer aus und Schwuppdiwupp wurde ein neuer Punkt hinzugefügt: 2 Paare, eins davon mit mir. 3 Stunden Probe. Schriftliche Kurzanleitung auf Spanisch. Das Versprechen meines Tanzpartners sich um meine Klamotten (traditionell die einer Cholita) zu kümmern. Und fertig! 😀 Jetzt konnte ich wohl einen traditionell bolivianischen Tanz auftrittreif tanzen...

Fertig mit jeglichen Kräften und diesem Tag. Nur die Woche geht noch weiter. 😛

¡Hasta Pronto!

😘 Salome (Die wieder ein Handy hat!)

Montag, 19.09.2016

Primer Festival De Canto Y Poesia 2016

Hallihallohallöchen, 🙂

wie versprochen kommt nun der erste Teilbericht einer absolut verrückten Woche:

Tag 1) Montag der 19. September 2016

Wir dachten uns würde ein Tag wie jeder Andere erwarten. Also waren wir vorbereitet auf die allmontagliche Begrüßungszeremonie. Allerdings konnten wir schon beim Frühstücken beobachten, dass sämtliche Schüler und Lehrer in die "falsche Richtung" liefen. Weg von der Schule und hin zu unserem Lieblingsnachbarn dem Berg. Noch komischer wurde es dann als zwei meiner Schüler am Zaun auftauchten und winkten, sie wollten unbedingt Katis Hut haben, da sie ihn für eine Vorführung brauchten. Wir haben nur irgendetwas mit "arriba" (hoch/oben) y "música" (Musik) verstanden und uns ein wenig gewundert. Nach beendetem Frühstück sind wir trotz Allem in die Schule gelaufen um von dem einzigen dort anwesenden Lehrer sozusagen aufgeklärt zu werden. Wir haben erneut nur "arriba" verstanden und, dass wir keinen Unterricht haben würden... 😛 Also umgedreht und den Berg hochgewandert.

Oben angekommen hatten sich bereits einzelne Schüler und ein kleiner haufen geschäftiger Lehrer angesammelt. Zusammen wurde aus Grünzeug, Tüchern, Flöten und Horn eine Bühne kreiert. Kati und ich versuchten uns zu integrieren und bekamen die Aufgabe riesige Blätter (Mais? Banane?) in Streifen zu reißen. Mit Hilfe dieser sehr stabilen Fäden würden Tücher und Dekoartikel aneinander und an den Begrenzungspfosten befestigt. Schwuppdiwupp war eine sehr eindrucksvolle Bühnengestaltung abgeschlossen. Mittlerweile hatten sich auch Alle eingefunden und der "Sonnenplatz" (wie wir den Hauptplatz des Dorfes dank der steinernen Sonne aud der Bodenmitte getauft haben) war voller Leben. Die Wartezeit bis zur Eröffnung überbrückten uns ein paar von Katis Schülern indem sie sich mit uns unterhielten und ein nahezu endloses Interesse an unseren Handys, Galerien und der Handykamera hatten. Wir erlaubten ihnen ein paar Fotos zu machen und hatten viel Spaß dabei. 😀

Die Zuschauer (ein Teil davon)

Das, den gesammten Vormittag füllende, Programm bestand aus Auftritten der Schüler. Beginnend mit Gedichten der Primarias, gefolgt von Secundarias, Gesängen und Tänzen der Primarias und Secundarias.  Es war wirklich beeindruckend, wie vorallem die Kleineren in ihren traditionellen Kostümen voller Emotionen und mit teilweise sichtlichem Gefallen ihre Darbietungen ausgestaltet haben. Hier zwei Beispielbilder:

 

 

 

 

Nachdem wir viele viele Stunden mit zuschauen und versuchen unsere Eindrücke festzuhalten verbracht hatten haben wir uns gefragt, was noch kommmen würde. Immerhin fehlte bisher auch Katis Hut. Einige weitere Auftritte später haben wir es erfahren. Ein paar der älteren Mädchen sangen und tanzten zu den aktuellen bolivianischen Charts und eine von ihnen trug, passend zu ihrem Outfit, Katis Hut.

Es fehlte noch die Preisverleihung der durchgehend wild mitschreibenden Juri, die eher eine Rangfolge als eine Auswahl war. Jedes Kind aus jeder Kategorie bekam einen Platz und dazu einen Preis. Nach und nach lichteten sich die Reihen aber als brave Lehrerinnen/ Voluntarias blieben wir bis zum absoluten Ende, machten, wie Katis Lehrerinnen uns beauftragt hatten, Fotos, verabschiedetetn uns freundlich und machten uns endlich auf den Weg zum Mittagessen. Ob ihr es glaubt oder nicht, einen ganzen Tag unvorbereitet in der Sonne zu sitzen und sich immer mal wieder mit dem ein oder anderen Kind zu beschäftigen kann unendlich anstrengend sein. Neben den Kindern hatten wir auch durchgehend die beiden Hostel-Hunde um uns. Dies war das erste (und nicht das letzte) Mal, dass wir sie als ständigen Schatten erlebt haben... 😀

Fortsetzung folgt!

Die allerbesten Grüße gerade aus La Paz 😳

Salome

P.S.: Wer es noch nicht bemerkt hat: ich bin aktuell nicht erreichbar... habe mir auf die aller dummste Art mein Handy klauen lassen. Weder aber schnellst möglich für Ersatz sorgen und euch das dann mitteilen. 😕

Sonntag, 18.09.2016

Wochenendeinkauf und Martimonio

¡Hola todos! 😳

Gestern morgen sind Kati und ich zum einkaufen ans Festland gefahren. Die Streke dauert je nach Ladung des Bootes 2-4 Stunden. Das nächste Festland von uns aus ist Copacabana, nicht weit von der peruanischen Grenze entfernt, und dort gibt es so gut wie alles zu kaufen. Wir haben uns unter Anderem mit allem eingedeckt, was wir dachten man könne es so brauchen. Etwas schwieriger gestalteten sich schon die Vorbereitungen zu unserer Idee einen Kuchen zu backen: als Kati ihr Handy rausgeholt hat um ein Rezept für Marmorkuchen - einfach, lecker und (was weniger relevant sein wird) haltbar... zu googlen wurden wir sofort lautstark von einer der Straßenverkäuferinnen darauf hingewiesen, dass sie nicht fotografiert werden möchte. Irgendwann haben wir es geschafft eins zu finden und leicht improvisiert alle Zutaten zu kaufen. Ich bin gespannt, was das wird und werde euch berichten.😉 Und ich habe eine der berühmten Titikakasee-Forellen gegessen. Super lecker!

Noch auf dem Wasser haben wir gehört, dass irgendwo in Challa ein riesiges Fest oder eine Party sein muss, da die Musik nahezu allgegenwärtig war. Der Vater unseres Mentors und Gastvaters hat uns aufgeklärt, dass im Dorf eine Hochzeitsfeier wäre, zu der alle gehen. Eine “Matrimonio“. Kurz etwas gegessen, eine Karte geschrieben - Kati hat in Deutschland Blumen getrocknet und aufgeklebt, und auf ging es die Ferierlichkeit zu suchen. Wenig überaschend, mussten wir vom Strand unten den Berg bezwingen, da sich ein Großteil Challas diesen hochzieht. Leichter gesagt, als getan... Fast ganz oben fanden wir, was wir suchten: auf einem nicht sehr großen Feld tummelten sich eine Menge fröhlicher Menschen. Überall verteilt saßen, standen, liefen, tanzten und musizierten verschiedene Gruppen. Als wir uns ein bisschen sortiert hatten haben wir dann auch das Brautpaar entdeckt. Am vorderen Ende des Feldes war aus weißen Tüchern und geschmückten Pfosten ein Unterstand gebaut worden. Von links stand eine Schlange von Gästen, die gratulieren wollten, hier haben wir uns angestellt. In der Mitte, vor einem unglaublichen Gebilde aus Torten, geschmückt mit farbigem Muster und Blumen, standen drei Männer und drei Frauen, wobei die mittleren Braut und Bräutigam waren. Die Männer trugen alle Anzug, die Frauen sehr edle traditionelle Gewänder. Also bunte Röcke und Unterröcke, mit Spitzen und Glitzer geschmückte Oberteile und über den Schultern ein Spitzentuch mit langen Fransen. Eine bolivianische Tradition ist es, dem Brautpaar (und den vermutlich nächsten Verwandten, die mit vorne standen) das geschenkte Geld in Scheinen anzuheften. Dies haben also auch wir gemacht, gratuliert und unser Geschenk überreicht. 🙂 Die Schlange der Gratulierenden ging also am glücklichen Paar vorbei, jeder bekam ein Bier und alle verteilten sich nach und nach wieder. Kati und ich standen ein bisschen orientierungslos rum und haben rechts an den Unterstand gelehnt eine verzierte Leiter entdeckt, deren Sprossen Ketten aus Broten, Orangen und ganz oben weiteren Geldscheinen waren. 

Neben einer Reihe Frauen haben wir einen Platz gefunden und uns ein bisschen umgeschaut. Es gab eine Band mit Trompeten, Tenorhörnern und Schlagwerk, die immer wieder etwas spielte, genauso ein Kreis tanzender Männer mit diversen Flöten und Trommeln. Vor dem Unterstand saßen in zwei Reihen einige Frauen und verteilt viele weitere. Es wurde erst Coca und Bier verteilt, später auch die Tortenpracht. 😀 Unsere Sitznachbarin erkläte uns ein bisschen von den Traditionen. Wir hatten schon beobachtet, dass die Braut den Gratulierenden die Hüte abzieht und diese schräg hinter sich reicht. Dies ist ein Dank für Geschenke und gute Wünsche, zurück bekommt man seinen Hut nämlich gefüllt mit Brot und Popcorn. Der Kuchen wurde an alle verteilt, jedoch indem die Männer ihn bekamen und an Freundin, Frau oder Familie weitergaben. Wir haben etwas bekommen, indem ein junger Mann mit uns vorgegangen ist und wir, wie alle Kinder, direkt ein Stück bekommen haben 😛 Durch Beobachtungen wurde uns auch bewusst, dass wir das Bier beinahe “falsch“ getrunken hatten. Der erste Schluck wird nämlich zu Ehren Patchamamas (Mutter Welt/ Mutter Kosmos/ Mutter Erde) auf den Boden geschüttet. Dann erst wird getrunken. Ahnlich wie bei uns werden traditionell eben Geld und Haushaltsgegenstände geschenkt. Neben vielen warmen Decken und bunt verziertem Geschirr standen bei den Geschenken auch eine Nähmaschine, Komode und ein Schrank. 

Leider lag das Feld mitten in einem Windkanal und wir waren zwar etwas schicker, jedoch viel zu leicht angezogen. Also mussten wir nach rellativ kurzer Zeit auch schon wieder gehen. Hatten allerdings geplant etwas zu Abend zu essen, uns dick anzuziehen und erneut mitzufeiern. Diese Idee scheiterte nach dem Essen an mangelnden Kräften und wir haben uns dazu entschieden auf der Hochzeit die nächstes Wochenende am Strand stattfinden soll mehr teilzunehmen. Warum gerade jedes Wochenende geheiratet wird? Hier geht der Winter zuende und wie bei uns im Februar ist nächsten Mittwoch “Valentinstag“.🙂

Hasta luego y Saludos

Eure Salome 😘

Sonntag, 11.09.2016

Erste Eindrücke der ersten Woche

Wie ist es auf der Insel???

 

Wohnsituation

Das Hostel hier hat 6 Zimmer, eins davon ist unser Reich. 😎 Wir haben ein riesiges Fenster mit Blick direkt auf Steg, Sandstrand und See… Zwei Betten und zwei Schubladenelemente (erst war es eins; aber Frauen haben ja im Allgemeinen mehr Kram; schwupps waren es zwei -ich kanns super gebrauchen) und ein Regal. Die Wände haben wir schon recht gut in Angriff genommen. Mittlerweile hängen neben Fotos und Kalender auch Stundenpläne, Einkaufs- und Vokabellisten und vieles mehr. Des Weiteren hat unser Zimmer ein eigenes Bad mit Dusche -theoretisch auch angenehm warm, wenn man das System verstanden hat.

Der Blick aus dem Fenster. zum Beispiel auf badende Kühe

Erster Schultag

Montag wurden wir direkt in der Schule vorgestellt. Wir waren schon recht interessant, nur viel wichtiger war das wöchentliche „Montag-Morgen-Ritual“. Singen, tanzen, Redenschwingen, auch die neuen Freiwilligen hat mal eben das Mikrofon in die Hand gedrückt bekommen und durften/ mussten sich vorstellen. Kurz darauf habe ich erfahren, dass die Lehrerin, deren Unterricht ich begleiten soll, diese Woche aber noch nicht da ist. Ich unterrichte in der „Secundaria“ (entspricht unseren Klassen 6 bis 12) und genau dorthin wurde ich gebracht. Keine Lehrerin… also nur ein paar verwirrter Schüler -cool, sie hatten eine Freistunde erwartet, und ich. Nach etwas betretenem Schweigen und ein paar gescheiterten Versuchen meinerseits ein Gespräch zu starten kam unser Mentor zurück und „rettete“ mich. Selten so doof gefühlt!

 

Unterricht

Bisher habe ich also, anders als Kati, noch nicht wirklich Unterricht gehabt. Kati ist in der „Primaria“ (entspricht unseren Klassen 1 bis 6) und, anders als meine wohl sehr nette Lehrerin, spricht keiner der Primaria-Englisch-Unterrichtenden selbst Englisch. 😀 Also hat sie jetzt schon eine Woche lang den Unterricht alleine geschmissen und mich hat unser Mentor begleitet. Wobei eher ich ihn, da er sich super mit den Alumnos (Schülern) unterhalten kann und ihnen erzählt hat, wer ich bin, was ich mache und dass sie keine Angst vor mir zu haben brauchen…

 

Sprache

Zuhause sprechen hier alle Aymara und lernen dann Spanisch; ich habe mir sagen lassen, dass es auch Familien gibt, die eine Mischung aus beidem sprechen. In der Schule soll wohl eigentlich Spanisch gesprochen werden, jedoch können sich alle besser auf Aymara ausdrücken und da die Lehrer es auch verstehen weiß ich nicht, wie es im „Normalfall“ einer Unterrichtsstunde abläuft. Wir haben schon recht oft festgestellt, dass das Spanisch, das wir aus der Schule kennen und das Spanisch, das hier gesprochen wird an unterschiedlichen Enden der Welt spielt: es sind teilweise einfach andere Worte als wir kennen. Da denkste du kannst was (wenigstens ab und an) und dann sowas… Mist. In der Schule stellen wir und nurnoch die Frage, ob wir die Vokabeln oder die Sprache gerade nicht verstehen.

 

Aymara

So heißen das indigene Volk, die Kultur und die Sprache der Insel. (generell in El Alto → dem bolivianischen Andenhochland verbreitet) Was ich bisher weiß und sehr interressant finde sind zwei Fakten: Erstens liegt die Vergangenheit vor einem, man kennt sie ja schon und kann sie sehen, und die Zukunft, da ungewiss, im eigenen Rücken. Möchte man hier also durch Handzeichen eine Zeit anzeigen, so zeigt man für die Zukunft hinter sich und für die Vergangenheit nach vorne. Zweitens ist es absolut keine gute Idee hier einfach ungefragt Leute zu fotografieren! Der Hintergrund hierzu ist, dass die Aymara glauben, wer ein Foto oder Video von ihnen besitzt besitzt einen Teil ihrer Seele. 😮 Deshalb haben sie auch eigentlich keinen Fernseher…

 

Das Wetter

Der beste Vergleich, den ich bisher gefunden habe ist das Wetter, wie man es im Skiurlaub manchmal erlebt. Durch die Höhe gibt es nämlich einen stärkeren Temperaturwechsel zwischen Nacht und Tag als zwischen Winter und Sommer. Ich habe schon mit Birkenstock, Langarmshirt und Schal am Strand gesessen. 😉 Absolut wichtig sind Sonnencreme, Hut, Sonnenbrille und Schal… In der Sonne bekommt man beinahe sofort einen dicken Sonnenbrand, während man im Schatten nahezu erfriert. Hinzu kommt außerdem ein fieser, kalter, meist sehr starker Wind.

 

Die perfekte Überdachung bei den Umständen.

 

„Der Insel-Infekt“

Laut unsres Mentors waren wir absolut keine Ausnahme, als wir ihm am zweiten Tag verkündeten wir wären krank. Durch die Wetterumstände und die Tatsache, das der See einen leichten Salzgehalt hat, bedingt würde jeder Neuankömmling die ersten 3-4 Tage krank sein. Die nahe Sonne – manchmal glaube ich man könne sie fast umarmen, sorgt dafür, dass das See-Salz verdunstet und der Wind bläst es an Land. Neben Nase und Lippen trocknet hier wirklich alle Haut aus. Allerdings haben wir beschlossen seit gestern wieder genesen zu sein 😳. Die angegebene Zeit war ja schließlich auch vorbei…

 

„Einsamkeit“

Die vielfach angekündigte Einsamkeit der Insel ist uns bisher noch nicht richtig begegnet. 🙂 Wenn wir nach dem, übrigens sehr leckeren, Essen noch ein wenig auf der Terrasse über dem Strand sitzen bleiben erleben wir eher einen gegenteiligen Zustand. Alle vorbeiwandernden Einheimischen und Touristen grüßen freundlich. Noch viel unterhaltsamer allerdings sind die tierischen Passanten… 😀 Da kommen mal eine Horde Schafe mit Lämmern, oder auch zwei drei, vorbeigerannt, dann folgen Lamas, badengehende Kühe, Esel oder eine Familie Schweinchen mitsamt der Ferkel. Allerdings haben letztere es meistens nicht sehr leicht, da sie von sämtlichen Hunden attaktiert und umzingelt werden. Mittlerweile glauben wir, dass die Hunde nicht perse etwas gegen genau diese Schweine haben, sondern dass sie wohl eher so dressiert wurden, dass die Schweine keine Chance haben auf das Gelände zu kommen. Neben zwei Hunden lebt hier mit und noch eine Katze. Da sie mit zu kurzen Vorderbeinen auf die Welt kam erinnert sie und irgendwie an einen Hasen, ein Känguru und ein Erdmännchen gleichzeitig.

Eine superschöne und unüberlegte Aktion :) Erstmal auf den kaputten Steg kletten und dann denken... hat funktioniert!

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen ersten Eindruck von meinem neuen Leben und den Umständen hier geben…

 

Saludos de la Isla y Hasta Pronto (Bis Bald)

Eure Salome 😘

 

Sonntag, 11.09.2016

Über La Paz ans Ziel

Hallo ihr lieben Leser, 😀

am letzten August-Abend haben wir – ein wenig Hals über Kopf- tatsächlich Sucre verlassen. Ab sofort nurnoch Kati und ich! Die 13stündige Fahrt von Boliviens Hauptstadt zum bolivianischen Regierungssitz beinhaltete ein paar Abenteuer. 😇 Schon in Sucre standen wir noch eine Stunde nach offizieller Abfahrt am Terminal und wussten nicht so recht, was gerade passiert. Jedoch waren wir damit nicht alleine, da wir angefangen hatten uns mit einem britischen Paar zu unterhalten. Sie wollten auch nach La Paz und waren total daran interessiert, was wir nun ein Jahr machen würden. Nachdem wir es uns dann im richtigen Bus bequem gemacht hatten und endlich Schlafen konnten hielt der Bus irgendwann in der Nacht an. Wir waren in Potosí und ich habe nicht ganz verstanden wieso, aber wir mussten alle den Bus wechseln. Ungefähr eine Schlafphase und viele neugierige Blicke in die neue Umgebung später, es war schon morgens und hell, haben wir dann La Paz erreicht. Allerdings hatten wir es uns auf unseren super komfortablen Plätzen so bequem gemacht, dass wir als Letzte ausgestiegen sind.

Ein Einzelsitz im

Alle waren weg und nur zwei Arbeiter fragten irgendetwas wegen des Gepäcks. Wir haben leider verstanden ob wir noch kein Gepäck hätten und haben „Nein“ gesagt… Sie hatten gefragt ob wir überhaupt kein Gepäck hätten und bis wir verstanden haben, dass alles direkt am Bus ausgeladen und verteilt wird war der Bus leider weg und wir verzweifelt am kreiselaufen und rumfragen. Ein paar genervte Angestellte später haben wir unsere Sachen dann im Lager gezeigt- und wierderbekommen. Glück gehabt, das wäre ja was geworden so ohne Alles…

 

Einen Bericht über einen unserer Nachmittage in La Paz findet ihr auf Katis Blog. 🙂 Sie hat das bombastische Internet im dortigen Hostel noch ein wenig schlauer genutzt/ noch mehr ausgenutzt als ich.

 

Der erste Blick auf La Paz. (Die Schleier sind dem Busfenster verschuldet...)

Drei Nächte nach unserer Ankunft kannten wir dann unseren Mentor in La Paz, hatten uns ein paar Mal das Auf und Ab der Stadt angetan und uns mit 100% Alpakawollpullis versorgt. Wir waren bereit für die Insel. Also ging es weiter. Es ist ein für deutsche Vorstellungskraft eher unmögliches und total lustiges Erlebnis morgens um kurz nach 06 Uhr vor der eigenen Tür vom Reisebus eingesammelt zu werden. Nur muss man es auch bis vor die Tür schaffen. 😛 Mit Backpacker, Koffer, Hangepäcks-Rucksack und Provianttüte bewaffnet ist mir das nicht gelungen. Unser Hostel war sozusagen im Hinterhof und die Tür zur Straße hin mit zwei Riegeln verschlossen. Die ca 24Kg auf meinem Rücken haben dafür gesorgt, dass ich zwar vorwärts gegen die Tür fallen konnte – nicht sehr bequem, es aber nicht geschafft habe mit genug Kraft an beiden Stellen aufzuschließen. Die Frau vom Busunternehmen hat also Einen der sich auskannte rausgeklingelt und er hat uns „befreit“. Der Bus für die nächsten ca. 6 Stunden Fahrt hat mir klargemacht, dass ich doch zu groß für dieses Land bin… Das vermutlich recht bequeme und vor allem sehr voluminöse Kissen am oberen Ende der Rückenlehnen endete ungefähr bei meinen Schulterblättern. Es war halt kein „bus con cama“ (also mit Bett), da wir ja keine Langstreckenfahrt vor uns hatten. Aber mit ausreichend Müdigkeit, Essen und auf jeden Fall mehr als genug Vorfreude endlich endlich anzukommen ging auch diese Fahrt rum.

 

Wieder ein erster Blick... diesmal auf den Titikakasee :o An einer See-Enge haben wir übergesetzt. der Bus in seiner eigenen Fähre...

Angekommen in Copacabana, am Titikakasee, dem Meer der Anden! Dieser See ist so groß, dass man tatsächlich ein wenig das Gefühl haben kann am Meer zu stehen: soooooo viel Wasser. Noch ein paar Stunden rumbekommen und schon waren wir mit dem Boot unserer neuen Heimat Welle für Welle näher. Allerdings dauert diese Fahrt auch wieder so etwa 3 Stunden und die teils schlafende Kati und ich waren eine Weile lang die absolute Hauptattraktion an Bord. Solange, bis Karten gespielt wurde…  

  ... wie soll man so denn auch unauffällig bleiben?! (mein Backpacker fehlt noch)der vorerst letzte „erste Blick“: La Isla del Sol. Unser Zuhause für ein Jahr

 

Letzten Sonntag war also richtig Ankommen angesagt. Mit allem drum und dran… Unser Zimmer begutachten, Koffer und Rucksack auspacken, erstes grobes Einrichten, mitgebrachte Bilder an die Wände kleben, den Gastvater ein wenig kennenlernen, Grundstück anschauen, etc.

 

Nun endlich kann ich euch Grüße von der Insel zukommenlassen 

😘Besos, Salome

 

P.S.: Ich weiß übrigens mittlerweile, wie mich Post hier erreichen kann – ok, so gut wie hier… wo nichtmal Straßen sind existiert auch kein Postsystem. Bei Interesse mir etwas zukommen zu lassen also bitte an mich wenden 😎 und alles ankündigen, damit ich bescheid weiß und mich darum kümmern kann, dass die Sachen auch wirklich bei mir ankommen.

 

Freitag, 02.09.2016

Ausflüge rund um Sucre

Hallo und herzlich Willkommen zur "Fortsetzung" 😉

Wie bereits angekündigt kommen nun die Berichte von unseren weiteren Turi-Aktionen. Am 28. August bin ich mit ein paar anderen Freiwilligen nach Yotala gefahren. Dieses Dorf ist etwa 30min Busfahrt von Sucre entfernt und in der Umgebung für sein Fest rellativ bekannt. Dieses dauert mehrere Tage und beinhaltet viele verschiedene Programmpunkte. Wir kamen zum Stierkampf... 😮 Es ist allerdings in diesem Fall glücklicherweise kein Tod vorgesehen.

Der Torrero betritt freiwillig die Fläche. Sein Ziel ist es, dem Stier ein buntes Tuch abzunehmen, welches dieser umgebunden bekommt, bevor er rausgeschickt wird. Zur Belohnung gibt es wohl 100Bolis (~13€) und eine menge Anerkennung...Neben den hier sichtbaren Besuchern waren auch Polizei und Ärzte an Ort und Stelle ausreichend vertreten.

Dank großem Respekts gegenüber den Stieren und vielleicht auch ein bisschen fehlendem Vertrauen gegenüber den, mit Streifen alter Autoreifen zusammengebundenen, Holzzäunen haben auch wir uns auf den Hang begeben. Ich habe neben einer Familie platzgefunden, die im Laufe der Zeit großes Interesse an mir und meiner Situation gefunden hat. Als ich erzählt habe, dass ich weder verheiratet bin, noch Kinder habe, haben sie mir große Überraschung entgegengebracht. Und dann habe ich auchnoch gesagt, dass ich die Ältere von grademal zwei Kindern bin... 😇  Doch auch der Teil des Festes, der sich auf den Straßen abgespielt hat war für uns beeindruckend.

Ca~na/ Zuckerrohr. Ich finde es super lecker. Eine Andere hat versucht es zu schlucken statt zu kauen und den holzigen Teil auszuspucken... sie war weniger begeistert :D Für uns eine volkommen unvorstellbare Art Fleisch zu lagern. Allerdings, was mir auch erst spät aufgefallen ist, mir sind an dem gesammten Tag dort zwei Fliegen begegnet. Schonmal nen Unterschied...

Und wie es sich für Deutsche ja wohl gehört 😀 haha sind wir auf einen der Berge gewandert. Erstmal eine Treppe hoch, nach der wir so schlapp waren, dass wir sofort Pause gemacht haben. Allerdings war zu dem Zeitpunkt auch der Plan noch gewesen die Treppe hoch zu laufen und mehr nicht.

Am oberen Ende der Treppe.

Oben angekommen haben wir recht bald eine Jesusstatue auf dem Nachbarberg entdeckt und beschlossen auch dieser noch einen Besuch abzustatten. Also irgendeinen Weg genommen und weiter und weiter hoch. 🙂 Am nächsten Ziel unsere Keksvorräte vernichtet, fleißig Fotos gemacht, Die Schotenfrüchte des seeehr stacheligen Gewächses, das überall war, zu Rasseln erklärt und uns dann an den Abstieg gemacht. Allerdings wollten wir nicht den gleichen Weg zurück um am anderen Ende des Dorfes anzukommen. Deshalb sind wir ein bisschen offrroad abgestiegen... Was ein Abenteuer! Da Soetwas nie im Plan war hatte keiner von uns Wanderschuhe an und ich gehörte zu denen die egal welche Schuhe mit Birkenstock toppen konnten. Dafür kann ich jetzt sagen, dass in Birkenstock alles machbar ist. 😎

So sah zeitweise der Weg hoch aus. Aber es gab immerhin noch einen klar definierten Weg.   Das Stachel-Rassel-Gewächs Ausnahmsweise mal im Schatten einer Wolke: der Blick von Oben und am rechten Bildrand so etwa unser ... und Diehier erwarteten uns unten :)

Ein paar Tage vorher waren wir mit unserem Mentor in Sucre, Arturo, auf einer Wandertour. Hierfür mussten wir über eine Stunde mir dem Bus rausfahren. Aber auch das hat sich absolut gelohnt! Schaut es euch doch mal an... - Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte. 😛

Unser Bus mit Lena Hut -> dauerhafter Begleiter Lena, Frederik, Ich   Ein Teilgruppenbild. mit Lena, Peter und Luise  (neue kameraeinstellung...) 

Gruppenbild mit Arturo :)

Saludos 😘 Salome

P.S.: Dass ich euch so viele Fotos hochladen kann liegt an der aktuellen Internetsituation und der Zeit die ich mir dafür nehme... mal sehen wie das noch wird 😉