Berichte von 04/2017

Dienstag, 25.04.2017

Ereignisreiches Wochenende

Hola todos, 🙂

Heute melde ich mich wieder aus dem Internetcafé in Padilla, dem naechsten Bezugsort Alcalás. Da die Straße hierher zur Zeit komplett erneuert wird brauchen wir nurnoch unter einer Stunde fuer den Weg... Ich moechte euch teilhaben lassen an den Erlebnissen des letzten Wochenendes. Vorerst allerdings leider wieder ohne Bilder. 😕

Letzten Freitag wurde das neue Haus, welches unser Mentor auf sein Grundstueck gebaut hat, eingeweiht. Zu Ehren dieses Tages kamen viele Gaeste; Familie, Freunde, Lehrer und sogar der Chef von HI-Bolivia (Max Steiner). Außerdem hat unser Hostel als Ueberaschung ein wunderschoen gestaltetes Aushaengeschild und dadurch einen Namen bekommen. Ich wohne also nichtmehr einfach im HI-Hostel von Alcalá sondern nun im "Hostal Villa Alcalá". 😛

Die Enthüllung

Den ganzen Tag wurden Vorbereitungen getroffen und das große Festessen vorbereitet. Es gab verschiedene typisch bolivianische Gerichte: u. A. Chicharron (sozusagen reines Schweinefett fritiert), Choclo (ein großer weißer Mais) und Asado de Chancho (eine Art gegrilltes Schwein). Da wir natuerlich dann viel mehr Leut waren, als ein Haushalt Besteck besitzt und in Boilivien und so wurde alles mit den Haenden gegessen. Ich kam mir wirklich seltsam vor mit meinen hiesigen Chefs und Kollegen zusammen zu sitzen und alles mit den Heanden zu essen. Aber außer uns Deutschen hat das anscheinend niemanden gestoert. 😀

Am naechsten Tag war Wenzels Geburtstag und zu diesem Anlass kam eine andere Voluntaria ( Fuer alle aus der Naehe: aus Gronau 😎 ) zu Besuch. Am naechsten Abend kam dann sogar auch noch ihre Mitbewohnerin.

Als Teil des WG-Geburtstagsgeschenkes wollten wir einen großen Brunch machen und hatten sogar fuer die bolivianische Tortentunk-Tradition bei einer Lehrerin eine Torte bestellt. Wenzel und Freddi hatten allerdings nachts seeeehr lange durchgehalten und so wurde unser Plan zu einem Nachmittagsbrunch... Auch lustig. 🙂

Montags hatten sich dann ein paar Lehrerinnen angekuendigt und irendetwas mit Essengesagt. tatsaechlich kamen sie dann mit "Picante de Pollo" ( einem typischen Boligericht: Huehnchen und Scharf), Chicha (Einem typischen Maisgetraenk) und einer Torte vorbei. Also haben wir auch Montag nocheinmal eine Geburtstagsparty mit allem drum und dran gehabt.

 Die WG-Torte

Hasta luego y un gran abrazo

Salome 😘

Sonntag, 16.04.2017

La Pascua

Hallo meine Lieben, 😳

wie ihr wisst hatte ich ja meine familie zu Besuch. nach der gemeinsamen Zeit in Alcalá sind wir noch eine Woche zusammen gereist: La Paz, Copacabana und geplant war einmal über die Isla del Sol zu wandern. Letzteres ließ sich leider nur bedingt umsetzen, da die noerdliche und die mittlere Gemeinde der Insel zum Zeitpunkt unseres Besuches in einem unerklaerlichen Kleinkrieg standen... 🤐 Also haben wir eine Tagestour über die Schwesterinsel (Isla de la Luna) und den südlichen Teil der Isla del Sol gemacht.

In La Paz haben wir uns vielmit meinem dortigen Mentor unterhalten. Unter anderem auch über das anstehende Osterfest und den bolivianischen Umgang mit dem Selbigen. Er erzählte mir, dass seit der Staerkund des indigenen Bevoelkerungsteils Die Christlichen Feste in ihrer, von der Regierung anerkannten, Bedeutung stark geschwächt wurden. Es werden keine riesigen Zeremonien (Umzüge mit saemtlichen Regierungsmitglirdern o.ae.) mehr veranstaltet und die berühmte "Semana Santa" (heilige Woche) wurde maximal zusammengekuerzt...

Ueber das Osterwochenende waren alle meine Mitbewohner verreist und so habe ich mich einfach im Dorf partizipiert: 😀

Karfreitag wurden auf ein mal ueberall in Alcala "Palmtore" aufgebaut und mit Blumen geschmueckt. Nachdem ich mich hierbei beteiligt hatte wurde ich mit in die Kirche genommen. Waehrend der Gottesdienstes sind wir den Kreuzweg Jesu abgeschritten. Allerdings in deinem großen Kreis komplett durchs Dorf und in "Begleitung" eines getragenen Kreuzes, jesus und der in schwarz gehuellten Maria. Eine wirklich einmalige Erfahrung!

Samstag Abend gab es dann am Platz ein großes Feuer, an welchem die Ostertkerze entzuendet wurde. In der kirche dann daran unsere mitgebrachten kerzen. Dabei bin ich mal wieder stark aufgefallen, da ich Wenzels Weihnachtsgeschenk an Julia und mich mitgebracht hatte: eine gelbe Stumpenkerze. 😛

Die Osternacht habe ich zwar bewusst verschlafen aber fuer den 10h Gottesdienst war ich dann wieder zu haben. Anschließend und den gesammten restlichen Tag gab es auf der Plaza eine riesige Tafel und viele verschiedene Moeglichkeiten sich etwas zu essen zu besorgen. Diese habe ich natuerlich auch genutzt... Keine Ahnung was es war, aber es war lecker. 😉 Allerdings kann ich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass Kuerbis drin war. Ostern liegt hier ja im Herbst.

Waehrend der gottesdienste sind mir zwei Dinge aufgefallen. Erstens wurden wir jedes mal durch einen Plastikrosenzweig mit Weihwassert bespraenkelt und uns dadurch unsere Suenden vergeben. Zweitens endet das Vaterunsel hier in Bolivien, geschichtsbedingt, auf "...libra nos el mar." was bedeutet, dass Gott ihnen das Meer zurueck geben soll. Naja.

Ich hoffe auch ihr hattet alle eine schoene, und evtl etwas normalere, Osterzeit!

Viele liebe Grueße, ich melde mich bald wieder

😘 Eure Salome

 P.S. Ich sitze gerade in einem bolivianischen Internetcafe mit bolivianischer Tastatur und ohne USB. Verzeiht also das bilderlose umschreiben von Umlauten etc. ... 😎

Sonntag, 09.04.2017

Bildprojekt, Tortetunken und Umarmungsschlange

Hallo meine Lieben, 🙂

wieder kann ich euch von Besuch erzählen. Wieder gab es allerdings auch Unwetter, Planänderungen und viel Verspätung. Letztendlich standen dann aber doch Mama, Papa und Zachi in Alcalá! Also konnte ich meinen Geburtstag mit meiner Familie und meiner Voluntariafamilie feiern. 😳 Aber von vorne...

Am Wochenende war ich mit Wenzel und Julia in Sucre. Gleichzeitig ist Freddi endlich wieder nach Hause gekommen. Bisschen blödes Timing aber so ist das nunmal. Sonntag morgens kam dann der Flieger aus Deutschland aber durch Unwetter konnten sie erst Abends nach Sucre weiterreisen. Und zwar leider so spät, dass wir schon wieder mit der letzten Flota unterwegs waren. In Alcalá hatte ich also eine Familie Sonntags wieder vollständig und die nächste am Tag drauf. 😎 Da ich mir meinen Lieblingskuchen, wie jedes Jahr, zum Geburtstag gewünscht hatte waren auch alle "deutschen" Zutaten eingeflogen worden. So konnten Mama und ich am Vorabend noch einen Smartiekuchen backen.

Mein Geburtstag selbst startete dann doch aber etwas ungewöhnlicher. Und zwar war ja Dienstag: Außenschule... Ab nach Garzas. Info: Mama hatte mit ihren Schülern das Thema "Kinderrechte" behandelt und ein Beispiel war Bolivien. Daraufhin hatte einer ihrer Schülerd die sehr schöne Idee einer Art Bilderfreundschaft. Also sowas wie einen gemalten Briefaustausch. In der vorherigen Woche hatte ich das mit den Garzas-Kids besprochen und vorbereitet und als die deutschen Bilder dann da waren wurde erklärt, erzählt und getauscht.

Unsere Austauschbilder

Zurück in Alcalá stand dann jedoch der Salón de Juegos schon fast wieder an. Also waren wir mit den Vorbereitungen des anschließenden Grillens erstmal beschäftigt. Außerdem waren nur sehr wenige Kinder da und wir zu siebt. Eine kleine Gitarreneinlage und eine Runde Seifenblasen, dann gings ans feiern. Typisch deutscher Smartiekuchen, typisch bolivianisches Tortentunken. Was wir nicht bedacht hatten, war die Schokokouvertüre, mit der wir den Kuchen versehen hatten. Für meine Nase nicht ganz so angenehm. 😛 Geschenkeauspacken und dann Festessen. Danke an Alle! ♥

vorher... Happy fehlt natürlich nie :)Meine Mittwochsklasse hatte irgendwann herausgefunden, wann ich Geburtstag habe. Daraufhin wurde für den 5.4. eine Art Klassenfest geplant. 😇 Zur Vorbereitung haben Mama und ich mit zwei Lehrerinnen -ok, viel mehr zwei Lehrerinnen mit unserer Hilfe- Buñuelos in der Schulküche gemacht. Das sind so Teigkreise aus Hefeteig, die, typisch bolivianisch, gut fritiert und mit Honig gegessen werden. Unsere Fledermäuse konnte man im Nachhinein dann doch recht gut von den kreisrunden Exemplaren der Geübteren unterscheiden. 😉 Julia und Wenzel wuren im Vorbeigehen noch eingeladen und wer sonst so vorbeigekommen ist. Dann haben wir nach dem gemeinsamen Mittagessen, einem Ständchen für mich und eine Umarmung mit Glückwünschen von jedem Kind später unsere Werke vertilgt. War wirklich lecker! In der Pause habe ich wieder ein paar Kids auf dem Schulhof mit Seifenblasen beglückt und am nächsten Tag für den Salón a lá Kinderageburtstag Kuchen gebacken.

Jetzt bin ich also auch im schönen Bolivien ein Jahr älter geworden...

Hasta la proxima vez

😘 Salome

 

Sonntag, 02.04.2017

On Backpacktour Part 2

Hallöchen, ihr Lieben 🙂

es folgt der zweite Teil der Reise mit Max, startend mit dem Versuch Uyuni zu verlassen. Das war nämlich garnichtmal so sehr einfach...

Geplant war, nach unserer Rückkehr von der Tour abends einen bus nach Cochabamba zu nehmen. Letztendlich haben wir das auch. Aber vorher wurde ein Bus gestrichen, da zu wenige Leute mitfahren wollten; mussten wir, also ich, einige Diskussionen führen; wurde unser Gepäck im Büro eingeschlossen als endlich der Bus fahren sollte; und hatten wir einige Stunden rumzubringen. 😕 Tatsächlich kann man in Uyuni leider nicht viel mehr machen als die super coolen Touren zu buchen. Also erst spät nachts weiter ins berühmte Cochabamba.

In Cochabamba sind wir allerdings die ersten Tage in einem nicht ganz so coolen Viertel gelandet. Also haben wir direkt angefangen zu planen, was man in der Nähe so machen könnte... Ein Tipp: In der Stadt selbst braucht man nicht all zu viel Zeit. Allerdings sind die meisten, sehr beeindruckend klingenden, Ausflugsziele für einen Tagestripp zu weit. Was allerdings sehr schön ist ist die Aussicht von der Christusstaue. (Größer als die in Rio) Man sieht die ganze Stadt und zwar wirklich. Und diese Stadt ist größer als man es hier in Bolivien so gewohnt ist. Ich dachte zum Beispiel, dass der Christus am Rand stehen würde. Von oben wurde mir dann klar, dass der vermeintliche Rand eher die Mitte ist. 😀 Dummer Weise ist die Seilbahn hoch allerdings kaputt und deshalb gibt es nur die Möglichkeit tausende Treppenstufen zu bezwingen. Ich Heldin habe es mal wieder in Birkenstock versucht... aber geschafft.

Der weltgrößte Christus Blick auf ca 1/3 Cochabamba.

Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg zu einer vermeintlich kürzeren Tageswanderung gemacht. Per Micro und Truffi eine Stunde aus Cochabamba rausfahren und über Quillaquolla (oder so) nach Sipe Sipe. Ich finde die bolivianischen Dörfer haben abwechslungsreichere Namen als bei uns. -bach/ -heim /... Wir waren also auf dem Weg zu "Inkarakay", einer von sechs gleichen Inkasiedlungen, die angeblich durch ein Höhlensystem mit dem peruanischen Couzco verbunden sein soll. Also viel mehr zu den Ruinen von all dem, was dort mal war. 🙂 Der eigentliche Wer soll nur 5 Km lang sein und nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir an einem Schild vorbei, dass uns sagte, dass wir die Hälfte geschafft haben. Viele Kurven und viel zu viel Weg später hatten wir dann beide keine Lust mehr und haben nach ein paar kurzen Gesprächen mit Taxifahrern und einem Mann, der uns mit seinem Esel entgegen kam, die Bestätigung bekommen, dass wir auf einem falschen Weg sind. Im Nachhinein haben wir herausgefunden, dass wir ca 10Km zu viel gelaufen sind. 😀 Allerdings haben wir später auf dem richtigen Weg runter festgestellt, dass mir unser falscher Weg auch viel lieber war.

 Und dashier wäre der eigentliche Weg gewesen. 2500m hoch...

Am Tag drauf wurden wir dann in der Stadt festgehalten, da ein riesiger Streik der öffentlichen Verkehrsmittel mit Straßenblokaden alles lahmgelegt hat. Aber die Atmosphäre einer so großen Stadt beherrscht von Fußgängern und Rollerfahrern hat wirklich was. So waren wir also gezwungen ewige stadtinterne Wanderungen zu machen und haben dabei ein super hippes und cooleres Viertel gefunden, in dass wir dann auch noch umgezogen sind. 😇 Ein täglicher Punkt auf unserer Liste wurde das Tortenessen. Ich habe noch nie so viele riesige und bunte Torten gesehen wie in dieser Stadt!

Viele viele bunte Micros, stillstehend.

Unser anderer Tagesausflug ist leider wieder vom Wetter verhindert worden und so haben wir auch den Tag unserer Weiterreise ein wenig spontan improvisieren müssen. 😛 Also haben wir meinen Plan eine Gitarre zu kaufen endlich umgetzt. Jetzt muss ich mir nurnoch auch wirklich spielen beibringen! Auf dem Weg zurück hat aber die Regenzeit ersteinmal vorgeherrscht und alles geflutet. Die nächste Idee war, um in Sucre noch Zeit zu haben, einfach rüberzufliegen. Ihr müsst wissen, dass bolivianische Innlandsflüge nur geringfügig mehr kosten als die Busfahrten. Als wir dann zum Flughafen gelaufen waren mit allem Gepäck und Gitarre und mit allen Angestellten gesprochen hatten mussten wir hinnehmen, dass es keinen Platz mehr für uns gab. Also wieder zurück, nicht mehr so lauffreudig sondern im Micro, und eine Nachtfahrt kaufen. Um die Wartezeit zu überbrücken waren wir dann doch in einem sehr hübschen Park.

Einmal Regentanzen für alle

Mein Fazit zu dieser Stadt ist, dass ich nicht verstehe, warum sie alle so lieben. Dafür sind wir jede Straße im Turibereich bestimmt dreimal und jede andere auch einmal abgelaufen. Sicherlich kennt kaum jemand Cochabamba so wie wir nun... 😛

Hasta luego, Salome 😘