Berichte von 05/2017

Montag, 29.05.2017

Was seitdem geschah...

¡Hola queridos! 🙂

Seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe ist wieder viel passiert. Allgemein kann ich jetzt naemlich sagen, dass wir viel mehr Kontakt mit Einheimischen und dadurch Freunde haben. Zum Beispiel wurde ich von der Sekretaerin unsere Schule zu einer Feier in ihrem Campo-Hof eingeladen: der erste Geburtstag ihrer Tochter und gleicheitig der bolivianische Muttertag (27.5.).

Sonntags waren wir wieder reiten und zufaellig haben Julia und ich bei einer Erkundungstour genau das Dorf und das Haus der guten Frau gefunden. 😛 Dort waren alle total erfreut ueber unseren spontanen Besuch und haben uns nicht nur zu ihren Kuehen mitgenommen, sondern wir durften auch beim Melken helfen und die frische Milch probieren, Kaelbchen im Zaun halten und die Fische fuettern. Daraufhin wurden wir zu selbstgemachtern Kaese mit Kartoffeln, Kuerbissuppe und Chicha eingeladen. Ich werde die bolivianische Art der Gastfreundshaf mit Sicherheit vermissen! Mit unserer ehemalige Koechin haben Julia und ich uns auch ein Mal veraredet gehabt und daraufhin einen Nachmittag Buñuelos und Tojori gemacht. Beides sind super leckere bolivianische Spezialitaeten. Erinnert an Schmalzgebaeck mit einem heissen Maisgetraenk a la Smoothie mit Stuecken... schwer zu beschreiben. 😇

In der folgenden Woche habe ich mehrfach in der Schulkueche geholfen. Direkt in Alcalá habe ich mich ein wenig darin geuebt Kartoffeln im freien Flug und mit einem mir zu grossem Messer zu schneiden. Die beiden Koechinnen und alle vorbeikommenden Lehrern haben sich sehr darueber amuesiert und ich habe viel von den deutschen Kochgewohnheiten und Kuechen erzaehlt und mir in die Finger geschnitten. Das Beides hat sich an einem anderen Tag und beim Kleinschneiden der schon geschaelten Kartoffeln dann noch verstaerkt... 😀  Als ich auch in Garzas meine Hilfe in der Kueche angeboten habe konnte ich meine neuerlernten Faehigkeiten direkt unter Beweis stellen. Dorthin hat auch Julia mich mittlerweile mal begleitet und wir hatten zusammen mit den Kids viiiiiel Spass. 😉

Ausserdem waren Julia und ich -mit der wahrscheinlich sinnlosesten und undurchdachtesten Anreise der Geschichte von Alcalás Freiwilligen- im recht nahe gelegenen El Villar. Frueher gab es auch hier Freiwillige und prompt wurden wir als solche erkannt, eingeladen und ein Bisschen herumgefuehrt. Abgesehen von einer sehr sehr chaotischen und kalten Nacht hatten wir also eine recht gute Erfahrung. Waehrend wir weg waren haben die Jungs sich an unserem Grossprojekt der Raumverschoenerung ausgetobt. Unsere eigene Kueche ist nun strahlend weiss und mittlerweile sogar ein zweites Mal gestrichen und der Spielesalon fuer die Kinder lebt unter den vielen Gestaltungsideen und der fortschreitendfen Umsetzung richtig auf. 😎

Am 25.5. hatte dann auch noch unser Departemento Chuquisaca einen hohen Geurtstag. Wie am Día del Mar sind wir also wieder mit den Kindern und Lehrern der Grundschule ueber die Plaza marschiert (auch alle Aussenschulen waren anwesend) und diesesmal anschliessend nach Sucre, Boliviens und Chuquisacas Hauptstadt gefahren.

Dort gab es ein grosses Wiedersehen zwischen Julia und ihren besten Freunden, die gerade eine Weltreise machen und aktuell einen Zwischenstop in Lateinamerika, Bolivien, Alcalá einlegen. 😉 Wichtiger Ort, den man unbedingt gesehen haben muss!

Bei naechster Gelegenheit gibt es dann auch massig Fotos zu allem. 🙂

😳 Muchos Saludos y un gran abrazo

Eure Salome 😘

 

 

Samstag, 06.05.2017

In einer anderen Welt

Hallo ihr Lieben, 🙂

heute berichte ich euch, was ich am Donnerstag erlebt habe.

Um mal ein paar neue Eindrücke zu sammeln und alles kennenzulernen bin ich mit Julia in ihre Außenschule (Mulacancha) gelaufen. Da ich in meinem Unterricht immer alles mit Bildchen mache wollte Julia dann zum wiederholen auch, dass ich bei ihnen an die Tafel zeichne. Die Kinder kannten mich ja nicht, also haben wir dann auch direkt "My name is..." und "What's your name?" wiederholt. In der darauffolgenden Pause haben wir an die Kinder Äpfel verteilt und mit ihnen Fußball gespielt. Beim Fußballspielen habe ich immernoch das Gefühl, dass ich die Höhe merken würde. Wahrscheinlich bin ich aber auch einfach nur unsportlicher geworden. Bis zum Mittagessen auch noch die Tiere erneuern und als Figuren kneten und schon war der Schultag rum. 😀

  Hier seht ihr mich und meinen tollen Kroschkönig Schneejulia und die 7 Zwerge mit Äpfeln

Nach der Schule haben wir ein Mädchen mit nach Hause begleitet, da Julia ihr dies in der vorigen Woche versprechen musste und vorallem auch die Mutter sich immer riesig freut besucht zu werden. Es war wirklich unglaublich beeindruckend mal so einen Einblick in das Leben der Menschen auf dem Campo zu bekommen. Im ersten Moment wirkt es nicht so sehr erstaunlich, als ich mir dann jedoch bewusst geworden bin wo ich da gerade bin und welche Umstände so ein Leben mit sich bringt wurde ich sehr nachdenklich. Das Familiengrundstück besteht aus einem kleinen Hof mit zwei Gebäuden. Das eine besteht aus nur einem Zimmer, welches als Lagerraum, Kleiderkammer und Schlafplatz dient. Das andere Gebaüde beinhaltet den Küchenraum mit eigenem Eingang, einen Vorraum und einen weiteren Schlafplatz. Es gibt weder Türen noch Fensterscheiben noch ein Badezimmer. Alles Wasser (Auch für den Bedarf in der Küche) kommt aus einem einzigen kleinen Wasserhahn im Hof. Des Weiteren hat die Familie direkt ein riesiges Maisfeld und einen sehr hübschen Gemüsegarten.

Als wir ankamen haben wir direkt eine Kleinigkeit zu Essen bekommen. Frische Bienenwaben zum Honigessen und ein traditionelles Maisgericht mit Schweinekopffleisch in der Mitte. Die Mutter des Mädchens hat uns gezeigt, woran sie gerade arbeitet (Handarbeit, die sie macht, während sie die Kühe hütet) und wie das funktioniert. Nachdem wir uns eine Weile unterhalten haben sind wir in die Küche gegangen und haben gemeinsam gekocht. Auf einer Feuerstelle. Julia und ich wollten helfen und haben angeboten mit Kartoffeln zu schälen. Jede eine und dann hat der Hausherr wieder übernommen, da es gerade nur ein Messer gab und er ca 20faches Tempo hatte. Beim Rühren und ähnlichen Aufgaben waren wir also besser eingesetzt. 😉

Häkeln

Naschen/ Probieren Und Kochen

Nach unserem sehr eindrucksvollen Besuch sind Wir zu dritt nach Alcalá gelaufen, da die Mutter auf einen Elternabend musste. Ältere Kinder können nämlich das Collegio in Alcalá besuchen und in der Zeit dann auch dort auf dem Schulgelände in einer Art Internat wohnen. Heute bin ich mit Julia in Sucre und wir bringen ein paar Dinge, die die Familie benötigt und neue Wolle mit. Die Mutter hat sofort angeboten auch für uns etwas zu machen.

Allgemein muss ich noch sagen, dass ich selten so herzliche, offene und gutmütige Menschen kennengelernt. Auch dass sie so "wenig haben" und "viel geben" fand ich sehr beeindruckend. Ich bin wirklich froh, dass ich Julia genau an dem Tag begleitet habe und hier die Möglichkeiten habe solche Begegnungen zu machen! 😇

Die Familie vor ihrem Maisfeld

Hasta luego y muchos Saludos

😘 eure Salome