Donnerstag, 10.08.2017

Volvió a Casa

vor dem Haus

... home sweet home ...

Hallo an Alle, aus Deutschland! laughing

Seit fast zwei Wochen bin ich jetzt ja wieder da und wohlbehütet angekommen. Die ersten Tage konnte ich es garnicht fassen, dass alles hier so ist, wie es ist: die Menschen sind so groß und haben helle Haut; alle verstehen es, wenn ich deutsch rede. Die Geschäfte haben eine überwältigende Auswahl an allem und überall ist etwas... Häuser, Straßen, Menschen und Autos in Hülle und Fülle. Muss ich mich auch erstmal wieder dran gewöhnen, dass nicht überall eine nahezu endlos erscheinende Weite ist.

Aber wie es hier so aussieht kennt ihr ja. Jedoch noch nicht meinen recht umständlichen Weg hier her. Und das war so: Nachdem wir ein letztes mal zusammen in Sucre waren machten wir uns auf den Weg nach Santa Cruz. Den passenden Nachtbuss bevölkerte dann auch nicht nur das Team aus dem schönen Alcalá sondern auch gleich die Supachuy-Gang und ein paar der Sucre-Leute. Gemeinsam waren wir dann also unterwegs nach dort, wo alles begonnen hatte. Das Backpacker Hostel von HI "Jodanga" hatte und schon nach dem Hinflug alle beherbergt und nun sollten wir genau dort auch alle zusammen die letzten Nächte verbringen. Uns erwartete also ein erster Flashback, die neusten Infos über Boliviens Politik und Wirtschaft ein paar Infos über Deutschland und was uns so erwarten würde und, nicht zu vergessen, viel Zeit am Pool. Vorbereitend zum deutschen Sommer herrschen in Santa Cruz nämlich eigentlich immer sehr sommerliche Temperaturen. Auch wenn eigentlich gerade Winter sein soll.

Und schon schrieben wir das Datum unsres großen Tages. Den 27. Juli. Nachts um 01h wurden wir am Hostel eingesammelt und zum Flughafen gebracht. Von Santa Cruz, Bolivien über Lima, Peru und Sao Paulo, Brasilien nach Frankfurt. 20 Freiwillige ohne Schlaf aber dafür mit ca. 40kg Gepäck pro Nase traten den Rückweg an. Die Grundstimmung entsprach aber eher einer Horde Jugendlicher auf der ersten Klassenfahrt. cool

Klassenflug mit gratis Filmen

30 Stunden später waren wir da. Sozusagen. Die deutschen Heimkehrer haben sich nämlich, direkt bei der Ankunft, erstmal in Deutschland verlaufen. Und das noch im Flughafen! Statt durch die Passkontrolle (später stellte sich heraus, dass es dann auchnoch genz viele verscheidene davon gab) sind wir einfach den Schildern nach nahezu durch die erste Kontrolle auf dem Weg zum nächsten Flug gewesen... dabei waren wir doch endlich aus dem letzten Flieger raus. innocent Dann noch das ganze Gepäck abwarten und endlich waren wir wieder bei unseren Lieben, die uns sehnlichst erwarteten.kiss Doch ehe ich dann richtig begriffen hatte dass die Reise zuende ist fand ich mich bei meinem ersten, lang ersehten Kochkäseschnitzel wieder.

So lange drauf gewartet und dann stand es da...

Nun lebe ich noch bis Oktober im Abenteuer ohne Alltag und versuche mich einfach zurechtzufinden mit alledem, das mich hier so erwartet. Im Oktober geht es dann wieder aufs Neue los. Keine Sorge, nicht direkt wieder so weit. Zum Wintersemester 2017/2018 fange ich dann an in Köln zu studieren. Es erwartet mich der Studiengang VWL in sozialwissenschaftlicher Richtung. Das bedeutet Volkswirtschaftslehre in Kombination mit Soziologie und sozial Psychologie. Glücklicher Weise habe ich auch schon ein Wohnheimzimmer in das ich einziehen kann.

Schon ist ein ganzes Jahr vorbei und es beginnt das nächste große Kapitel. Das Studium.

Ich danke euch allen für euer Interesse, die stetige Begleitung und all die guten Wünsche und lieben Nachrichten! embarassed Ein ganz besonderen Dank auch an Alle, die durch ihre Spenden einen unterstützenden Beitrag für mich, mein Projekt und meine Organisation geleistet haben!

♥ ¡Muchas Gracias! ♥

Hinweis: Auch wenn ich nun erstmal nicht wieder im geliebten Bolivien bin könnt ihr mir noch bis November helfen diese Arbeit zu ermöglichen. Sobald ich kann werde ich vermutlich auch selbst wieder hinreisen, da mich all das, was ich erleben durfte, nie wieder loslasen wird und ich mein Herz nun auch an Bolivien verloren habe...

!Que se vaya muy bien a todos! (~Macht es gut!)

Bis ganz bald, nun auch wieder live und vor Ort wink

Eure Salome kiss

Sonntag, 23.07.2017

Affe, Alligator & Co.

Hallöchen ihr Lieben,embarassed

Ich melde mich schon wieder, dafür aber wirklich zum letzten Mal, aus Sucre. surprised Gestern haben wir Alcalá endgültig verlassen und heute Nacht fahren wir dann nach Santa Cruz -von wo aus wir fliegen. Der erste Schritt auf meiner ausgedehnten Heimreise ist also schon getan. Nun komme ich Deutschland nurnoch näher...

Bevor es jetzt aber an den Abschied von all meinen Mitfreiwilligen und diesem wunderschönen Land geht möchte ich euch noch von meinem letzten Urlaub erzählen:

Als ich mich das letzte Mal gemeldet habe war ich ja auf dem Weg von hier aus nach La Paz. Dort habe ich nach 329 endlosen und doch für mich so schnell vergangenen Tagen endlich Basti (meinen Freund) wiedergesehen! innocent Er kam direkt nach seinem Abiball her, damit er ein bisschen meine zweite Heimat kennenlernen und wir hier zusammen Urlaub machen konnten. Und das haben wir dann auch...

Romantisches Rumgegondel statt anstrengendem Rumgelaufe

Treffpunkt war also wie gesagt La Paz. Von dort aus sind wir (mit flugbedingter Verzögerung) in Boliviens Tiefland geflogen. Mit einer 20-Mann-Propellermaschine, in der wir zwar nicht aufrecht stehen aber zum Piloten nach vorne schauen konnten. Das war vielleicht ein abenteuerliches Gefühl... Die Maschine wirkte nämlich wie ein Spielzeug im Wind. tongue-out Angekommen in Rurrenabaque im Departmento »Beni« wurden wir direkt von einem Jeep abgeholt und starteten unsere 3T-Pampastour. Die Pampas sind ein riesiges tropisches Überschwemmungsgebiet mit einer beeindruckenden Vielzahl von tierischen Bewohnern.

Noch auf der Jeeptour haben wir ein Flussschwein, ein Faultier, einen Vogelstrauß und vieles mehr beobachten können. Auf dem Rückweg sogar noch ein Gürteltier, aber jetzt der Reihe nach. wink Der Jeep brachte uns an einen Fluss, (im Militätgebiet!?) an dem uns unser Guide und der Rest unserer Gruppe schon erwartete. Also mit allem Gepäck ab aufs Boot und los. Die mächten Srtecken sollten wir so gut wie ausschließlich auf diesem Boot zurücklegen. Und dann ging es erst so richtig los!

Der größte Nager der Welt

Noch bevor wir in unserer Unterkunft ankamen hatten wir ein paar Alligatoren an den Böschungen beobachten können, den gedammten Wegesrand säumsten Schildkröten und ihre Familien doch der Höhepunkt des Tages war eine Bande Äffchen... ???????????? Diese beoäugten uns erst ein Weilchen, ließen sich dann jedoch von ihrer Neugier übermannen und kamen an Board. Mit Früchten und Spielchen beschäftigt blieben wir eine gute Zeit bei unseren neuen Freunden und hatten sehr viel Spaß! Dann ging es in die Unterkunft mit einem letzten Zwischenstopp bei einem Schwarm Papageien. Abends waren wir dann den Sonnenuntergang und schlafende Alligatoren anschauen. Letztere findet man sehr schnell mit einer Taschenlampe, da beim schlafen ihre Augen von einer Membran geschützt werden, die violett reflektiert.

  Ein Mitbewohner an unserer Unterkunft. Mal einer von der anderen Art.

 

Erst war alles ruhig... ...unsere neuen Freunde packte die Neugier... ... und eh ich's mir versah...   ... an Bord und waren überall :D 

Am nächste Tag erwartete uns eine Wanderung durch beinahe kniehohes Wasser auf der Suche nach Anakondas. Allerdings begegeneten wir "nur" einem Caiman, der auf Fressen wartete. Da er nicht die geringste Angst vor uns zu haben schien erklärte unser Guide, dass er wo so etwa 3m lang sein müsste, somit größer als wir und mit uns fertig werden würde... surprised Als nächster Punkt war für den Nachmittag Piranhas angeln angesagt. Außer dem erfahrenen Guide, der übrigens Waldemar hieß, war keiner erfolgreich. Unser Erfolg bestand darin die Piranhad ordentlich zu füttern und ich habe sogar zwei mal einen bis über die Wasseroberfläche gezogen, aber dann hatten sie wohl keine Lust auf ein Ableben.... Verständlich...

Bevor es dann zurück nach Rurrenabaque ging bestsunten wir noch den Sonnenaufgang, eine Menge rosaner Flussdelfine, die dann um eine Boa kämpften und schwammen sogar ein bisschen bei ihnen rum. Dank der Delfine gibt es nämlich in diesem Gebiet weder Alligatoren, Caimane noch gefährliche Schlangen. Da sieht man wer der Boss ist... cool

Ein rosa Flussdelfin. In der Rolle des Badmeisters

die Badegäste


Über Rurrenabaque und La Paz ging es für uns weiter nach Uyuni, auf den diesmal trockenen Dalar und die Kaktus-Insel »Inka Wasi« (wad Haus des Inkas bedeutet). Es war wieder unendlich beeindruckend, wenn auch diesmal auf eine ganz andere Art! Das Salz war einfach eine schier endlose weiße Fläche!

Von dort dann weiter nach Sucre und Alcalá. Leider wsr es den ersten Tag nach den Ferien aber so kalt, dass sie spontan verlängert wurden... Basti hatte also Glück überhaupt ein bisschen Schule mitzubekommen und wir das Pech keinen Abschied von den Schülern zu haben.

Nätürlich haben wir auch fleißig Fotos gemacht, die kann ich euch aber gerade leider nicht hochladen. Die kommen dann aus Santa Cruz. Versprochen!

Insgesamt hatte ich also eine wunderschöne letzte Zeit, ein sehr sehr schönes erstes Wiedersehen und nun noch einen langen Weg vor mir. Am 28.07. bin ich dann schon wieder zurück...

Saludos aus dem guten alten Sucre

Eure Salomekiss

Sonntag, 02.07.2017

3, 2, Eine, Keiner

¡Hola juntos! laughing

Ich melde mich mal wieder aus Sucre, wo ich heute auf der Durchreise bin. Dem aktuellen Titel könnt ihr den Voluntario-Bestand des schönen Alcalás entnehmen. laughing Nachdem Julia vor zwei Wochen zum Reisen mit ihren Freunden den Weltenbummlern aufgebrochen ist wurden wir kontinuierlich weniger. Und das war dann so:

Als Freddi, Wenzel und ich (3) uns in Alcalá wieder zusammengefunden hatten durften wir erfahren, dass die Schulgemeinde in der kommenden Woche nur ca. zur Hälfte anwesend sein würde. Im 90min entfernten Dörfchen Tomina fanden nämlich die "Pluris 2017" statt. Hierbei handelt es sich um ein regionales Sportfest, dessen Vorrunde schon in Alcalá stattgefunden hatte. Weitergehen würde es dann für die jeweiligen Finalisten in Sucre, sozusagen landesweit.

Gepäcktransport alcaleño :D

Mit Sack und Pack -statt Isomatte und Schlafsack nimmt hier jedes Kind einfach eine Matratze und mindestens drei Wolldecken mit- machte sich also ein Grossteil der Schüler und einige der Lehrer auf den Weg. Bei der Gelegenheit wurden wir dann auch gefragt, ob wir nicht mitfahren oder sie wenigstens dort besuchen kommen wollen... Gesagt getan sind Freddi und ich (Wenzel konnte leider nicht mit, er hatte anderweitig zu tun.) am Mittwoch nach der Schule mit einigen anderen hinten auf einen Jeep geklettert und los.  Das mit der Schule stimmt allerdings nur bedinngt: an diesem Tag war nämlich der nationale Feiertag zum Andenneujahr und man hatte uns gesagt, dass kein Unterricht stattfinden würde. Also hatten wir einen recht entspannten Tag, bis der Don zu uns in die Küche kam und sich stark gewundert hat uns anzutreffen. Es war nämlich ausnahmsweise, und nur in Alcalá doch auch an diesem Tag normal Schule... Nur ohne uns. tongue-out 

In Tomina angekommen waren wir erstmal über die Grösse der Dorfes verwundert und haben uns promt auf dem Weg zum Schachwettbewerb leicht verlaufen. Endlich angekommen durften wir zwar nicht direkt mit rein aber haben die Schachkids Alcalás (trainiert von Wenzel und Freddi) und zwei Erfolge erleben dürfen. Danach ging es weiter mit Tänzen. Leider haben wir in beiden Disziplinen, sowie im Fussball, Fútsal und Herrenbasketball, dieses Jahr keine Finalisten gehabt. Abends ging es dann, wieder hinten auf einem Jeep, sehr luftig zurück nach Alcalá. 

Wer im Gegenzug sehr erfolgreich wurde waren die Basketballmädchen. Da Freddi ein letztes mal unsere Kollegen in Sopachuy besuchen wollte und Wenzel uns an eben diesem Sammstag verlassen hat, war ich alleine zum Finale erneut in Tomina. Morgens um 06h sind Wenzel, ich und der Sportlehrer mit seiner Frau, sowie die Directora und ihr Chef also gemeinsam mit der Flota gefahren. Und für alle ausser Wenzel war das Ziel Tomina. Die Aufregung war bei überall quasi spührbar und zwei Lehrerinnen hatten den Mädels und mir dann auch glatt eine Alcalá-Team-Einheitsfrisur verpasst. cool Leider war die Aufregung wohl zu hoch und wir wurden "nur" zweite... Aber einen schönen Pokal gabs dann trotzdem.

Team grün-schwarz... genau mein Ding

Zurück in Alcalá erwartete mich also erstmal ein wenig Alleinesein. Doch ab Abends waren dann Freddi und ich (2) noch übrig von unserer schönen 4er-Wg. Eine Woche lang zu zweit leben war auch mal eine sehr interessante Erfahrung! Ich denke in nahezu jeder anderen Situation wären abendliches gemeinsam Kochen und Essen etwas seltsam geworden. laughing Da die vergangene Woche Freddis letzte in Alcalá war, behinhaltete sie viele sehr emotionale Momente und die ersten endgültigen Abschiede. Nun bin ich mir sicher, dass in meiner letzten Woche viele Tränen fliessen werden. Ich frage mich wirklich, wie freddi es ohne eine einzige geschafft hat...

Gestern morgen ist er dann auch abgefahren und so war ich (Eine), zwar nur einen Tag, aber trotzdem das erste Mal im wissen, dass keine mehr kommen wird, alleine. So sehr ist es dann aber aucgh garnicht aufgefallen. Ich hatte mich nämlich erfolgreich darum gedrückt mit dem Aufräumen von Zelle 4 und dem Packen meines Reisegepäcks anzufangen. wink Also hatte ich so viel gestern noch zu tun, dass es mir dann doch garnichts ausgemacht hat.

Und so bin ich heute nach Sucre gekommen (Keiner mehr in Alcalá), um weiter nach La Paz zu fahren und morgen früh endlich endlich meinen Freund am Flughafen abzuholen! innocent Wie so oft in letzter Zeit könnten Aufregung und Vorfreude mal wieder kaum grösser sein. So nach 11 Monaten... ♥

Also beginnt heute meine vorerst letzte Reise durchs schöne Bolivien. Wie gewohnt folgt auch irgendwann ein Reisebericht und ein paar Fotos zum Neidischmachen. tongue-out Allerdings kann ich noch überhaupt nicht sagen wann, da sehr viel noch bis zu den Abschlusstagen und dann auch schon dem Rückflug ansteht.

Bis dahin gehabt euch wohl,

eure Salome kiss

P.S.: Dashier haben wir noch alle Vier in der Schule hinterlassen. In Zusammenarbeit mit der 6b und ihrer Lehrerin. Mittlerweile stehen auch unsere namen alle vier drunter... Die Botschaft bedeutet übrigens "Wenn auf deinem Teller mehr Farben sind, ist dein Essen gesünder".

Regenbogenfarbene Schulhofpädagogik... Abgesehen von der etwas unpassenden Hautfarbe des Kindes hätte man es wirklich schlechter treffen können, finde ich

Samstag, 17.06.2017

Zukunft in Aussicht

Hallöchen zusammen! embarassed

Auch wenn ich selbst sehr gespaltene Gefühle gerade über die mir verbleibende Zeit -beinahe hätte ich "die mir verbleibenden Tage" geschrieben... habe, möchte ich euch doch auch ein wenig daran teilhaben lassen. Eventuell begleitet ihr mich, von wo aus das auch sein mag, ja schon eine ganze Weile bei Alldem, was mir hier so widerfährt. Womöglich auch schon von Anfang an... laughing Ich finde es wirklich beeindruckend, was meine Besucherstatistik mir manches Mal schon so ausgespruckt hat.

Heute in 40 Tagen werde ich in den Flieger steigen, der mich zurück nach Deutschland bringt. (Okay, okay, ich werde wieder umsteigen müssen etc. Dennoch geht es in 40 Tagen los.) Viel ist passiert in der Zeit, die ich schon in Bolivien bin. Bei mir, bei euch, bei uns allen. Aber trotzdem kommt es mir noch überhaupt nicht so vor, als wäre ich schon über 10 Monate unterwegs. surprised Und 10 Monate, also über 300 Tage, sind eine gute Weile. Irgendwo rechts oben könnt ihr das beim Lesen ja aber auch akribisch genau nachschauen.

Vor einem Jahr um diese Zeit hatte ich mündliche Prüfungen und neben dem Abi viel Vorfreude und Vorbereitungen um die Ohren. Heute sitze ich hier und habe schon eine lange Abschieds-to-do-Liste... Noch viel erschreckender für mich ist es allerdings, dass die ersten Dinge auf derselbigen auch schon erledigt sind. Zum Beispiel haben wir als WG in der vergangenen Woche eine Abschiedsparty für die Lehrer geschmissen. wink Wir waren uns sofort einig, dass wir soetwas machen wollen. Die Lehrer der Escuela Central sind nämlich, neben unserer Hostelfamilie, wirklich die Menschen, die erst meine drei Mitbewohner und dann auch mich sofort aufgenommen und eingeführt haben. Ich muss sagen, dass ich niemals gedacht hätte, dass eine neue Generation Freiwilliger so schnell und herzlich integriert wird. (Und dabei sind wir schon die Neunte oder so! Ich hätte mit Sicherheit irgendwann einfach die Schnauze voll von diesen motivierten Weltverbesserern mit gebrochenem Grundspanisch.)

We are family... Einmal alle zusammen vorm Hostel

Es war mir eine riesen Erleichterung nicht für Akzeptanz arbeiten zu müssen sondern direkt eingebunden und unterstützt zu werden. Auch wenn natürlich keiner der Betroffenen dies lesen, geschweige denn verstehen, wird möchte ich hier ein riesiges Dankeschön unterbringen! ♥ Zu meinem doppelten Glück wurde ich ja auch von meiner "neuen" WG direkt super auf- und angenommen. Mein Dank geht also auch, oder sogar eher vor allem, an Julia, Freddi und Wenzel! Ich hätte es mir absolut nicht besser erträumen können. Höhen und Tiefen, Dick und Dünn und doch sind wir immernoch das Team. Außerdem an Dennis, der für immer zum "A-Team Alcalá" dazugehören wird und irgwie auch -auch wenn schon lange- einfach fehlt! 

Es ist so beeindruckend, wie sehr und wie schnell mir die Menschen hier ans Herz gewachsen sind. Ich hätte es nie für möglich gehalten und dachte vor diesem Jahr wirklich, dass die Mitbewohner (hier möchte ich nun ein letztes Mal erweitern: Danke auch an Hannah und Kalli, die eine Zeit lang Alcalá bereichert haben, und natürlich an Kati (meine one and only Isla-Schwester), mit der gemeinsam ich die gesammte Isla-Zeit gemeistert habe!) eine so große Rolle in diesem Jahr spielen. Jede Erfahrung mache ich für mich und doch zusammen mit den anderen. wink Es ist sogar schon so weit mit mir, dass ich mich zwar freue im Studium hoffentlich ein eigenes Zimmer zu haben, aber mir überhaupt nicht mehr vorstellen kann jeden Abend alleine einzuschlafen. Wie werde ich sie vermissen, die einzigartigen Hochbettgespräche mit Julia. Man sieht sich nicht und trotzdem ist man so nah beieinander, dass statt einer Antwort auch mal ein langes Atmen reicht. Vielleicht verstehen mich jetzt aber auch nur die Hochbetterfahrenen und Freiwilligern unter euch. Außerdem sind wir nach dem Leben in Zelle4 wohl für jedes Studizimmer, sei es noch so eigen, bestens geeignet... cool

Apropos Studium. Das steht dann nämlich an, wenn ich wieder da bin. Und aktuell ist Bewerbungsphase, also sehr viel zu tun. Für mich hier und auf der Jagd nach dem Internet tongue-out und für meine Familie zuhause, beim scannen mitorganisieren und verschicken. Ich frage mich dabei manchmal wirklich, wie ich das alleine schaffen sollte. Ganz wichtiger Tipp also für alle, die etwas Ähnliches vorhaben: sichert euch eine oder noch besser mehrere unterstützende Hände zuhause. Und sei es nur um etwas zu googeln, da das Internet gerade zu wünschen übrig lässt. Man unterschätzt wirklich, wie viel so zu machen ist und was alles angefortert und angehängt werden muss.

So erwarte ich also voll Vorfreude und Schrecken den unweigerlich näherkommenden Rückflug... innocentcry

Viele Grüße aus boliviens Winter

Eure Salome kiss

 

Werbung: Julia hat jetzt auch einen Blog, Berichte aus ihrer Sicht findet ihr hier

abenteuerbolivia.blogspot.com

Montag, 05.06.2017

Bis ganz nach oben und darüber hinaus

Guten Morgen ihr Lieben! embarassed

Wieder hatte Alcalá also Besuch und wieder ist die Zeit unglaublich schnell verflogen. Es scheint eine ungeschriebene Regel zu sein, dass die Anwesenheit anderer noch ein Wenig mehr an der Uhr dreht. Jetzt möchte ich euch aber von einem sehr an den Kräften zehrenden und sich unglaublich lohnenden Ausflug erzählen:

Nachdem wir Julias Gästen weitesgehend Alcalá, unsere Arbeit und die Umgebung gezeigt hatten haben wir uns dazu entschieden ihnen auch die Draufsicht zu ermöglichen. Im Dezember hatten wir zu fünft mit Dennis schoneinmal die gleiche Idee, haben es allerdings vortagsbedingt nicht alle geschafft. Für Julia und mich und alle Besucher, auch zwei Voluntarios aus der Sucre WG wollten sich unser schönes Dorf nicht entgehen lassen, war es also eine ganz neue Herausforderung. Der Capira! surprised

Und so sieht er aus, der höchste Berg der Umgebung...

Am Vortag wurden, in einer super Arbeitsteilung, Pfannkuchen und geschmierte Brote ohne Ende produziert. Dazu einen Berg Bananen und so viel Wasser wie wir nur tragen konnten. Provianttechnisch und mental gut vorbereitet startete also, zur großen Belustigung der Dorfbewohner, eine achtköpfige Gringo-Wandergruppe voller Motivation in den Tag. cool Unser Weg führte uns über Straßen, Wiesen, Bäche und Grundstücke, über und unter Stacheldrahtzäunen und Mauern hindurch und letztendlich gradezu den, knapp 3000m hohen, Berg hinauf. Jede Etappe hatte also ihre eigenen Tücken und von Minute zu Minute brannte uns die Sonne erbarmungsloser auf die Köpfe. Hier ist zwar gerade Winter, allerdings hatten wir uns, wie sich am Vortag herausstellte, wärmsten Tag ausgesucht. Es wurden also doch noch fast 30°C und wie das Bild zeigt war kein einziges Wölkchen zu sehen. Doch mit Wegcoca und Traubenzucker konnte uns nichts mehr aufhalten. Die Gruppe teilte sich ein Bisschen nach Kondition und Höhenempfindlichkeit. Nach ca. 4,5 Stunden hatten wir dann aber doch alle die Bergspitze erreicht und uns oben erstmal die Bäuche vollgeschlagen. innocent Jeder Bissen vorher hatte nämlich den mühsamen Aufstieg weiter erschwert.

On the top

Unsere Belohnung war diese grandiose Aussicht! Und gewusst wo konnten wir sogar unser Zuhause erblicken. Da lag nun, 900 Höhenmeter unter uns, zwischen all den Bergen, die nun wie Hügel wirkten, klein und fein unser geliebtes Alcalá. embarassed Wie ihr auf meinem neuen Titelbild seht hatte ich sogar an meine Seifenblasen gedacht und nach leichten Auseinandersetzungen mit dem viel zu star erscheinenden Wind auch endlich den Dreh raus... Hoch über Allem, fertig mit den Kräften saßen wir eine Weile da und freuten uns an dem schwer verdienten Blick. wink Hier seht ihr mich und meine Mitbewohner. ♥ Man kann nun wohl sagen, dass wir uns mittlerweile sehr gut kennen- und lieben gelernt haben. Auch wenn es natürlich nicht immer nur leicht ist. Und leider ist dashier und auch schon eins unserer letzten Gruppenfotos.

Danke für Alles!

Doch viel zu schnell mussten wir uns auch wieder an den Abstieg denken. Da es hier ja keine Uhrumstellung gibt verschwindet die Sonne schon ca um 17 Uhr hinter den ersten Bergen und dann wird es im Handumdrehen stockdunkel und kalt. Wir mussten es also vorher wieder runter schaffen und das möglichst heile.

Der Abstieg beinhaltete vielerlei Tücken und steile Stücke obwohl wir extra einen anderen Weg wählten. Doch uns allen saß noch der lange Weg hinauf in den Knien und so wurde der Teil, bis wir wieder ebenen Boden unter den Füßen hatten sehr erschwerlich. Aber wir haben es geschafft und nach und nach trudelten wir wieder im Hostel ein. Schnell alle durch die Dusche schleusen und dann nurnoch an das bevorstehende Abendessen denken. tongue-out Soweit der Plan.

Leider hatte Wenzel unterwegs aber sein Handy verloren und trotz rellativ schnellen Bemerkens und mit Julias Hilfe nocheinmal den letzten Teil des Wegs ablaufen hatten sie es nicht gefunden. Es war aber inzwischen auch schon dunkel geworden. Also haben wir es geortet und uns zu viert mit einem schnell organisierten Taxi nochmal auf den Weg gemacht. Mit Taschenlampen, Stirnlampen und ständigem Kontakt zu denen, die vom PC aus geholfen haben, sind wir also erneut gelaufen. Aufteteilt und vom Taxi zurückgelassen haben Wenzel und Julias Freundin es dann doch tatsächlich gefunden. laughing Nachdem wir uns dann wieder vereint und auf den Rückweg gemacht hatten, mit dem Schicksal abgefunden noch ein mal einen recht langen Rückweg zu haben, kam glücklicherweise ein Auto. Zwischen Brennholz, Autoreifen und mehreren anderen Mitfahrenden gab es noch ein kleines Fleckchen Ladefläche für uns und mehr oder weniger feierlich fuhren wir wieder in Alcalá ein.

Ihr könnt euch vielleicht, vielleicht aber auch gerade nicht, vorstellen, wie sehr man sich nach so einem Tag freut etwas zu essen und dann nurnoch ins Bett zu fallen.

Bis bald!

Eure Salome kiss

P.S.: Ich konnte es mir nicht verkneifen auch hier wieder mein typisches Bild zu machen. Wenn auch dieses das mit Abstand wackeligste war...

  Auf einem mas o menos befestigten Steinhaufen auf der Spitze des Capiras... Tadaaa

Montag, 29.05.2017

Was seitdem geschah...

¡Hola queridos! smile

Seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe ist wieder viel passiert. Allgemein kann ich jetzt naemlich sagen, dass wir viel mehr Kontakt mit Einheimischen und dadurch Freunde haben. Zum Beispiel wurde ich von der Sekretaerin unsere Schule zu einer Feier in ihrem Campo-Hof eingeladen: der erste Geburtstag ihrer Tochter und gleicheitig der bolivianische Muttertag (27.5.).

Sonntags waren wir wieder reiten und zufaellig haben Julia und ich bei einer Erkundungstour genau das Dorf und das Haus der guten Frau gefunden. tongue-out Dort waren alle total erfreut ueber unseren spontanen Besuch und haben uns nicht nur zu ihren Kuehen mitgenommen, sondern wir durften auch beim Melken helfen und die frische Milch probieren, Kaelbchen im Zaun halten und die Fische fuettern. Daraufhin wurden wir zu selbstgemachtern Kaese mit Kartoffeln, Kuerbissuppe und Chicha eingeladen. Ich werde die bolivianische Art der Gastfreundshaf mit Sicherheit vermissen! Mit unserer ehemalige Koechin haben Julia und ich uns auch ein Mal veraredet gehabt und daraufhin einen Nachmittag Buñuelos und Tojori gemacht. Beides sind super leckere bolivianische Spezialitaeten. Erinnert an Schmalzgebaeck mit einem heissen Maisgetraenk a la Smoothie mit Stuecken... schwer zu beschreiben. innocent

In der folgenden Woche habe ich mehrfach in der Schulkueche geholfen. Direkt in Alcalá habe ich mich ein wenig darin geuebt Kartoffeln im freien Flug und mit einem mir zu grossem Messer zu schneiden. Die beiden Koechinnen und alle vorbeikommenden Lehrern haben sich sehr darueber amuesiert und ich habe viel von den deutschen Kochgewohnheiten und Kuechen erzaehlt und mir in die Finger geschnitten. Das Beides hat sich an einem anderen Tag und beim Kleinschneiden der schon geschaelten Kartoffeln dann noch verstaerkt... laughing  Als ich auch in Garzas meine Hilfe in der Kueche angeboten habe konnte ich meine neuerlernten Faehigkeiten direkt unter Beweis stellen. Dorthin hat auch Julia mich mittlerweile mal begleitet und wir hatten zusammen mit den Kids viiiiiel Spass. wink

Ausserdem waren Julia und ich -mit der wahrscheinlich sinnlosesten und undurchdachtesten Anreise der Geschichte von Alcalás Freiwilligen- im recht nahe gelegenen El Villar. Frueher gab es auch hier Freiwillige und prompt wurden wir als solche erkannt, eingeladen und ein Bisschen herumgefuehrt. Abgesehen von einer sehr sehr chaotischen und kalten Nacht hatten wir also eine recht gute Erfahrung. Waehrend wir weg waren haben die Jungs sich an unserem Grossprojekt der Raumverschoenerung ausgetobt. Unsere eigene Kueche ist nun strahlend weiss und mittlerweile sogar ein zweites Mal gestrichen und der Spielesalon fuer die Kinder lebt unter den vielen Gestaltungsideen und der fortschreitendfen Umsetzung richtig auf. cool

Am 25.5. hatte dann auch noch unser Departemento Chuquisaca einen hohen Geurtstag. Wie am Día del Mar sind wir also wieder mit den Kindern und Lehrern der Grundschule ueber die Plaza marschiert (auch alle Aussenschulen waren anwesend) und diesesmal anschliessend nach Sucre, Boliviens und Chuquisacas Hauptstadt gefahren.

Dort gab es ein grosses Wiedersehen zwischen Julia und ihren besten Freunden, die gerade eine Weltreise machen und aktuell einen Zwischenstop in Lateinamerika, Bolivien, Alcalá einlegen. wink Wichtiger Ort, den man unbedingt gesehen haben muss!

Bei naechster Gelegenheit gibt es dann auch massig Fotos zu allem. smile

embarassed Muchos Saludos y un gran abrazo

Eure Salome kiss

 

 

Samstag, 06.05.2017

In einer anderen Welt

Hallo ihr Lieben, smile

heute berichte ich euch, was ich am Donnerstag erlebt habe.

Um mal ein paar neue Eindrücke zu sammeln und alles kennenzulernen bin ich mit Julia in ihre Außenschule (Mulacancha) gelaufen. Da ich in meinem Unterricht immer alles mit Bildchen mache wollte Julia dann zum wiederholen auch, dass ich bei ihnen an die Tafel zeichne. Die Kinder kannten mich ja nicht, also haben wir dann auch direkt "My name is..." und "What's your name?" wiederholt. In der darauffolgenden Pause haben wir an die Kinder Äpfel verteilt und mit ihnen Fußball gespielt. Beim Fußballspielen habe ich immernoch das Gefühl, dass ich die Höhe merken würde. Wahrscheinlich bin ich aber auch einfach nur unsportlicher geworden. Bis zum Mittagessen auch noch die Tiere erneuern und als Figuren kneten und schon war der Schultag rum. laughing

  Hier seht ihr mich und meinen tollen Kroschkönig Schneejulia und die 7 Zwerge mit Äpfeln

Nach der Schule haben wir ein Mädchen mit nach Hause begleitet, da Julia ihr dies in der vorigen Woche versprechen musste und vorallem auch die Mutter sich immer riesig freut besucht zu werden. Es war wirklich unglaublich beeindruckend mal so einen Einblick in das Leben der Menschen auf dem Campo zu bekommen. Im ersten Moment wirkt es nicht so sehr erstaunlich, als ich mir dann jedoch bewusst geworden bin wo ich da gerade bin und welche Umstände so ein Leben mit sich bringt wurde ich sehr nachdenklich. Das Familiengrundstück besteht aus einem kleinen Hof mit zwei Gebäuden. Das eine besteht aus nur einem Zimmer, welches als Lagerraum, Kleiderkammer und Schlafplatz dient. Das andere Gebaüde beinhaltet den Küchenraum mit eigenem Eingang, einen Vorraum und einen weiteren Schlafplatz. Es gibt weder Türen noch Fensterscheiben noch ein Badezimmer. Alles Wasser (Auch für den Bedarf in der Küche) kommt aus einem einzigen kleinen Wasserhahn im Hof. Des Weiteren hat die Familie direkt ein riesiges Maisfeld und einen sehr hübschen Gemüsegarten.

Als wir ankamen haben wir direkt eine Kleinigkeit zu Essen bekommen. Frische Bienenwaben zum Honigessen und ein traditionelles Maisgericht mit Schweinekopffleisch in der Mitte. Die Mutter des Mädchens hat uns gezeigt, woran sie gerade arbeitet (Handarbeit, die sie macht, während sie die Kühe hütet) und wie das funktioniert. Nachdem wir uns eine Weile unterhalten haben sind wir in die Küche gegangen und haben gemeinsam gekocht. Auf einer Feuerstelle. Julia und ich wollten helfen und haben angeboten mit Kartoffeln zu schälen. Jede eine und dann hat der Hausherr wieder übernommen, da es gerade nur ein Messer gab und er ca 20faches Tempo hatte. Beim Rühren und ähnlichen Aufgaben waren wir also besser eingesetzt. wink

Häkeln

Naschen/ Probieren Und Kochen

Nach unserem sehr eindrucksvollen Besuch sind Wir zu dritt nach Alcalá gelaufen, da die Mutter auf einen Elternabend musste. Ältere Kinder können nämlich das Collegio in Alcalá besuchen und in der Zeit dann auch dort auf dem Schulgelände in einer Art Internat wohnen. Heute bin ich mit Julia in Sucre und wir bringen ein paar Dinge, die die Familie benötigt und neue Wolle mit. Die Mutter hat sofort angeboten auch für uns etwas zu machen.

Allgemein muss ich noch sagen, dass ich selten so herzliche, offene und gutmütige Menschen kennengelernt. Auch dass sie so "wenig haben" und "viel geben" fand ich sehr beeindruckend. Ich bin wirklich froh, dass ich Julia genau an dem Tag begleitet habe und hier die Möglichkeiten habe solche Begegnungen zu machen! innocent

Die Familie vor ihrem Maisfeld

Hasta luego y muchos Saludos

kiss eure Salome

Dienstag, 25.04.2017

Ereignisreiches Wochenende

Hola todos, smile

Heute melde ich mich wieder aus dem Internetcafé in Padilla, dem naechsten Bezugsort Alcalás. Da die Straße hierher zur Zeit komplett erneuert wird brauchen wir nurnoch unter einer Stunde fuer den Weg... Ich moechte euch teilhaben lassen an den Erlebnissen des letzten Wochenendes. Vorerst allerdings leider wieder ohne Bilder. undecided

Letzten Freitag wurde das neue Haus, welches unser Mentor auf sein Grundstueck gebaut hat, eingeweiht. Zu Ehren dieses Tages kamen viele Gaeste; Familie, Freunde, Lehrer und sogar der Chef von HI-Bolivia (Max Steiner). Außerdem hat unser Hostel als Ueberaschung ein wunderschoen gestaltetes Aushaengeschild und dadurch einen Namen bekommen. Ich wohne also nichtmehr einfach im HI-Hostel von Alcalá sondern nun im "Hostal Villa Alcalá". tongue-out

Die Enthüllung

Den ganzen Tag wurden Vorbereitungen getroffen und das große Festessen vorbereitet. Es gab verschiedene typisch bolivianische Gerichte: u. A. Chicharron (sozusagen reines Schweinefett fritiert), Choclo (ein großer weißer Mais) und Asado de Chancho (eine Art gegrilltes Schwein). Da wir natuerlich dann viel mehr Leut waren, als ein Haushalt Besteck besitzt und in Boilivien und so wurde alles mit den Haenden gegessen. Ich kam mir wirklich seltsam vor mit meinen hiesigen Chefs und Kollegen zusammen zu sitzen und alles mit den Heanden zu essen. Aber außer uns Deutschen hat das anscheinend niemanden gestoert. laughing

Am naechsten Tag war Wenzels Geburtstag und zu diesem Anlass kam eine andere Voluntaria ( Fuer alle aus der Naehe: aus Gronau cool ) zu Besuch. Am naechsten Abend kam dann sogar auch noch ihre Mitbewohnerin.

Als Teil des WG-Geburtstagsgeschenkes wollten wir einen großen Brunch machen und hatten sogar fuer die bolivianische Tortentunk-Tradition bei einer Lehrerin eine Torte bestellt. Wenzel und Freddi hatten allerdings nachts seeeehr lange durchgehalten und so wurde unser Plan zu einem Nachmittagsbrunch... Auch lustig. smile

Montags hatten sich dann ein paar Lehrerinnen angekuendigt und irendetwas mit Essengesagt. tatsaechlich kamen sie dann mit "Picante de Pollo" ( einem typischen Boligericht: Huehnchen und Scharf), Chicha (Einem typischen Maisgetraenk) und einer Torte vorbei. Also haben wir auch Montag nocheinmal eine Geburtstagsparty mit allem drum und dran gehabt.

 Die WG-Torte

Hasta luego y un gran abrazo

Salome kiss

Sonntag, 16.04.2017

La Pascua

Hallo meine Lieben, embarassed

wie ihr wisst hatte ich ja meine familie zu Besuch. nach der gemeinsamen Zeit in Alcalá sind wir noch eine Woche zusammen gereist: La Paz, Copacabana und geplant war einmal über die Isla del Sol zu wandern. Letzteres ließ sich leider nur bedingt umsetzen, da die noerdliche und die mittlere Gemeinde der Insel zum Zeitpunkt unseres Besuches in einem unerklaerlichen Kleinkrieg standen... sealed Also haben wir eine Tagestour über die Schwesterinsel (Isla de la Luna) und den südlichen Teil der Isla del Sol gemacht.

In La Paz haben wir uns vielmit meinem dortigen Mentor unterhalten. Unter anderem auch über das anstehende Osterfest und den bolivianischen Umgang mit dem Selbigen. Er erzählte mir, dass seit der Staerkund des indigenen Bevoelkerungsteils Die Christlichen Feste in ihrer, von der Regierung anerkannten, Bedeutung stark geschwächt wurden. Es werden keine riesigen Zeremonien (Umzüge mit saemtlichen Regierungsmitglirdern o.ae.) mehr veranstaltet und die berühmte "Semana Santa" (heilige Woche) wurde maximal zusammengekuerzt...

Ueber das Osterwochenende waren alle meine Mitbewohner verreist und so habe ich mich einfach im Dorf partizipiert: laughing

Karfreitag wurden auf ein mal ueberall in Alcala "Palmtore" aufgebaut und mit Blumen geschmueckt. Nachdem ich mich hierbei beteiligt hatte wurde ich mit in die Kirche genommen. Waehrend der Gottesdienstes sind wir den Kreuzweg Jesu abgeschritten. Allerdings in deinem großen Kreis komplett durchs Dorf und in "Begleitung" eines getragenen Kreuzes, jesus und der in schwarz gehuellten Maria. Eine wirklich einmalige Erfahrung!

Samstag Abend gab es dann am Platz ein großes Feuer, an welchem die Ostertkerze entzuendet wurde. In der kirche dann daran unsere mitgebrachten kerzen. Dabei bin ich mal wieder stark aufgefallen, da ich Wenzels Weihnachtsgeschenk an Julia und mich mitgebracht hatte: eine gelbe Stumpenkerze. tongue-out

Die Osternacht habe ich zwar bewusst verschlafen aber fuer den 10h Gottesdienst war ich dann wieder zu haben. Anschließend und den gesammten restlichen Tag gab es auf der Plaza eine riesige Tafel und viele verschiedene Moeglichkeiten sich etwas zu essen zu besorgen. Diese habe ich natuerlich auch genutzt... Keine Ahnung was es war, aber es war lecker. wink Allerdings kann ich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass Kuerbis drin war. Ostern liegt hier ja im Herbst.

Waehrend der gottesdienste sind mir zwei Dinge aufgefallen. Erstens wurden wir jedes mal durch einen Plastikrosenzweig mit Weihwassert bespraenkelt und uns dadurch unsere Suenden vergeben. Zweitens endet das Vaterunsel hier in Bolivien, geschichtsbedingt, auf "...libra nos el mar." was bedeutet, dass Gott ihnen das Meer zurueck geben soll. Naja.

Ich hoffe auch ihr hattet alle eine schoene, und evtl etwas normalere, Osterzeit!

Viele liebe Grueße, ich melde mich bald wieder

kiss Eure Salome

 P.S. Ich sitze gerade in einem bolivianischen Internetcafe mit bolivianischer Tastatur und ohne USB. Verzeiht also das bilderlose umschreiben von Umlauten etc. ... cool

Sonntag, 09.04.2017

Bildprojekt, Tortetunken und Umarmungsschlange

Hallo meine Lieben, smile

wieder kann ich euch von Besuch erzählen. Wieder gab es allerdings auch Unwetter, Planänderungen und viel Verspätung. Letztendlich standen dann aber doch Mama, Papa und Zachi in Alcalá! Also konnte ich meinen Geburtstag mit meiner Familie und meiner Voluntariafamilie feiern. embarassed Aber von vorne...

Am Wochenende war ich mit Wenzel und Julia in Sucre. Gleichzeitig ist Freddi endlich wieder nach Hause gekommen. Bisschen blödes Timing aber so ist das nunmal. Sonntag morgens kam dann der Flieger aus Deutschland aber durch Unwetter konnten sie erst Abends nach Sucre weiterreisen. Und zwar leider so spät, dass wir schon wieder mit der letzten Flota unterwegs waren. In Alcalá hatte ich also eine Familie Sonntags wieder vollständig und die nächste am Tag drauf. cool Da ich mir meinen Lieblingskuchen, wie jedes Jahr, zum Geburtstag gewünscht hatte waren auch alle "deutschen" Zutaten eingeflogen worden. So konnten Mama und ich am Vorabend noch einen Smartiekuchen backen.

Mein Geburtstag selbst startete dann doch aber etwas ungewöhnlicher. Und zwar war ja Dienstag: Außenschule... Ab nach Garzas. Info: Mama hatte mit ihren Schülern das Thema "Kinderrechte" behandelt und ein Beispiel war Bolivien. Daraufhin hatte einer ihrer Schülerd die sehr schöne Idee einer Art Bilderfreundschaft. Also sowas wie einen gemalten Briefaustausch. In der vorherigen Woche hatte ich das mit den Garzas-Kids besprochen und vorbereitet und als die deutschen Bilder dann da waren wurde erklärt, erzählt und getauscht.

Unsere Austauschbilder

Zurück in Alcalá stand dann jedoch der Salón de Juegos schon fast wieder an. Also waren wir mit den Vorbereitungen des anschließenden Grillens erstmal beschäftigt. Außerdem waren nur sehr wenige Kinder da und wir zu siebt. Eine kleine Gitarreneinlage und eine Runde Seifenblasen, dann gings ans feiern. Typisch deutscher Smartiekuchen, typisch bolivianisches Tortentunken. Was wir nicht bedacht hatten, war die Schokokouvertüre, mit der wir den Kuchen versehen hatten. Für meine Nase nicht ganz so angenehm. tongue-out Geschenkeauspacken und dann Festessen. Danke an Alle! ♥

vorher... Happy fehlt natürlich nie :)Meine Mittwochsklasse hatte irgendwann herausgefunden, wann ich Geburtstag habe. Daraufhin wurde für den 5.4. eine Art Klassenfest geplant. innocent Zur Vorbereitung haben Mama und ich mit zwei Lehrerinnen -ok, viel mehr zwei Lehrerinnen mit unserer Hilfe- Buñuelos in der Schulküche gemacht. Das sind so Teigkreise aus Hefeteig, die, typisch bolivianisch, gut fritiert und mit Honig gegessen werden. Unsere Fledermäuse konnte man im Nachhinein dann doch recht gut von den kreisrunden Exemplaren der Geübteren unterscheiden. wink Julia und Wenzel wuren im Vorbeigehen noch eingeladen und wer sonst so vorbeigekommen ist. Dann haben wir nach dem gemeinsamen Mittagessen, einem Ständchen für mich und eine Umarmung mit Glückwünschen von jedem Kind später unsere Werke vertilgt. War wirklich lecker! In der Pause habe ich wieder ein paar Kids auf dem Schulhof mit Seifenblasen beglückt und am nächsten Tag für den Salón a lá Kinderageburtstag Kuchen gebacken.

Jetzt bin ich also auch im schönen Bolivien ein Jahr älter geworden...

Hasta la proxima vez

kiss Salome

 

Sonntag, 02.04.2017

On Backpacktour Part 2

Hallöchen, ihr Lieben smile

es folgt der zweite Teil der Reise mit Max, startend mit dem Versuch Uyuni zu verlassen. Das war nämlich garnichtmal so sehr einfach...

Geplant war, nach unserer Rückkehr von der Tour abends einen bus nach Cochabamba zu nehmen. Letztendlich haben wir das auch. Aber vorher wurde ein Bus gestrichen, da zu wenige Leute mitfahren wollten; mussten wir, also ich, einige Diskussionen führen; wurde unser Gepäck im Büro eingeschlossen als endlich der Bus fahren sollte; und hatten wir einige Stunden rumzubringen. undecided Tatsächlich kann man in Uyuni leider nicht viel mehr machen als die super coolen Touren zu buchen. Also erst spät nachts weiter ins berühmte Cochabamba.

In Cochabamba sind wir allerdings die ersten Tage in einem nicht ganz so coolen Viertel gelandet. Also haben wir direkt angefangen zu planen, was man in der Nähe so machen könnte... Ein Tipp: In der Stadt selbst braucht man nicht all zu viel Zeit. Allerdings sind die meisten, sehr beeindruckend klingenden, Ausflugsziele für einen Tagestripp zu weit. Was allerdings sehr schön ist ist die Aussicht von der Christusstaue. (Größer als die in Rio) Man sieht die ganze Stadt und zwar wirklich. Und diese Stadt ist größer als man es hier in Bolivien so gewohnt ist. Ich dachte zum Beispiel, dass der Christus am Rand stehen würde. Von oben wurde mir dann klar, dass der vermeintliche Rand eher die Mitte ist. laughing Dummer Weise ist die Seilbahn hoch allerdings kaputt und deshalb gibt es nur die Möglichkeit tausende Treppenstufen zu bezwingen. Ich Heldin habe es mal wieder in Birkenstock versucht... aber geschafft.

Der weltgrößte Christus Blick auf ca 1/3 Cochabamba.

Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg zu einer vermeintlich kürzeren Tageswanderung gemacht. Per Micro und Truffi eine Stunde aus Cochabamba rausfahren und über Quillaquolla (oder so) nach Sipe Sipe. Ich finde die bolivianischen Dörfer haben abwechslungsreichere Namen als bei uns. -bach/ -heim /... Wir waren also auf dem Weg zu "Inkarakay", einer von sechs gleichen Inkasiedlungen, die angeblich durch ein Höhlensystem mit dem peruanischen Couzco verbunden sein soll. Also viel mehr zu den Ruinen von all dem, was dort mal war. smile Der eigentliche Wer soll nur 5 Km lang sein und nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir an einem Schild vorbei, dass uns sagte, dass wir die Hälfte geschafft haben. Viele Kurven und viel zu viel Weg später hatten wir dann beide keine Lust mehr und haben nach ein paar kurzen Gesprächen mit Taxifahrern und einem Mann, der uns mit seinem Esel entgegen kam, die Bestätigung bekommen, dass wir auf einem falschen Weg sind. Im Nachhinein haben wir herausgefunden, dass wir ca 10Km zu viel gelaufen sind. laughing Allerdings haben wir später auf dem richtigen Weg runter festgestellt, dass mir unser falscher Weg auch viel lieber war.

 Und dashier wäre der eigentliche Weg gewesen. 2500m hoch...

Am Tag drauf wurden wir dann in der Stadt festgehalten, da ein riesiger Streik der öffentlichen Verkehrsmittel mit Straßenblokaden alles lahmgelegt hat. Aber die Atmosphäre einer so großen Stadt beherrscht von Fußgängern und Rollerfahrern hat wirklich was. So waren wir also gezwungen ewige stadtinterne Wanderungen zu machen und haben dabei ein super hippes und cooleres Viertel gefunden, in dass wir dann auch noch umgezogen sind. innocent Ein täglicher Punkt auf unserer Liste wurde das Tortenessen. Ich habe noch nie so viele riesige und bunte Torten gesehen wie in dieser Stadt!

Viele viele bunte Micros, stillstehend.

Unser anderer Tagesausflug ist leider wieder vom Wetter verhindert worden und so haben wir auch den Tag unserer Weiterreise ein wenig spontan improvisieren müssen. tongue-out Also haben wir meinen Plan eine Gitarre zu kaufen endlich umgetzt. Jetzt muss ich mir nurnoch auch wirklich spielen beibringen! Auf dem Weg zurück hat aber die Regenzeit ersteinmal vorgeherrscht und alles geflutet. Die nächste Idee war, um in Sucre noch Zeit zu haben, einfach rüberzufliegen. Ihr müsst wissen, dass bolivianische Innlandsflüge nur geringfügig mehr kosten als die Busfahrten. Als wir dann zum Flughafen gelaufen waren mit allem Gepäck und Gitarre und mit allen Angestellten gesprochen hatten mussten wir hinnehmen, dass es keinen Platz mehr für uns gab. Also wieder zurück, nicht mehr so lauffreudig sondern im Micro, und eine Nachtfahrt kaufen. Um die Wartezeit zu überbrücken waren wir dann doch in einem sehr hübschen Park.

Einmal Regentanzen für alle

Mein Fazit zu dieser Stadt ist, dass ich nicht verstehe, warum sie alle so lieben. Dafür sind wir jede Straße im Turibereich bestimmt dreimal und jede andere auch einmal abgelaufen. Sicherlich kennt kaum jemand Cochabamba so wie wir nun... tongue-out

Hasta luego, Salome kiss

Samstag, 18.03.2017

Der erste Besuch

¡Hola todos! smile

Gestern vor zwei Wochen habe ich das erste mal wieder am Flughafen gestanden. Besuch von meinem besten Freund aus Deutschland! wink Nach einem, wetterbedingt um 8 Stunden verspäteten, Inlandsflug nach Sucre dann also das erste Wiedersehen... Bienvenidos en Bolivia.

Einen Tag Ankommen bei Land, Leuten und in der neuen Zeitzone später saßen wir dann schon in der Flota nach Alcalá. Um gleich den besten Eindruck zu geben, wie hier alles so läuft hatten wir das Glück einen gesammten Umzug per Flota mitzuerleben. Ein Bett, in sämtliche Einzelteile zerlegt, diverse Haushaltsgegenstände und ein Motorrad wurden verladen. Das Motorrad in Folie und Schaumstoff eingewickelt und am Stück. cool In Alcalá haben wir einen typischen Alcalá-Empfangs-Abend verbracht und selbstverständlich auch Karten gespielt. Sonntags wollten wir dann die Alcalákette machen aber auch hier hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gezogen. Also nur ein Bisschen am Fuß herumgewandert. In den folgenden Tagen habe ich normal gearbeitet und Max hat sich mal alles angeschaut, was wir so machen: Englischunterricht, Vorschule, Gartenarbeitsunterricht, Außenschule und "Spielesalon".

  Englischunterricht in der 5a Kalli und ich beim kontrollieren in Garzas (das ist der neue Raum und die gesammte Schule) Den Kindern draußen im Campo bringen wir regelmäßig Obst mit...

Weiter gings als Backpacker und Turis. Auch für mich war diese Art zu reisen ja neu, da wir als Voluntariogruppe doch immer anders wirken; schon alleine durch die Spanischkentnisse... Am ersten Tag sind wir von Alcalá nüber Sucre bis nach Potosí gefahren. Ein paar Fakten zur Stadt: Potosí liegt auf 4080m und ist somit eine der höchstgelegensten Städte der Welt. Früher war sie, dank des großen Silbervorkommens, auch eine der reichsten Städte des Kontinents. Im laufe der Jahre wurden vom Cerro Hermosa, dem Hausberg, über 800m abgetragen, sodass er heute "nurnoch" eine Höhe von 5200m hat.

Micros schaffen alles und alle Wege...

In den Mienen wird auch heute noch gearbeitet und wir haben und eine Führung von einem Ex-Miniero angeschaut. Sehr beeindruckend aber noch viel beklemmendere Arbeit. Zwischen 16.000 und 40.000 Menschen sind dort beschäftigt. Auf unserem Weg durch den Berg kamen wir fast auf Händen und Füßen durch ~1m hohe Wegabschnitte und mussten ein Mal knapp 15m einen Schacht hinabsteigen. Die ganze Geschichte ist definitiv nichts für Menschen mit Platzangst oder solche, die sich vordtellen können Platzangst zu bekommen! laughing

  He Zwerge, he Zwerge, he Zwerge, ho... :D And I see fire inside the mountain

Eine warme Dusche später ging es dann für uns direkt weiter nach Uyuni, wo wir morgens gleich die nächte Tour gestartet haben. Willkommen im Turi-Urlaub... Die nächsten drei Tage erwartete uns dann die Salzwüste mit dem grüßten Spiegel der Welt, die Atakamawüste, ein Tal voller absurder Felskonstruktionen und jede Menge Lagunen. Die Tour dauerte drei Tage. Tag 1 galt nach einem kurzen Abstecher auf den nahegelegenen Zugfriedhof komplett dem Salar (Salzwüste) und den verschiedenen Möglichkeiten zum Fotosmachen. Den doppelten Sonnenuntergang hat uns leider wieder einmal das Wetter vermasselt. undecided Aber Fotos haben wir natürich ein ganz paar gemacht...

      

Tag 2 beinhaltete viel Strecke im Jeep und viele Stops bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten: Steintal, Nationalpark und die rote Lagune, sowie scharenweise Flamingos, Geysire auf 5000m Höhe und noch viel mehr. Am Abend waren wir dann im südlichsten Teil Boliviens angekommen. Hier haben wir die Nacht verbracht und es uns abends in einem natürlichen Thermalbad gutgehen lassen. unsere Gruppe bestand übrigens aus einer Schwedin, zwei Niederländerinnen, einem Israeli und uns beiden. tongue-out Eine wirklich gute Art um einen Tag im Jeep zu kompensieren.

 Somewhere in nowhereValle de las Piedras

Der dritte und letzte Tag bedeutete viel Rückweg und nurnoch zwei Stops. Die grüne Lagune und die Dalíwüste. Wie generell und auch bei der roten Lagune tags zuvor war das Wetter mal wieder nicht auf unserer Seite und weder "rot" noch "grün" waren gut zu erkennen. Trotzdem hatten wir einigen Spaß als Gruppe und haben auf dem Weg gen Norden auch ein bisschen selbst die Musik bestimmt. Israelischer Rap und eine gute Mischung hatten dann das eine Kumbia-Album, dass unser Guide dabeihatte abgelöst. laughing

 Grüner Pulli, grüne LaguneGruppenbild vorm Lincancabur

Viele liebe Grüße und bis ganz bald,

eure Salome! kiss

Mittwoch, 01.03.2017

Karneval in Latein Amerika

Hallo ihr Lieben, smile

erstmal ein Update zu den angekündigten Veränderungen: die Verstärkung für Alcalá wurden zwei Mädchen, die gerade eine Reise über den Kontinent machen und einen Monat mit bei uns wohnen. Hannah und Karla.

Da hatte ich dann auf ein Mal drei Mitbewohnerinnen (Karla, Julia und Hannah). Hier mit frischem Bananenkuchen.

Den sich nähernden Karneval konnte man bei uns an der Schule durch plötzliche Wasserbombenschlachten schon länger erahnen. Das Erste, was ich wirklich mitbekommen habe war dann allerdings eine unverhoffte Teilnahme an einer jährlichen Tradition. Da alle Anderen donnerstags in den Außenchulen waren wurden nur Kalli und ich auf ein Mal damit überrascht, dass wir bei Pachamama für das nächste Schuljahr bitten sollten. laughing Und zwar, wie alle Lehrer, vor einem kleinen "Opferfeuer" kniend und typische Getränke mit Pachamama teilend.

im großen Kreis versammelt. Gerade wird die Glut neu angefacht.

Für das Wochenende war dann der Plan boliviens größten Karneval mitzuerleben. In Oruro. Hierzu sind wir unter großem Wasserbeschuss am Freitagmorgen in Alcalá abgefahren. Mit einem Bus voll Freiwilligen kamen wir in der nächsten Nacht um 04h morgens in Oruro an. Dort wurde erst Freddies Geburtstag feierlich mit Tortentauchen begonnen und dann haben wir, da es geregnet hat und super kalt war, noch ein paar Stunden más o menos schlafend im Busterminal zugebracht. Zusammen mit hunderten anderer Menschen auf dem Boden verteilt... cool Auch den Rest der Zeit hat das Wetter leider nicht ganz mitgespielt, sodass wir durhnässt und mit Sonnenbrand noch Sonntagnacht die Rückreise angetreten haben. Dennoch war es ein sehr beeindruckender Ausflug und wir haben unglaublich viele traditionelle Tanzgruppen an uns vorbeiziehen sehen. Schaut einfach selbst...

   Die Diablada aus Potosí

Nur ein Wochenende später hieß es dann das erste Mal besuch aus Deutschland... innocent

Von der Reise erzähle ich euch dann nächstes Mal.

Muchos Saludos

Eure Salome kiss

Mittwoch, 01.02.2017

Alles neu, macht der ... eh ... Februar

¡Hola juntos! embarassed

Jetzt ist es hier in Alcalá richtig warm geworden und nächste Woche geht das neue Schuljahr los. Aber fangen wir mal etwas näher an: wir Alcalá-Freiwilligen werden uns ein bisschen in neuen Konstellationen üben. Freddi macht jetzt das DELE (Sprachzertifikat für Spanisch) und ist deswegen 8 Wochen in Sucre. Dafür kommt im Laufe der nächsten Tage eine neue Selbstzahlerin zu uns. Also werden wir 20 Tage lang 3 Mädchen sein … Ich bin sehr gespannt!

Mit dem Februar hat sich auch unsere Versorgungssituation geändert. Wir sind ab sofort Selbstversorger. Mal schauen wie wir uns da so anstellen. Allerdings haben wir schon gleich beschlossen, dass wir nicht jeden Tag nach der Schule erstmal kochen müssen wollen. Deshalb, und weil sie uns schon ans Herz gewachsen ist, haben wir die Doña, bei der wir bisher auch gegessen haben, gebeten unter der Woche weiterhin für uns zu kochen. Und an den Wochenenden können wir jetzt Selbstentfaltung im Kochen üben. :D Da der Ofen repariert wurde und nun funktioniert haben wir zu Freddis Abschied direkt die erste Pizza alcaleña gemacht. Yummy! Außerdem habe ich mich, wie in Deutschland schonmal, an einem hamburger Franzbrötchenrezept probiert. Julia, Wenzel, die Doña und ihr Enkel fanden sie sehr lecker...

Ein paar bolivianische Improviastionen und Änderunge et voila :)

Die letzten Tage bevor wir uns in den Unterricht stürzen können wurde und von unserem Mentor aufgetragen ein paar Dinge dafür vorzubereiten. Von einigen Vorgängern haben wir sehr liebevoll gestaltete Arbeitsblätter gefunden, an denen man sich ein bisschen orientieren kann, was hier wohl schonmal geklappt hat. Wenzel, der gerade in Sucre dabei ist eine neue Tür, mit Hilfe eines Schreiners, für unseren Spielesalon zu bauen, hat nebenbei sehr süße Karten zum Tiervokabeln lernen gemalt. Julia, Freddi und ich haben gemeinsam ein „Was brauche ich beim Essen“-Bilder-Domino und ein Fruchtmemorie gebastelt. So machen wir diese Woche noch ein Wenig weiter und überlegen uns, wie wir unsere Ideen für kleine Projekte (Lesehilfe, Schachunterricht, Recycling-Projekt, etc.) aufziehen können. wink

Ein paar gesunde Vokabeln

Der Stundenplan, wann wer von uns wo arbeitet und all sowas wird sich nochmal grundlegend ändern bzw. neu gemacht werden. Im mehr oder weniger näheren Umfeld von Alcalá gibt es vier Außenschulen. Mulacancha, wo Julia wöchentlich hingeht; Naranjos, Wenzels Einsatz; Garzas Chica, wohin ich Freddi ja bereits begleitet habe und Kaspicancha. Da dies leider zum laufen zu weit weg ist war hier bisher keiner von uns. Der dortige Lehrer kommt jedoch aus Alcalá und fährt mit dem Auto hin. Deshalb werde ich versuchen diese Außenschule einmal die Woche zu besuchen und dort mitzuhelfen. smile Solange Freddi beim DELE ist werde ich ihn auch in Garzas vertreten und dort wöchentlich einmal hinlaufen. Die Arbeit in den Außenschulen ist, für mich, die beeindruckenste und auch wichtigste, die wir hier machen können. Auf dem Campo (span.: Feld; so werden die äußeren Gemeindeteile genannt, sie bestehen vor Allem auf Feldern und Bauernfamilien.) ist das Leben noch viel ursprünglicher und einfacher. Zur Zeit herrscht in Bolivien ja allerdings eine historische Dürrezeit und darum haben die Campesinos (span: Bauern) es aktuell ganz besonders schwer. frown

Viel fröhlicher ist es dafür im Zimmer von Julia und mir geworden: Zelle 4 cool Wir haben einen Tag lang Zeit genommen um uns hier gemütlicher einzurichten. Nun hängen die traditionellen Aguayus, die wir uns gekauft haben, an den Wänden und sind zur Tischdecke geworden. Jetzt herrscht hier also bunte Ordnung und wir fühlen uns viel wohler. Schaut euch das mal an:

Bienvenido a Dekoarbeiten... mit ganzem Körpereinsatz

Heute, den 1. Februar 2017, bin ich jetzt übrigens einen Tag länger weg, als ich noch in Bolivien bleibe surprised Also für mich ging diese Zeit wie im Flug vorbei. Und dabei heißt es doch immer, dass das zweite Halbjahr schneller vorbeigeht … Passend zur Halbzeit hatten wir als gesamte Weltwärtsfreiwilligen-Gruppe letzte Woche ja auch unser Zwischenseminar und sehr viel Spaß zusammen. Es war wie ein gemeinsames Déjà-Vu von der Anfangszeit in Sucre. Jeder hat sich auf seine Art jetzt schon verändert gehabt und so viel erlebt. Ich fand es super schön alle auf ein Mal wieder zu sehen und sich über die bisherige Zeit mal austauschen zu können. Manche habe ich ja das ganze halbe Jahr nicht nochmal gesehen gehabt. Und ich muss schon wieder sagen, wie toll ich es finde, dass die ganze Gruppe so zusammengewachsen ist. Irgendwie sogar mit dem pädagogischen Berater von Volunta, der uns schöner Weise zum Seminar besuchen konnte! laughing

Bald werden wir nun Kontakt mit dem nachfolgenden Jahrgang aufnehmen können … Ich kann mich noch super dran erinnern, wie ich die Chance bekommen habe mit meinen Vorgängern mich austauschen zu können, und nun bin ich in der gleichen Situation auf der anderen Seite. Falls ihr Nächsten dashier also demnächst lesen solltet: Ganz viele liebe Grüße und herzlichen Glückwunsch zu der Chance! innocent

 

Saludos oviamente a todos los queridos otros tambien!

Besos y un abrazo

Salome kiss

Samstag, 28.01.2017

Urlaub umgeplant

Halli, hallo, da bin ich wieder... laughing

Ich hoffe ihr habt den Rückweg in den Alltag und die erste Zeit in 2017 alle gut hinter euch gebracht und musstet nicht so viel über den Haufen werfen wie ich.

Geendet habe ich letztes Mal ja mit der Ankündigung der nächsten Reise und der Hoffnung euch heute vom schönen Peru berichten zu können. Leider nein! Nachdem ich ja schon einmal große Umwege machen musste, da ich meinen Reisepass zur Sicherheit ausgepackt hatte, habe ich mir vorgenommen ihn einfach immer mitzunehmen. Ihr ahnt es schon, ich habe mich nicht daran gehalten, ihn zur innerbolivianischen Reise ausgepackt und vergessen ihn dann wieder einzupacken. undecided Ganz toll. Mein Timing war perfekt. Wir saßen, nach einer Rekordreise von 16 Stunden Busfahrt, gerade in La Paz angekommen im Taxi, als mir einfällt, dass ich nicht kontrolliert hatte, ob ich meine Papiere dabei habe. Dank des bolivianischen Ausweises, den ich seit einiger Zeit stolz besitze und der schon oft den Eintritt gesenkt hat, trage ich das sperrige Ding nunmal nichtmehr mit mir rum, da ich mich anders ausweisen kann. Meine Schuld, mein Pech, kein Peru für mich! cry

Stattdessen habe ich mich bei meiner letzten Reise-Crew wieder angehängt, denn sie hatten ein ganz gutes Programm in und um La Paz, das mich eh schon gereizt hatte. Und so konnte ich erst ein Wenig die Reiseleitung übernehmen und wir alle von meinen Vorkenntnissen profitieren. smile

Ein bisschen Einkaufen im Turi-Paradies und auch wieder auf dem Schwarzmarkt in El Alto musste da einfach sein.

typisch bolivianische Aguayus Mittagessen in El Alto: Gefüllte Kochbanane mit Rotebeete und Salat 4095m Traurig aber wahr, es gibt überall Lamaföten aller Altersstufen.    

Dann nochmal einen Abstecher nach Copacabana und für die anderen auch auf die Isla del Sol. Diesen Teil habe ich nicht mitgemacht... Stattdessen habe ich einen der zwei Berge, zwischen denen Copacabana liegt, erklettert. Den anderen hatten wir als größere Gruppe am Vorabend zum anschauen des Sonnenuntergangs überm See erklommen. wink Mein Weg führte mich ganz unverhofft noch zu einer Sehenswürdigkeit. Zwei Felsesen, die beihnahe den Titel Felswände eher verdienen, nebeneinander und in ca. 3m Höhe eine Art Querbalken, wieder ein Stein. Ein Galgen der Inka. Aber auch als mir alle sagten, dass hier der Weg ende wollte ich noch ein Wenig höher und war dann vermutlich zeitweilig die höchste Turistin Copacabanas. innocent

  Pause auf dem Weg bergauf :D (Wenzel, Ich, Ann-Sophie, Julia):)Abendliche Opferungen am Titikakasee.

Am Horizont die Isla del SolEin etwas anderer Galgen. Der Inka-Galgen über CopacabanaDie Sicht vom Inka-Galgen aus.

Gegen die Mittagszeit habe ich im Hostel eine brasilianische Reisegruppe kennengelernt, mich mit ihnen unterhalten und wurde prompt zum selbstgekochten Mittagessen eingeladen. Das Leben als Travelerin und die Stimmung unter Travlern sind wirklich beeindruckend und sehr oft sehrliebenswert!

Zurück in La Paz haben wir uns alle einen Tag Pause von den Wanderungen gegönnt und uns dann ins nächste Abenteuer gestürzt: El Camino de la Muerta / The Death Road. 64 Kilometer Downhill mit dem Mountainbike auf der, als sie noch richtig benutzt wurde, gefährlichsten Straße der Welt. 3700 Höhenmeter und einmal quer durch die Vegetationsschichten. Nach ersten Bedenken wegen meines ausgeprägten Talents für Tollpatschigkeit beim Fahrradfahren war dann doch auch ich Feuer und Flamme. tongue-out Oben starteten wir in Schnee und Eis und unten hatten wir dann so viele Schichten wie irgend ging ausgezogen... Es ist wirklich erstaunlich, wie sich in 5 Stunden mit dem Fahrrad einen Berg runter und Fotostops das Wetter absolut umkehren kann! Unser Camino führte uns über Straße und Schotter und durch Wasserfälle, Bäche und Flüsse. Doch wir haben es alle unversehrt ( von meinen Kreislaufprobleme und eine Strecke, von Julia lieber Weise begleitet, im Bus mal abgesehen) überlebt und wurden mit einer warmen Dursche, leckerem Essen und einem "Survivor-T-Shirt" belohnt. cool

Ein paar In Mitten von Jungas, Nebel und Abhängen kann man auch mal unter einem Wasserfall sein Fahrrad über den Kopf heben... dachte ich mir :D

Wieder einen Tag für Erholung später hatten wir noch nicht genug und nahmen uns die gleiche Vegetationsveränderung als 3-Tages-Wanderung vor. Auf dem Inca del Chorro erwarteten uns diesmal 74km Strecke mit insgesammt ca. 4600 Höhenmeter rauf und runter. Auch hier spielte mein Kreislauf zeitweise wieder garnicht mit! Ich habe wohl auch echt Probleme mit den Höhenwechseln und dabei größeren Anstrengungen. Für die nächste ähnliche Aktion also viel Traubenzucker und Koka für Blutzucker und Sauerstoffversorgung einpacken. Aber auch 1600m Abstieg über Schiefergeröll und durch malerische Täler, zwei Nächte bei Regen und Gewitter mit den Zelten in unterständen, die an Hühnerställe erinnert haben, durch urwaldartige Vegetation und nachdem mich der Regen im Zelt überrascht hatte die "Subida del Diablo" (der Anstieg des Teufels) und Teilwanderung durch den Regen haben und nicht besiegt.

Der sicherlich praktischste Rucksack für eine 3Tageswanderung

   Wanderung durch die verschiedenen Vegetationen... ... und Wetterlagen.

In der Nacht, nachdem uns die Zivilisation zurück hatte, haben wir auch direkt La Paz verlassen und uns auf dem Weg nach Sucre gemacht, da uns das Zwischenseminar und alle Mitfreiwilligen erwarteten. smile

Auf Bald / ¡Hasta Pronto!

Salome kiss

Info: Wenn ich das nächste mal in Sucre im WLAN bin füttere ich diesen Eintrag mit mehr Bildern und habe ein paar interessante Neuigkeiten und Veränderungen, von denen ich euch berichten möchte.

Donnerstag, 05.01.2017

Festtage ganz wo anders

¡Feliz año nuevo y felicidades! a todos laughing

Wie bereits erwähnt haben wir Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage bei unseren Freunden in Sopachuy verbracht. Wie jedes bolivianische Dorf war auch Sopachuy mit bunten Lichterketten in allen Formen und Farben geschmückt. Unsere Gruppe hat täglich ein wenig die Besetzung geändert aber wir waren durchweg fröhlich. Unser Programm bestand aus gemeinsamen Kochaktionen und gemütlichem Essen des Gekochten, traditionellen Weihnachtstänzen und allem, was so zu Weihnachten gehört. Nach einem kleinen Rundgang über den Mercado haben wurde sich für vegetarisches Essen entschieden. Es gab dann Kartoffelgratin, zwei verschiedene Salate, Nudeln, selbstgebackenes Brot und Knoblauch-Tomaten-Aufstrich. Eine komische Mischung... aber doch sehr lecker. tongue-out Anschließend haben wir uns für die Bescherung hübsch gemacht. Auch die Weihnachtslieder kamen nicht zu kurz; den ganzen Tag lief eine ansehniche Playlist im Hintergrund und vor den Geschenken haben wir alles geträllert, das uns so in den Sinn kam. Spätestens hier kam dann auch richtige Weihnachtsstimmung auf.

Viele viele bunte Überraschungen :D

Da wir uns, wie ihr seht, alle bei den Weihnachtseinkäufen ins Zeug gelegt hatten und einen großen Teil des Tages mit Geschenkeeinpacken und Karten schreiben verbracht haben, kam niemand zu kurz und wir waren noch bis 05h morgens beschäftigt. smile

Wir Alcalá-Chicas Weihnachtsgruppenbild. Das Kleid habe ich von Julia bekommen

Die Sopa-Mädels haben sich mit ihren Flechtkünsten richtig ins Zeug gelegt und sogar mir die Haare gemacht. Auch Wenzel wurde nicht verschont. Die heilige Nacht hatte sehr viel deutschen Einfluss, da uns allen an diesem Tag besonders Zuhause und die eigene Familie gefehlt hat. Die nächsten Tage hat uns, im Großen und Ganzen dann doch der bolivianische Feierwahn gepackt. Also gab es dann gemütliches im Hof Beisammensitzen und bolivianische Partys. Es ist wirklich beeindruckend, welche Feiermentalität dieses Land aufweist. Egal was der Anlass ist, es wird gleich gefeiert... cool 

Da Sopachuy zwei Flüsse - anders als Alcalá sogar mit ausreichend Wasser, hat, waren wir auch Schwimmen. Bei dem herschenden hochsommerlichen Wetter waren leider viel zu viele andere Menschen auch auf diese Idee gekommen. Am nächsten Tag haben wir dann bei den Freiwilligen im Garten gewütet und Peter und ich sogar spontan ein Beet im Hof angelegt. laughing Noch ein wenig gemeinschaftliches Chaos beseitigen und dann stand schon wieder der Heimweg an. Leider immer wieder verregnet aber durch zwei Mitfahrgelegenheiten (ein LKW und ein Krankenwagen) mussten wir garnicht so viel laufen.

Haben wir uns da nicht was schönes ausgedacht? :)

Wir waren nichtmal alleine hinten drauf :D

Zu Silvester haben sich recht viele Freiwillige aus dem groben Umfeld Sucre in Sucre getroffen. Wir haben Pizza bestellt und sind zusammen auf den Aussichtspunkt, den wir schon in der Anfangszeit in Sucre entdeckt hatten, gefahren. Da man eine sehr gute Sicht über die Stadt hat hatten wir erwartet das ganze Feuerwerk zu sehen. Haben wir dann wohl auch aber es war seeehr anders als erwartet. Hier zählt anscheinend mehr der Knall als der Anblick. Trotzdem war es sehr schön bei Nacht über Sucre zu schauen. embarassed

Sucre beim Jahreswechsel

Ein Teilgruppenbild und es fehlt nicht an Fröhlichkeit

Hier noch ein paar bolivianische Traditionen:

  • Zu Weihnachten wird ein Niño (Jesus-Porzelanpüppchen) gekauft und sich darum gekümmert. Man tanzt vor ihm und nimmt es mit in die Kirche, Männer wie Frauen. Manche Leute haben auch geerbte Niños o. Ä. und dadurch eine ganze Horde dabei.
  • Um Mitternacht des 24. Dezembers hängt jeder eine weitere Kugel an den Weihnachtsbaum und wünscht sich etwas.

 

  • An Silvester trägt man rote Unterwäsche um im nächten Jahr Liebe zu bekomen oder Gelbe für Reichtum. Vereinzelt gibt es auch Grüne für allgemeines Glück.
  • Ebenfalls dafür, dass einem das Geld nicht ausgeht werden falsche Geldscheine gezählt.
  • Zu Mitternacht beim Jahreswechsel werden 12 Trauben gegessen. Genau zu gedem Glockenschlag und bei jeder wird sich etwas für die Monate im neuen Jahr gewünscht.
  • Damit man im neuen Jahr ein wenig rumkommt wird mit einem Koffer herumgelaufen. Allerdings unterscheiden sich hier die Berichte, die einen laufen treppauf treppab, die nächsten in die Ecke und bei wieder anderen reicht es das Zimmer zu durchqueren oder doch ab vor die Tür.
  • Da es heißt, dass das Schwein, mit seiner nase nach vorne stupsend, stehts den Blicknach vorne richtet, wird ein Stück Schweinenase gegessen. surprised

Ich habe nicht alles davon selbst mitgemacht aber einige andere Freiwillige waren, zB in befreundeten bolivianischen Familien, sehr aktiv dabei.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderschönes 2017, in dem wir uns dann auch wiedersehen. Für mich geht es jetzt wieder auf Reise und anschließend ist schon das Zwischenseminar. Dann ist bald die Hälfte meiner Zeit hier in Bolivien schon vergangen... Heute sind es 203 Tage, die ich noch unterwegs bin.

¡Hasta luego!

Eure Salome kiss

Samstag, 24.12.2016

Dezemberträume II (Die erste Reise)

Queridos Amigos, embarassed

Heute, bevor es hier richtig los geht, möchte ich euch noch von meiner beeindruckenden ersten Reise berichten. Bei diesem Abenteuer war ich nicht alleine sondern mit meinen beiden Alcalá-Mitfreiwilligen Julia und Frederick, sowie Peter, einem der Sopachuy-Freiwilligen, unterwegs.

Das erste Gruppenbild: Freddi, Julia, Peter und ich :)

Getroffen haben wir uns in Sucre und dort erstmal den Selbstzahler, Dennis, der sechs Wochen mit in Alcalá gewohnt hatte, verabschiedet. Nach großem Pizzaessen und einigen Besorgungen stand für uns dann die Flotafahrt zum ersten Ziel unserer Reise an: Samaipata. Samaipata ist ein Dorf in der Gegend von Santa Cruz, welches im Reiseführer hoch gelobt wird. Nun kann ich das auch nachvollziehen. Neben den erstaunlich vielen Deutschen, die sich dort über die Zeit angesiedelt haben oder als Touristen wie wir dort unterwegs waren, gibt es noch viel erstaunlichere Natur.  Da die Flotas nach Santa Cruz einen einfach, wenn sie gerade da sind, auf der Strecke rauslassen, waren wir um 04h morgens auf einmal da. Einmal Schlafen und Duschen später waren wir verrückten, wanderlustigen Deutschen dann schon auf dem Weg zu "El Fuerte" (Der Starke). Dies ist ein Gewaltiger Fels oben auf einem Berg, der den Inkas heilig war und deshalb auch heute nicht selbst betreten werden darf. Da wir erst dachten, dass es sich um den Berg selbst handle waren wir etwas überrascht, als uns nach langem Weg bis oben ein Wanderareal mit Eintrittspreis erwartete. Da wir dank unseres bolivianischen Ausweises den nationalen Preis (also nur die Hälfte) zahlen konnten ging es also gutgelaunt weiter. tongue-out Uns erwartete erst eine super coole Aussicht über die Berge und dann der Blick auf El Fuerte.

Mit Julia über den Bergen ;)  El Fuerte - Bearbeitet von den Händen vieler Incas. Tierrelieffe, Opferstellen, etc.

Wir haben ewig gebraucht, um den gesammten Rundweg mit all seinen Ausläufern zu  begehen, da wir vor allen möglichen und unmöglichen Motiven Fotoshootings gemacht haben. Sehr zur Erheiterung mancher Teile des Aufsichtspersonals. laughing

Mirador über El Fuerte  Also mich haben die gerüste ein Wenig an Wikinger erinnert...

Am nächsten Tag haben wir uns mit einem deutschen Freiwilligen in Brasilien, den wir kennengelernt hatten, ein Taxi zu nahegelegenen Wasserfällen geteilt. Die Anlage hieß "Las Cuevas" also die Höhlen und beinhaltete drei Wasserfälle mit Wasserbecken unten und einen Aussichtsweg. Das erste Mal, dass ich unter einem Wasserfall stand... innocent Ein unbeschreiliches Gefühl! Obwohl ich sagen muss, dass ich vergessen habe, welche Kraft so viel stürzendes Wasser haben muss...

Ich kann zwar nicht schätzen... aber hoch! Auf dem Weg, immer sportlich :D Diesen Stein sieht man auf dem anderen Bild von unten :)

Von Samaipata ging es für uns weiter ins Refugio del Vulcano, ein Randgebiet des Nationalparks Amboro. Der Weg dort hin war angemessen schwierig aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt und die letzten Teile der Fahrt erinnerten sehr stark an eine Achterbahnfahrt. Das Programm für die nächsten Zwei Tage beinhaltete insgesammt drei Jungleführungen und eine Nachtwanderung. Außerdem gab es auch hier einen kleinen Wasserfall mit Naturpool, nur 3 Minuten von unserem Zimmer entfernt. Nach diesem Urlaub würde ich sagen, dass man sich gut daran gewöhnen könnte nahezu jeden Tag in der Natur schwimmen zu gehen... wink Auf unseren Touren haben wir vieles, das so kreucht und fleucht gesehen, zwei verschiedene Affenarten und unzählige Papageien. Schon alleine die Geräusche in so einer Umgebung sind unbeschreiblich! Da mir die Worte fehlen um das alles zu beschreiben schaut einfach selbst:

Meine Reisegruppe zur Abwechslung mal fallendes Wasser...  Die Lichtung, auf der wir gewohnt haben unten rechts. Rundherum diese Berge!

Die Restliche Zeit waren wir dann wirklich in Santa Cruz, wo wir bei einem Freund und seiner Familie wohnen durften. Der Tag unserer Weiterreise war auch Julias 20. Geburtstag und nach Menschenfreier Feier morgens und Überraschungstorte (Auch Julia wurde die bolivianische Tradition des in die Torte getunkt werdens nicht erspart.) im "Familienkreis" waren wir abends noch richtig Party machen. Die Tage dort haben wir mit den ersten Weihnachtseinkäufen aber natürlich auch mit Ausflügen und Stadtanschauen gefüllt. Einen Tag sind wir zu Sanddünen an den Stadtrand gefahren, eine Nacht haben wir in einem nahgelegenen Dorf mit Jesuitenkirche verbracht. Beides war total beeindruckend und spannend. Damit dieser Eintrag aber nicht endlos textlastig wird auch hier ein paar Bilder:

Julias Geburtstag mit unserem Gastgeber. 

Mal ganz was Anderes :D

Das Innere der Chicitania 

Nun zu Weihnachten sind wir in Sopachuy in feiern im Kreis der "Voluntariofamilie". Um mich herum herrschen schon Jubel, Trubel und Vorbereitungen aller Art, an denen ich mich wohl langsam auch beteiligen sollte.

Ich wünsche euch Allen ein gesegnetes und besinnliches Fest!innocent

¡Feliz Navidad! kiss

Eure Salome

Donnerstag, 22.12.2016

Dezemberträume I (Die Entrada Alcaleña)

Hallo meine Lieben!  kiss

Mein Dezember hier in Bolivien hat mir bisher schon endlos viele traumhafte Momente gebracht. Seit Anfang des Monats ist keine Schule mehr, da in Bolivien nun Hochsommer ist und die Sommerferien wie bei uns die längsten Ferien sind, sind nun acht Wochen frei. wink

Wie schon angekündigt hatten wir in der Woche vom 7.12. Entrada in Alcalá. Unsere Tänze haben wir, sogar ohne Generalprobe, doch ziemlich gut auf die Reihe bekommen und alle waren begeistert von den fröhlich tanzenden Gringos. Bevor es losging wurden Julia und mir erst noch die Haare gemacht. Zu meinem Glück bestand die Frisur für unsere Tänze aus enganliegenden kleinen geflochtenen Zöpfen. Der erste Tanz waren ausschließlich die Frauen: in langen weißen Kleidern und mit Bastschalen auf dem Arm, an denen Lametta hing. Zum zweiten kamen dann auch alle Männer hinzu. laughing Haha, alle drei Alcalá-Voluntarios waren immerhin am Start und haben gut 'ne Show hingelegt! Die Kostüme waren wieder weiß, aber diesmal kurz und nun ist auch mehr aufgefallen, dass uns niemand gesagt hatte, dass wir etwas zum drunterziehen gebraucht hätten. Aber nagut, all unsere Kostüme waren irgendwie improvisiert… So tanzten wir also ausgelassen und unbeirrt durch die Straßen und über die Hauptplaza und das ganze Dorf, sowie alle angereisten Zuschauer haben sich prächtig amüsiert. Abends gab es dann Party mit einer Bühne und Livemusik am Platz, bis tief in die Nacht.

Der erste Tanz durch die Straßen Alcalás.

Team Alcalá im Saya-Outfitt

Am nächsten Tag gab es Mittag- und Abendessen für alle, die wollten, gratis. Mittags haben wir es leider verpasst aber abends waren wir dabei. Eine der Sporthallen (Cancha) war komplett mit Leuten und Essen gefüllt. Es gab Pollo picante, also Hühnchen mit Reis und Kartoffeln in scharfer Soße. Eines von ca zwei Essen in diesem Land, zu denen es eine Soße gibt. Das Angebot besteht hier sonst meißtens nur aus Mayo, Ketchup und einem Gewürz zum nachschärfen. Vor dem Abendessen gab es allerdings noch ein anderes Ereignis. Eine Art Spiel auf Pferden, bei dem die Reiter mit einem kleinen Stab in der Hand einen Teller aufspießen mussten, der an einer Leine hing, unter der sie durchgereitet sind. Sogar einer unser Sechstklässler ist, mindestens zwei Mal erfolgreich, mitgeritten. Auch dieser Tag endete dann in einer allgemeinen Party. Diesmal aber in der Cancha und nicht all zu lange, weil dann der Strom und somit Licht und Musik ausgefallen sind. Für die ganz harten ging es dann in einer Mini-Karaokebar zur Aftershow-Party. Dennis, Julia und ich waren noch dabei. Nachdem wir viele ähnlich klingende bolivianische Hits (? Hoffentlich nicht…) vorgesungen bekommen hatten haben wir die Initiative ergriffen. Julia und ich zwei Lieder, sogar Dennis eins. Und alle waren hellauf begeistert… cool

Der entscheidende Moment :)

Der dritte Tag; Bolivianer feiern gerne viel, hatte Hahnenkämpfe zur Hauptattraktion. So etwas schreckliches!!! cry Aber da es das lang angekündigte traditionelle Ding war haben wir es uns mal angeschaut. Es ist einfach unvorstellbar, wie grausam Tiere unter Zwang einander gegenseitig verletzen können. Und weil Hähne in Schnabel und Krallen ja nicht all zu viele Waffen haben wurden jedem Tier zwei Metallspitzen, mit Klebeband, oberhalb der Krallen, auf der Rückseite, befestigt. Gekämpft wurde in Gewichtsklassen und gewettet immer mit Gegenwette. Für das Ende eines Kampfes bestehen verschiedene Möglichkeiten. Entweder es gibt eine Entscheidung oder nach Ablauf von 40 Minuten fällt ein Unentschieden. Diese Entscheidungen können so aussehen: Ein Tier kam mit unbemerktem Flügelbruch in die Arena, als dies bemerkt wurde war Ende und es hatte zu 50% verloren. Ein Kampf wurde als beendet erklärt, als das eine Tier nahezu im Sterben lag und klar war, dass es nicht mehr kämpfen konnte. Meiner Meinung nach war dies aber um Einiges schneller klar, als der Kampfrichter fand. frown Oder eines der Tiere wird so Verletzt, dass es selbst wohl den Kampf als ausweglos empfindet und versucht aus der Arena zu fliehen. Das war das Ende des letzten Kampfes, den ich mir angeschaut habe. Danach hatte ich mehr als genug gesehen! Viel interessanter als diese Grausamkeit fand ich dabei das Verhalten der Zuschauer. Es gab viel Alkohol und Zigaretten, sowie Unmengen von Coca. Und diese Reihen von Menschen mit Hut und Cocabacken, die um die Arena in der Dunkelheit saßen, waren ein sehr beeindruckendes Bild.

Hahnenkampfarena unter genauster Beobachtung...

Und dann ging es ab in den Urlaub... innocent Fortsetzung folgt!

Eure Salome embarassed

P.S.: Den Titel verdanke ich Julia, da sie das Weihnachts-/ Adventslied "Dezemberträume" über alles liebt.

Freitag, 02.12.2016

Mein Traum wird endlich wahr!

¡Hola juntos!wink

Endlich kann ich euch von meiner neuen Einsatzstelle ein wenig berichten. Jetzt kommen zwar keine Neuigkeiten mehr von der Insel, auch wenn der Blog weiterhin so heißen wird, dafür bekommt ihr -wie ich, nun einen Einblick in das Leben, das sich wie mein Traum dieses Jahres anfühlt.

Blick von unserem Balkonflur auf die Kirche in Alcalá

Von meinen neuen Mitfreiwilligen Julia, Wenzel und Frederik wurde ich sofort herzlich aufgenommen und im „A-Team“ wilkommengeheißen, genau so von meiner neuen Gastfamilie. Ich wohne mit Julia zusammen in einem Zimmer, das den liebevollen Namen „Zelle 4“ erhalten hat. cool Wieso? Genau das habe ich mich solange gefragt, bis ich den ersten Blick hinein geworfen habe: Wir haben sozusagen einen kurzen Gang (einmal mit den Händen an beide Seitenwände fassen klappt sogar), der zu einem Hochbett führt. Das Zimmer ist wirklich keinen Zentimeter größer als ihr euch jetzt vorstellt, aber wir haben uns trotzdem ganz gut eingerichtet. -Da wir beide viel zu viele Sachen dabeihaben fehlt es ein wenig an Fläche aber das soll noch geändert werden… Die Jungs bewohnen ein Dreierzimmer, in dem zurzeit auch Dennis wohnt. Dennis ist Selbstzahler und verlässt uns Mitte Dezember auch wieder. Meine Gastfamilie hier besteht aus dem Mentor (dem Don), seiner Frau und der ältesten Tochter mit Tochter. Als Aufenthaltsraum und zum sonntäglichen Selbstversorgen dient uns eine externe Küche, die nur ein paar hundert Meter weit weg auf dem Grundstück des Kindergartens liegt. Den Nachbarraum der Cocina ist zweimal wöchentlich der „Salón de Juegos“, also der Spielesaal, der von den Kindern super frequentiert und geliebt wird. Sie stehen bis zu eine Stunde vor der eigentlichen Zeit da und bitten darum, dass wir ihnen aufmachen.

Auf dem Weg nach Sopachuy trampend. Von hinten: Dennis, Julia, Wenzel, Freddi und ich.

Allgemein haben die Kinder sehr viel Liebe für Freiwillige. Schon auf dem ersten Weg zur Schule kamen sie von allen Seiten zu uns gerannt und umarmten uns stürmisch, schnappten sich unsere Hände und fragten alle wie ich heiße und wie lange ich bleibe. Total süß! Erstmal wurde der Reihe nach geprüft, ob ich die Chica von einem der Jungs sei und dann sollte ich in jeden Kurs mitkommen. Der Don hatte mir Montag und Dienstag die erste Klasse zugeteilt. Dieses Halbjahr waren alle, also auch ich die zwei Wochen, in der Grundschule und in je einer Außenschule (Campo, bedeutet Feld), sowie Julia und ich Donnerstag und Freitag in der Vorschule (Inicial). Jeden Morgen wird einem der eigene Name freudig entgegengerufen und es stürmt eine Kleingruppe Kinder auf einen zu. „Salome“ wird ein bisschen umbetont aber funktioniert wirklich gut. Aus „Wenzel“ ist einfach „Benjo“, also Benjamin geworden, „Frederik“ wird „Federico“ oder Kurz „Feder“ und „Julia“ und „Dennis“ funktionieren ebenfalls selbst. Allerdings werden die Namen auch gerne anders verteilt. Ich war schon Dennis und Benjo, vermutlich wegen der Größe, aber auch Julia, da sie bisher das einzige Mädchen war. laughing

Mit der ersten Klasse habe ich versucht das englische Begrüßungslied aus meiner Grundschulzeit zu singen, da ich direkt im Umarmungskreis -bei dem ich Angst um meinen Rock haben musste, da so viele kleine Hände von unten gezogen haben… gefragt wurde, ob ich singen kann. Es hat dann so más o menos geklappt aber ich habe in der Pause die Melodie noch ein paar Mal gehört. innocent Am tag drauf mussten die Erstis im Schulgarten mitarbeiten. Spinat für die Mittagssuppe pflücken und auf dem Hügel hinter der Schule Bäumchen gießen und Unkraut im Gewächshaus jäten. Zu meinem Entsetzen waren sie sich alle einig, dass der Frosch, den sie zu seinem Unglück entdeckt hatten, ein böses Tier ist, das Blut trinkt. Freddi (der mit Dennis dem Garenarbeitsleher hilft) und ich waren dann auch ein bisschen macht- und hilflos und so hatten sie ihn bald mit geworfenen Steinen und Stockangriffen getötet. Da das Schuljahr hier mit dem Kalenderjahr geht wurden die meiste Zeit jedoch die Abschlussarbeiten geschrieben oder der Weihnachtstanz geübt.

Mittwochs war ich jetzt zwei Mal Freddi zu seiner Außenschule begleiten. Garzas Chica. Die Schule besteht aus einem Raum, einer Lehrerin und hatte dieses Schuljahr 11 Schüler im Alter von 5 bis 11 Jahren. Alle werden gemeinsam unterrichtet und auf vier verteilten Tafeln wird der Stoff altersgemäß angepasst. Wir haben Tiere an die Tafel gemalt, mit spanischem und englischem Namen, sowie der Aussprache und die Kinder haben total begeistert abgemalt und -geschrieben. Da auf dem Campo Vitaminmangel herrscht haben wir für alle Äpfel dabeigehabt und verteilt. Sowasfinde ich eine tolle Sache, die auch direkt was bewirkt! Diese beiden Tage haben mir fast am besten gefallen, da sogar der Schulweg unglaublich beeindruckend ist. Fast 10Km über offroad-Strecke, Berge und Felsen und durch ein Flussbett, dem noch das Wasser fehlt...

Die Schule singt die Nationalhymne.

Im Inicial war ich erst einen Tag richtig, da einmal Ausstellung der Jahreserfolge in der ganzen Schule war, letzten Freitag war dann Weihnachtsfeier und danach waren die Kleinsten schon in die Ferien entlassen.

Inicialkinder auf dem Schulspielplatz. Unter meiner Aufsicht :P

Am Wochenende haben wir die Freiwilligen-WG in Sopachuy besucht. Dort war Entrade, ein großes Fest zu Ehren der Dorfheiligen. Jedes Dorf und jede Stat haben eine eigene Schutzjungfrau und an ihrem großen Tag wird ein Tanzumzug gemacht und viel gefeiert. Bei besagtem Umzug haben alle vier freiwilligen mitgetanzt. Dorffeste beinhalten hier stets viel Alkohol und allen voran eine Menge „Chicha“. Ein Gebräu, dass von Mal zu Mal anders schmeckt, irgendwie aus Mais gemacht ist und gaaaaaanz entfernt vielleicht mit Apfelwein vergleichbar ist. (Am 04. Dezember hat die Doña, die für uns kocht, uns dazu eingeladen dabei teilzuhaben, wie sie Chicha macht. Alcalás Entrada ist nämlich nächste Woche.)

Mit Peter und Ann-Sophie (Sopachuy) in Tanzoutfitt für die Diablada.

Seit gestern haben wir nun alle Ferien. Zwei ganze Monate schulfrei. Dieses Wochenende versuchen wir uns daran einen Koloss von Berg in unserer Nähe zu bezwingen. Es wird auf jeden Fall ein Kraftakt aber der Don sagte uns, dass es an einem Tag schaffbar sei. Nur ist hier eben gerade Sommeranfang auf 2000m Höhe und alle warten auf die einsetzende Regenzeit. Wie gesagt ist nächste Woche bei uns die Entrada. Bei sehr, ich nenne es mal offen gestalteten, Proben lernen wir gerade die zwei traditionellen Tänze, die die Lehrer der Grundschule tanzen werden. Bisher hat es zweimal so ganz gut geklappt beim einfach hinterhertanzen und abschauen, leicht spontan und individuell, aber drei Proben sind ja sogar noch vor der Aufführung. Noch besser al Julia und ich unter den tanzenden Frauen haben es die Jungs abbekommen. tongue-out Bisher tanzen genau drei Männer, drei deutsche Freiwillige. Danach werden wir verreisen. Als erstes nach Santa Cruz. Ein wenig weiter in den Süden Boliviens, Nationalpark und Inkakulturstätte anschauen. Ich freue mich schon total, auch wenn es sich hier gerade weder nach erarbeiteten Ferien noch nach Adventszeit oder Winter anfühlt.

Insgesamt geht es mir jetzt also richtig gut und ich habe endlich das Gefühl gewollt und teilweise sogar gebraucht zu werden. Mit dem zweiten Halbjahr, beginnend im Februar, kommt dann auch Arbeit am Colegio, also bei den älteren Schülern auf mich zu. Neben geliebt werden und die Kinder durch Spiele (auch Klatschspiele sind total beliebt. Pi-Ka-Chu mit Schere-Stein-Papier ist der Renner) und sich mit ihnen unterhalten oder sie hochheben glücklichmachen, Suppeverteilen und im Garten helfen kommt also jetzt dann auch Englischunterricht dazu. Es geht also in jeglicher Hinsicht bergauf. embarassed Heute kümmere ich mich dann auch endgültig um die ganze Geschichte mit meinem Handy, damit ich dann wirklich erreichbar bin, und durch die Nähe zu Sucre kann ich über eine neue Adresse, die ich euch auf Nachfrage auch gerne verrate, sogar rellativ einfach Post bekommen und verschicken.

Auf dem Schulhof... Freddi während er gerade Pikachu verliert :)

Die Zeit auf der Insel hat mich sehr viel lernen lassen, unter Anderem auch über mich. Im Nachhinein bezeichne ich sie als auf jeden Fall gute Erfahrung und wichtigen Abschnitt. Noch viel froher dort gesesen sein zu können bin ich allerdings darüber nun angekommen zu sein!

Viele warme Adventsgrüße

Eure Salome kiss

Samstag, 12.11.2016

Ein Fall von "Fahrerflucht" !?

Jetzt kommt ein richtiges Abenteuer (das beinahe zu cool für eine Begrüßung wäre...)

Buenas Noches! wink

Kurz nach Mitternacht in der Flota von La Paz nach Sucre. Auf ein Mal werde ich wach und merke, dass alle und alles um mich herum in wilder Aufruhr sind. Kati scheint schon etwas länger wach zu sein und sich mental von ihrem gesammten Gepäck verabschiedet zu haben. Es wirkt sogar berechtigt... Mist. So richtig wach werde ich dann allerdings doch erst, als ich begreife, was der Lärm ist. Schläge der anderen Insassen gegen die Buswände und die Tür zur Fahrerkabine. Ich begreife, dass es sich nicht um das typische Zeichen für "Hey, mach auf, lass mich raus, ich muss mal!" handelt, das ich total hätte nachvollziehen können, wir haben es vor der Abfahrt nichtmehr geschafft. Dann komme ich jedoch nach und nach zurück in die Realität und alles sickert zu mir durch:

Wir stehen bereits 40 Minuten. Es ist keiner von den Fahrern mehr da und die Tür zu uns von außen abgeschlossen. Die Außentür allerdings steht offen. Keiner weiß, was passiert ist und wo Fahrer und co hinverschwunden sind. Kati ist nicht alleine mit der Angst ums Gepäck. In diesem Buss den wir auf den ersten Eindruck alle nicht verlassen konnten, dessen Insassen, mit Ausnahme der noch Schlafenden, alle panisch waren, hat es dann auch mich gepackt.

Kati ist bei den Aktivsten um mich rum dabei, die versuchten vorbeifahrende Autos und Busse auf uns aufmerksam zu machen. Schreie, winken und LeuchtSOS mit dem Handy aus dem Fenster, dazu das unaufhörliche Trommeln gegen Buswände und die Innentür. Ein Mann versucht sich daran im Handytaschenlampenlicht das Schloss zu knacken und es wird die Überlegung laut die Tür einfach einzuschlagen. Alles ohne Erfolge! Auch die Vorbeifahrenden scheinen unbeeindruckt und das Maximum an Reaktion bleibt eine Lichthupe. Die Busfenster sind vielleicht auf 3 Meter Höhe und nachdem ein Mann mehrfach überlegt hat durch sie auszusteigen, aber nie weiter als mit einem Bein kam, entschließe ich mich dazu diesen Teil zu übernehmen und erkläre das meinen Nachbarn. Mein einziger aktueller Zweifel bezieht sich auf meine Sprachkenntnisse. Was würde es helfen, wenn ich leicht verschlafen draußen stehen würde und mir die Vokabeln zum erklären fehlen?

"Demasiado alto! Demasiado alto!" Die anderen finden, es wäre zu hoch doch ich kann irgendwann durch meine Größe überzeugen. laughing Zögerlich wird mir der Weg zum nächsten Fenster, dass man öffnen kann und nicht auf der Seite der Straße liegt, freigemacht: Ein Bein aus dem Fenster. Zweites Fenster auf um mich von Außen festhalten zu können. Aus dem Fenster geschoben hänge ich noch kurz da und bekomme helfende Hände entgegengestreckt. Ist ja süß gemeint, aber was um alles in der Welt soll ich in diesem Moment damit anfangen?! 3 2 1 Fallenlassen. cool

Von außen betrete ich die Fahrerkabine und öffne die verschlossene Tür. Wir hatten nicht die geringste Chance sie von innen aufzubekommen, da mit einem Metallbolzen zwei Fassungen blockiert wurden. Da die größte Frage ja immernoch unser Gepäck ist gehe ich, nachdem auch alle anderen befreit sind zum Gepäckraum und öffne auch diese Tür. Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen, als ich, schon durch einen kleinen Spalt, gestapelte Taschen, Rucksäcke und Koffer sehe. Doch dann liegen da noch Füße! surprised Und mir kommt kurz nach einem "Muchas Gracias!" ein Mann entgegengeklettert, der offensichtlich geschlafen hatte. Ich habe den ausgeruhten Zweitfahrer gefunden. Zeitgleich steigen die ersten aus und versuchen etwas über den Verbleib der anderen herauszufinden. Wiedereinmal erfolglos. Im Nachhinein kann ich wohl sagen, dass die anderen Leute, genau wie ich, etwas neben der Spur gewesen sein müssen. Wie auch anders? Eine Frau kommt zu mir, gibt mir die Hand und bedankt sich; viele wollen von mir nun eine Erklärung hören, wo wir sind und was passiert ist; wieder andere sehen mich an als wäre ich Schuld an allem, da ich aus lauter Hunger wohl den anderen Fahrer aufgegessen haben soll.

Eben schnell eine Pipipause, bei der ich zur Abwechslung nun Angst um meinen Allerwertesten hatte, da ein Straßenhund mir simbolisierte, dass dies sein Revier sei. Kurz darauf erklärt der neue Fahrer, dass es weitergehen könne. Also alle wieder einsteigen und weiter gehts. Kati sagte dann ganz passend: "Hast du einmal Fahrerschwund; schau einfach in den Untergrund." tongue-out Anschließend erzählt sie mir von dem komischen Gefühl, dass zwischenzeitlich auch von unten schon Schläge gekommen waren, sie sie nur nicht zuordnen konnte...

Wie soll man denn nun wieder schlafen?

  1. 00:00h Tiefschlaf
  2. 00:10h verwirrter Halbschlaf
  3. 00:20h Panik
  4. 00:30h Außen am Bus hängen
  5. 00:31h Ersatzfahrer im Gepäckraum finden

Na gute Nacht auch. cool

Angekommen in La Paz mit zwei Stunden Verspätung kloppft mir ein Mann beim Aussteigen auf die Schulter und bedankt sich. Er sagt, genau wie zwei weitere Frauen etwas später, dass wir ohne mich nie angekommen wären und ersehr froh ist. Möchte ich darüber nachdenken, was passiert wäre wenn ich nicht aufgewacht wäre und wie wir sonst überhaupt weitergekommen wären? Wohl lieber nicht. Dafür bin ich mir nun der Verantwortung eines Busfahrers und der Auswirkungen von Alkoholkonsum am Steuer bewusst.

Eure Salome kiss

Donnerstag, 10.11.2016

Auf dem Weg nach Alcala

Hallo zusammen! smile

Sicherlich fragt ihr euch alle, wo es mich nun hin verschlägt. Mittlerweile kann ich dies sogar beantworten: Alcala.

In Alcala erwarten mich drei Mitfreiwillige und viele verschiedene Möglichkeiten zu arbeiten. Die drei sind alle in der Grundschule. Es gibt also noch den Kindergarten und die weiterführende Schule. Außerdem gibt es jede Woche mehrfach das Angebot eines offenen Spieleraums. Seit Jahren verbringen die Freiwilligen dort Nachmittage mit Kindern die Freude daran haben. Ich habe also nun viel Grund zur Hoffnung das vorzufinden und umsetzen zu können, das ich mir von diesem Jahr erträumt hatte. innocent

Wann es losgeht? Noch sind Kati und ich wieder mit der Brillenkampagne unterwegs und in La Paz. Morgen Abend fährt unser Bus nach Sucre. Von dort aus werden wir den letzten Teil des Umzugs koordinieren und Kati nach Tarabuco (ca 1,5Stunden Fahrt) und ich nach Alcala (ca 4Stunden Fahrt) weiterreisen...

Sobald ich ein bisschen angekommen und mich mit der Situation vertraut gemacht habe werde ich euch wieder berichten!

Bis dahin alles Liebe.

Eure Salome kiss

Samstag, 05.11.2016

Umzug in Aussicht

Holla Queridos! smile

Gegeben: Zwei motivierte Voluntarias, die einen sehr sehr schweren Start in ihr freiwillig soziales Jahr hatten. Da auch der Chef der bolivianischen Partnerorganisation ihre Situation als untragbar und ihre Einsatzstelle für eine unbegrenzte Zeit als unhaltbar sieht, haben die Beiden nun viel Lust auf einen Neustart und eine neue Chance für sich und das Ganze.

Gesucht: Eine andere Einsatzstelle in Bolivien, an einem Ort, an dem die Menschen sich freuen, dass ihnen Hilfe geboten wird. Bedingung ist hierbei, dass der Ort noch ungausgelastete Arbeitsstellen für zwei Freiwilligendienstlerinnen hat.

Erklärung: Lang angekündigt und heiß ersehnt haben Kati und ich gestern das Gespräch mit unserem "bolivianischen Chef" finden können. Wir haben uns schon drei Wochen auf diesen allesentscheidenen Moment vorbereitet und wahren total aufgeregt. Als der Abend mit dem verabredeten Zeitpunkt immer näher kam stellten wir fest, dass uns noch kein Ort bekannt war. Wir erreichten aber Niemanden... Zur gegebenen Zeit fragte dann unser überregionaler Mentor, ob wir uns eine halbe Stunde später zum Essen treffen könnten. Da waren wir nun ganz verwirrt, bis er uns sagte, dass das das erwartete Treffen werden würde.laughing Nach leichten Komplikationen mit der Weg-/ Ortsbeschreibung fanden wir uns in einem sehr guten Restaurant wieder. Neben dem überregionalen Mentor, der in letzter Zeit zu unserem liebsten Ansprechpartner - immerhin beinahe vor Ort: La Paz, geworden war, und unserem "bolivianischen Chef" waren drei weitere Männer anwesend. Das Fernsehteam fürs Brillenprojekt auf der Insel. Bei gutem Essen und bolivianischem Tanz und Musik wurde uns schnell klar, dass der Abend anders verlaufen würde, als wir erwartet hatten... Gespräche waren allgemein nahezu unmöglich und außerdem saßen wir nun mit vier unerwarteten weiteren Gesprächspartnern zusammen. foot-in-mouth Wir genossen das ausgezeichnete Essen und fragten uns, ob wir wieder absolut missverstanden woren waren. Dann, als das Fernsehteam sih vollständig verabschiedet hatte folgte der Teil, der uns durchgehend auf sie Folter gespannt hatte. Die Entscheidung über unseren weiteren Aufenthalt:

Antwort: WIR WERDEN WECHSELN! innocent

Heute werden wir die Brillenkampagne nach El Alto begleiten und anschließend alle zusammen nach Copacabana fahren, dort die Nacht verbringen und morgen gemeinsam nach Challa auf die Isla fahren. Dort wird ebenfalls die Brillenkampagne unterstützen und im Dorf und Schule versuchen den Menschen zu helfen. Sonntag und Montag. Dienstag wird uns ein Boot abholen und wir werden uns von der Insel verabschieden... Über Copacabana und La Paz geht es dann nach Sucre und zur neuen Einsatzstelle. Welche, der zwei gestern genannten Möglichen, dass dan genau wird klären wir heute oder in den kommenden Tagen! wink

Muchos Saludos

Salome kiss

Dienstag, 18.10.2016

Auf und Ab (aller Arten)

Hallo ihr Lieben! smile

Es tut mir leid, dass ich mich so lange nichtmehr gemeldet habe und auch die versprochenen Berichte noch nicht beendet habe. In letzter Zeit ist sehr sehr viel passiert aber ich werde Alles noch nachholen. Als ich mich jetzt gerade darum kümmern wollte, ist mir aufgefallen, dass ich auch das Buch, in welchem ich einiges schonmal vrgeschrieben habe, auf der Insel vergessen habe. Und das kam so...

Am Montag letzter Woche, bei der Wochenstart-Versammlung, habe ich erfahren, dass nur Montag bis Mittwoch Unterricht stattfinden würde, da die Lehrer alle zusammen am Mittwoch nach La Paz zum Fußballspielen aufbrechen würden. laughing Das mit dem Unterrichten scheint nicht aud der Isla nicht all zu viel Priorität zu haben -auch interessant. Da dies auch Katis Lehrer betraf beschlossen auch wir uns wieder ein bisschen ins Leben zu begeben. Nach der Woche in La Paz mit der Brillen-Kampagne waren wir zwar froh gewesen wieder auf unser ruhiges Inselchen zu können und dem bolivianischen Verkehr zu entfliehen, allerdings kamen allgemeine Zweifel auf und wir erlitten den ersten "Insel Kollaps" -Danke Papa für die Formulierung... Mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass das nach über einem Monat Inselleben und der dazugehörigen Totalumstellung dazugehört und kein Weltuntergang ist. Aber für den Moment kam, gefühlt auf einmal, viel zu viel zusammen! Es kam das Gefühl auf, dass ...das Projekt in der Schule nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte, weder so wie ich es erlebe, noch wie Kati von ihren Stunden erzählt; ... wir in unserem Mentor zwar einen guten Koch und, wenn auch viel abwesenden, Gastvater haben, wir aber mit ihm über Vieles, das uns beschäftigt nicht richtig reden können; ... die Menschen auf der Insel uns nicht so ganz wollen und brauchen wollen, sondern viel lieber als unsere Hilfe unser Geld hätten; ... etc. undecided Über die Abfahrtszeit des Bootes am Mittwoch hatte uns keiner informiert, wir allerdings auch nie speziell nachgefragt. Also erfuhr in in einer sehr rätzelhaften Unterrichtsstunde Mittwoch Mittag von meiner Lehrerin, dass es 30 Minuten später fahren würde. Ich sagte ihr, dass ich noch nicht gepackt hatte und durfte gehen um dies zu erledigen. Leicht hektisch schmiss ich alles, das vllt praktisch sein könnte, auf mein Bett und versuchte Kati zu erreichen um ihr von meiner neuen Erkenntnis zu erzähen. Bei den Dingen, die ich einpackte handelte es sich so gut wie nur um Das, was ich irgendwo um mich rum sehen konnte. Drüber, dass ich hier Internet haben würde habe ich sogar nachgedacht und den Laptop eingepackt, nur das Buch eben leider nicht. Das bereitstehende Mittagessen noch eben in zwei Dosen gepackt, die in der Sonne trocknende Wäsche ins Zimmer gelegt und was brauchbar war in den Rucksack gestopft, alles aufgeladen und losgerannt, da am Steg schon ein Bötchen lag und die Lehrer hineilten.

In einem mini mini Bötchen in dem tatsächlich nur drei Lehrer mit Familie (eine Frau, vier Kinder), wir mit Gepäck und der Fahrer grade so platzfanden, verließen wir also die Insel wieder. Wir waren nichtmal eine Woche dort gewesen. Auf dem Wasser waren unsere Hüte und Sonnenbrillen aber auch Creme, Handykamera und Fotos, sowie alle Berichte und Alles von zuhause Topthema. Erst nur bei den Kleinen, dann bei Allen. cool

Meine Sonnenbrille hat auch auf jeden Fall die richtige Größe für dieses Mädchen. Mindestens fand sie das und hätte sie am Liebsten durchgehend aufbehalten. :D

Während wir so im Auf und Ab der Wellen vor uns hin schaukelten fiel mir auf, dass wir nicht Copacabana ansteuerten. Auf meine Nachfrage hin eröffnete die eine Lehrerin, dass auch nicht Caopacabana unser Ziel wäre, sondern ein kleines Dorf, welches viel näher an der Insel liegt. Okay, immerhin waren wir ja nicht alleine unterwegs. Dort angekommen wanderten wir hoch an die Straße und ein Lehrerpaar fuhr ein Auto raus. Alle stürzten rein und schwupps standen nurnoch wir zwei davor. Mit der Ankündigung, dass ja noch mehr Lehrer und noch Taxis kommen würden fuhren sie davon und ließen uns in einer Staubwolke alleine. Also doch alleine, dem Aussehen nach die perfekten Turis. Aaaaber es würden ja noch Lehrer kommen, die sich um uns kümmern... Jedoch stürzten auch die tatsächlich kommenden Lehrer alle in ein Taxikleinbuss und wunder oh wunder blieben wieder nur wir übrig, da wir nicht für möglich hielten, dass man uns stehen lassen würde, wo wir nichteinmal wussten wo genau wir eigentlich waren. surprised Diesmal bezog sich das Versprechen nurnoch auf weitere Taxis... Nun also ganz alleine. Es reichte! Wir hatten ein Großteil uneres Mittagessens in den Wartepausen verputzt und unsere Laune ging rapide bergab als alles andere. Als das nächste Taxi anhielt und wieder mehr Leute als Plätze einsteigen wollten ergriff uns das gleiche Gefühl, das vorher wohl auch die Lehrer hatten: wir stürzten uns auf dieses Taxi und da die Sitze schon belegt waren quetschten wir uns mit unserem Gepäck zu dem Gepäck der Anderen in den Kofferraum. In der letzten Woche hatten wir das "Autokamasutra" erfunden und nun machten wir damit weiter:

Im Kofferraum: 2 Reiserucksäcke, eine große Gaskatusche, ein vollgestopftes bolivianisches Tragetuch und irgendwo dazwischen zwei Voluntarias.

Auf und Ab über Stock, Stein und Berge, im nicht auf die bequemste Art gepolsterten Kofferraum, auf einer Straße, die es in Deutschland vielleicht zum Feldweg geschafft hätte, nach Copacabana. sealed Wähend wir so durchgeschüttelt wurden fiel mir ein, dass ich meinen Sicherheitsgurt in meinem Schränkchen vergessen hatte. Da war er wohl absolut sicher, auch vor mir. Mist! Da ich ihn dringend brauchen würde beschloss ich also bald möglichst noch einmal zurück zu fahren.

Am selben Tag fuhren von Copacabana leider keine öffentlichen Boote mehr zur Insel. Aber natürlich wollte mich jeder privat rüberbringen... zum entsprechenden Preis. Zurück zu Kati und mit einem Stück Motivations-Torte in das billigste Hostel, in dem sie schon zusammen mit meinem Gepäck eingezogen war, während ich meine Kreise am Strand gedreht hatte. Also bin ich am nächsten morgen mit einem der öffentlichen Turiboote zur Insel gefahren. Also mir das Ticket verkauft wurde hatte man mir versichert, dass ich in Challa abgesetzt werden würde. Pustekuchen. An Board hieß Challa, wo ich hinwollte dann nurnoch Challa-Pampa, wo ich nicht hinwollte und von wo aus ich noch 30-40 min zu laufen hätte. Dazu ist mir dann noch aufgefallen, dass ich den Zimmerschlüssel in meinem Backpacker und damit bei Kati gelassen hatte. Yeeey! Konnte man dann auch nichtsmehr dran ändern und so schipperte ich weiter. Als wir dann fast auf der Höhe von Challa angekommen waren hab ich den Fahrer gaaanz lieb und fragend angeschaut und richtung Challa gezeigt. Tatsächlich hat er gegrinst und genickt und ist langsamer geworden. Dann hat er mich mitten im Nichts aussteigen lassen, Alle haben seltsam geschaut und mir wurde ein guter Weg gewünscht. Bin einfach ausgestiegen und gegangen...

Mein

Schlossbefestigung aufgebogen, Sachen gepackt, geduscht, sogar ein Mittagessen bekommen und weiter ging die Reise. Zum Glück ist grade ein Boot von Challa nach Challa-Pampa gefahren und hat mich mitgenommen. Also hatte ich Zeit mir einen Saft zu kaufen und gemütlich wieder an Board zu gehen. Auf nach Copacabana, das zeweite Mal in zwei Tagen... Allerdings noch mit einer Stunde Pause in Yumani, dem Süden der Insel, ohne wirkliche Erklärung. Angekommen, obwohl zwischendurch eine halbe Stunde der Mortor gestreigt hat und wir und von den Wellen im Kreis haben drehen lassen. foot-in-mouth Beinahe pausenlos dann mit dem Bus weiter nach La Paz und um Mitternacht dort endlich angekommen. Ab ins nächste Hostel und ins Bett!

Nebenbei besteht auch La Paz nur aus Auf und Ab. Die 2-Millionen-Stadt liegt nämlich in einem Kessel und jede Straße, egal in welche Richtung man schaut, zieht sich rauf oder runter. (Hier wohnt dann übrigens 1/5 aller 10 Millionen Bolivianer :o )

Hier ging es dann, weit weg von allen Wellen, mit dem emotionalen Auf und Ab weiter. Wir haben beide viel mit unseren Familien gesprochen und Vieles von zuhause erfahen. Nach ein paar Tagen waren wir soweit, dass wir nurnoch mit unserem Chef sprechen wolten. Es ist leider beinahe unmöglich sich hierher zu versetzen und in unsere Situation reinzudenken. Allerdings haben wir hier außer dem aller obersten Chef keine Bezugsperson, der man mal auf deutsch schidern kann, was los ist. Unser Versuch eines Skype.Gespräches war leider zur Abwechslung eine Katastrophe und neben akustischem Nicht-Verstehen kamen Missverstänisse auf. Alos haben wir einen Termin mit dem Telefon unseres überregionalen Mentors hier in seinem Büro ausgemacht. Dieses Telefonat hat unsere alte Motivation wiederbelebt und uns einiges erklären können. Zum Beispiel können unsere Schüler nahezu kein Englisch, weil sie in den letzten beiden Jahren nahezu keinen konstanten Unterricht hatten. D. h., dass nicht seit neun Jahren die Voluntarions erfolglos vor den Klassen stehen, sondern die Klassen viel Zeit hatten ales, was sie mal konnten, zu vergessen. innocent Bereit sozusagen einen Neustart auf der Insel zu machen und mit den neuen Informationen neu an unser Projekt ran zu gehen werden wir morgen wieder aus La Paz abreisen.

Anfang November werden wir dazu noch Besuch bekommen. Vom Chef unserer bolivianischen Partnerorganisation, zusammen mit dem Mentor aus Sucre und dem Brillenteam, dass wir ja nun schon kennen. Außerdem ein Filmteam von SternTV, die über die Brillenkampagne auf der Insel drehen werden. Im Dezember sind wir also voraussichtlich im deutschen Fernsehen zu sehen... tongue-out Sobald ich mehr weiß lasse ich es euch auch wissen. Ein direkter Vorteil an diesem Besuch ist aber auch, dass wir eine Woche vor Ort unsere Situation zeigen können und evtl auch ein paar tage in die Schule begleitet werden. smile Jetzt geht es also erstmal eine Weile wieder bergauf. Und zwar mehr als nur lokal gesehen wieder hoch an den See und rauf auf die Insel...

 

Besos de Salome kiss

P.S.: Der aktuelle Stand meines Paketes ist übrigens recht gut aber ungeklärt. Komische Mischung. Da es schwerer als 2Kg ist zählt es als Import. Unser hiesige Mentor hat nun den Schein beantragt, der ihm erlaubt zu importieren. Geplant war auch, dass ich es heute, also nach ca 2 Wochen, dann auch endlich bekommen kann. Allerdings musste er gestern noch wegen eines Notfalls weg und kommt erst heute Nacht wieder. undecided Vllt und wenn ich ganz lieb frage kann unser Novemberbesuch es mir ja mitbringen...

Mein Fazit: Post kommt zwar recht unproblematisch an, aber nicht automatisch bei mir. Wer mir etwas schicken möchte wendet sich also bitte an mich direkt. Ich gebe dann Adresse und Informationen. Aber über 2Kg ist wohl keine gute Idee, auch wenn einem die deutsch Postfiliale davon nichts sagen.

Dienstag, 27.09.2016

Schon 50 Tage unterwegs

...oder doch erst!?

Hola, meine Lieben smile

Wir sind nun die vierte Woche auf der Insel. Einerseits fühlt es sich an, wie gerade angekommen, andererseits, als wäre wir schon ewig und drei Tage hier. Ich denke es könnte daran liegen, dass sich für mich in der Schule noch keine Routine einstellen konnte. Die erste Woche war ich ja in Begleitung unseres Gastvaters in den Klassen, die darauffolgende habe ich das erste Mal alle meine Schüler getroffen und den Unterricht der Lehrerin miterlebt, letzte Woche war nur freitags Unterricht und diese Woche hat gerade erst angefangen…

Ich hatte ja gehört, dass die Lehrerin, die ich begleiten werde, Englisch könne. Dem ist nicht so. Sie unterrichtet zwar tatsächlich Englisch, lernt aber eher mit ihren Schülern mit. Der Unterricht besteht also daraus, dass sie Kopien aus ihrem Buch verteilt und die Schüler die Aufgabe haben Sätze aus dem Spanischen ins Englische zu übersetzen oder andersrum. Die Kopien beinhalten auch Vokabellisten und mit deren Hilfe kann die Lehrerin die Fragen der Schüler beantworten. Auch ich bin oft sehr froh um diese Listen, da es mir einen ziemlichen Knoten in Kopf fabriziert zwischen zwei Sprachen im Sprechen und Übersetzen zu wechseln, während ich in einer dritten denke. tongue-out Allerdings geht hier gerade das dritte Bimester zu Ende und das bedeutet, dass Noten gemacht werden. Also ist der Unterricht ähnlich reich an Inhalt wie wenn bei uns ein Halbjahr sich dem Ende neigt. Jedoch passiert das hier nicht zwei sondern vier Mal in Jahr. Ich bin sehr sehr gespannt, wie der Unterricht wohl im „Normalfall“ ablaufen wird und ob ich beispielsweise bei Lernen eines neuen Themenbereichs mein Englisch noch ein wenig besser vermitteln kann.

Sicherlich fragt ihr euch, was hier letzte Woche so passiert ist, wenn die Schule nur Freitag stattgefunden hat. Heute werde ich euch nur eine kurze Zusammenfassung geben können, da die vier Tage von Montag bis Freitag je einen eigenen Eintrag Wert sind. laughing Die „Hauptattraktion“ war der Mittwoch: Día de los Estudiantes (Tag der Schüler), Día de los Enamorados (Tag der Verliebten, Valentinstag) und Frühlingsbeginn mit Vorstellung der Cholita de la Primavera (Mrs. Frühling) auf einmal. Da dieser Tag in Bolivien sehr wichtig ist vermute ich, dass auch damit zusammenhängt, dass an den anderen Tagen so besondere Aktionen stattgefunden haben. Montags ging es mit dem „Primer Festival de Canto y Poesia 2016“ los. Dienstags ging es mit einer Zeremonie des Abschlussjahrgangs zur Einführung der Neuen in die Secundaria weiter. Mittwochs war der große 21. September mit verschiedenem Programm und ganz viel Party auf dem Schulgelände. Und donnerstags hat sowohl die Primaria als auch die Secundaria gesammelt einen Tagesausflug gemacht. Da mich aber keiner informiert hatte - schönen Dank auch undecided und ich vom Ausflug der Secundaria erst im Nachhinein bzw. so halb vom Vater unseres Gastvaters – wir haben also einen suuuuupersüßen und liebenswerten Gastopa ^^ erfahren habe bin ich mit Kati und der Primaria mitgegangen: Caminata al camino de las Inkas (Wanderung auf dem Inkatrail) mit Besichtigung einiger Ruinen hier auf der Insel. Die gesamte Woche war unendlich eindrucksvoll und spannend mitzuerleben. Am lustigsten war jedoch, das uns ja nie jemand wirklich vorher bescheidgesagt hatte und wir so gut wie Alles entweder nebenbei oder im Moment des Geschehens erst erfahren haben. cool

 

Als kleinen Vorgeschmack wollte hier schonmal ein Bild pro Tag hochladen. yell Dann kamen die Erroranzeigen:

Direktor der Secundaria auf dem Dorfplatz. Eröffnungsrede des Festivals mit Begrüßung vor allen Schülern und Gästen.

Montag: Direktor der Secundaria auf dem Dorfplatz. Eröffnungsrede des Festivals mit Begrüßung vor allen Schülern und Gästen.

Einer der Großen, der als

Dienstag: Einer der Großen als „Papa Oscar“, der die Zeremonie leitet.

Mittwoch: Die Cholita de la Primavera und ein paar der anderen Cholitas beim Tanzen.

Donnerstag: Ein Stück des Inkatrails und der atemberaubenden Aussicht auf unserem Inselchen.

 

Am Wochende erwartet uns das nächste große Projekt und dafür fahren wir nach La Paz. Um was es sich genau handelt erzähle ich euch dann, wenn es soweit ist und ich ein bissen mehr Ahnung habe, was wir machen werden. wink Dafür werde ich genug Internet haben um fleißig zu posten. Mal sehen ob es auch zeitlich reicht… Am Wochenende erwarten euch hoffentlich weitere Berichte und mich hoffentlich das erste Versuchspaket von zuhause. So können wir uns also gemeinsam drauf freuen.

 

Eine schöne Woche bis dahin y muchos besos de la Isla del Sol

kiss Salome

 

P.S.: Ich werde alles, was ich am Wochenende hochlade auf das jeweilige Datum umschreiben. Wenn ihr also nicht dem Link in der Infomail an alle Abonennten folgt sondern über meinen Blog geht werden die neueren Beiträge als älter angezeigt werden. laughing Ihr schafft das...

Mittwoch, 21.09.2016

Día de los Estudiantes

Hallo meine Lieben embarassed,

hier der Bericht zum "Tag der Schüler"

Tag 3) Mittwoch der 21. September 2016

Lustiger Weise muss ich meinen Mittwoch am Dienstag Nachmittag anfangen: Katis Lehrer hatten sie zur Probe der Tänze für den nächsten Tag eingeladen. Los Mineros. Alle Lehrer der Primaria (PL) haben sich getroffen um zusammen zu tanzen, da sie auch alle gemeinsam die Aufführung am nächsten Tag machen würden. Da diese Probe die einzige Information war die wir hatten sind wir zusammen hingegangen und haben versucht und anzuschließen... cool  Während dieser Probe habe ich dann auch erfragt, dass meine Lehrer (SL) auch tanzen würden und in Laufe des Nachmittags dafür ebenfalls geprobt werden würde. Also habe ich nach der ersten Probe mich auf den Weg gemacht meine tanzenden Lehrer zu suchen. Als ich allerdings fragte ob alle zusammen tanzen würden, weil es in der Primaria ja so lief, wurde ich sehr verwirrt angeschaut. Nach der Erklärung, dass ich gerne mitmachen würde wurde mir erklärt, dass es mehrere programmpunkte geben würde und schwupps gab es noch einen mehr:

Monseñada.

  • 2 Paare (bei dem einen Ich)
  • 3 Stunden insgesammte Tanzproben
  • schriftliche Kurzanleitung
  • mein Tanzpartner versprach von seiner Frau Klamotten für mich zu besorgen
  • fertig!

Kommen wir zum eigentlichen Mittwoch. wink Da man mir gesagt hatte, dass der Beginn um 08h wäre war ich zum Aufbau schon da. Tatsächlich ging es -so más o menos um 09h los. Wir haben die Ehrenplätze auf der Bühne neben den Direktoren bekommen und wurden von jedem mit Handschlag begrüßt, der schon da war und ebenso haben wir jeden mit handschlag begrüßt, der nach uns kam. In der Mitte, vor den Direktoren, wurden Coca-Taschen gesammelt und anschließend ein Ritual (?) vollzogen, bei dem jeder sich auch ein wenig genommen hat, auch uns wurde angeboten was zu nehmen. Es folgte die Nationalhymne mit Fahnenhissen. Dies passiert jeden Montag zu Beginn der Schulwoche und immer, wenn ein besonderer Tag ist. Anschließend wurde gemeinsam das Lied "Primavera Tropicana" gesungen, also über den tropischen Frühling. Neben dem Tag der Schüler war der 21. September auch der Tag der Verliebten und Frühlingsbeginn. Der nächste Programmpunkt waren die Lehreraufführungen:

  • ein traditioneller Tanz der PL
  • ein Sketch über verschiedene Musikgeschmäcker der SL
  • "Los Minieros" von Kati und den PL
  • "Monseñada" von mir und den SL

Vorne links, in gelb, Kati beim

Monsenada in Birkenstock :P

Nach dem Vormittagsprogramm gab es ein gemeinsames Mittagessen. Mit dem Direktor, der uns eingeladen hatte ihm zu folgen, und anderen Autoritäten saßen wir in einem der Klassenträume auf den Schulbänken und haben erst eine Quinoasuppe und dann einen riiiiiesigen Berg Essen bekommen. (Schweinebraten, Salat, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Kochbanane) Dazu gab es ein paar Flschen Cola, die mit allen und Pachamama -auch in Räumen surprised geteilt wurde. Superlecker aber viel zu viel. Als wir dann das, was wir nichtmehr geschafft haben ins Direktoriat gestellt hatten ging es in einen anderen Raum und man wollte und erneut eine Suppe und ein Secundo (Zweites) andrehen. Da waren wir dann aber schon lleno (voll)...

 Mittagessen mit neuen Umständen :D

Während der Mittagspause hatte der Schulof einen Wandel durchgemacht. Auf der Bühne war ein mehrstufiger Trohn errichtet wurden über dem ein Banner der "Cholita de la Primavera" (sozusagen die Miss Frühling) wehte und vor der Bühne war, umgeben von Sitzmöglichkeiten, eine Art Laufsteg zu erkennen. 17 Cholitas gingen über diese Strecke zur Bühne. Auf dem Weg wurden sie neben Räucherschalen und viel Konfetti auch von zwei Kreaturen begleitet, die ihnen den Weg offensichtlich schauspielerisch erschweren sollten. An ihrem Ziel angekommen versammelten sie sich rund um den Trohn.

Eine Cholita auf dem Weg nach vorne.

Die umgestaltete Bühne

Die Hauptattraktion des Tages war natürlich die Cholita de la Primavera. Sie wurde von einem der Direktoren nach vorne begleitet, von ihrem Herren in Empfang genommen und tanzte nach diesem auch mit ihrem Vater. Weitere Zeremonien waren u.A. ein Hutwechsel durch den Direktor und eine Scherpenverleihung durch eine der Lehrerinnen. Der Reihe nach bekammen alle auf der Bühne versammelten und direkten Zuschauer ein Geschenk. Popcorn, Kekse, Cola zum teilen. Zufälliger Weise hatten wir uns nahezu rechtzeitig in die erste Reihe gesetzt. tongue-out Das Ende der gesammten Veranstaltung war ein Reihentanz.

Ein paar Frauen in tyoischer Kleidung und mit Konfetti bewaffnet...

¡Hasta luego!

Eure Salome kiss

Dienstag, 20.09.2016

Zeremonie zum Schulwechsel

¡Hola! smile

Es folgt:

Tag 2) Dienstad der 20. September 2016

Da ich dienstags vormittags keinen Unterricht hatte habe ich meinen Tag sehr entspannt anfangen lassen. So kam es, dass ich erst mit einer Stunde Verspätung eine Nachricht von Kati gelesen habe. "Komm schnell in die Schule und bring die Kamera mit." Naja gut, also los. tongue-out

In der Schule angekommen wurde mir schnell klar, dass wieder kein Schulalltag stattfinden würde. Die Kleinen spielten Fuball und interessierte Lehrer wie Schüler hatten sich vor der Bühne der Secundaria versammelt. Kati mittendrin. In erster Reihe saßen einige voller Erwartungen. Ebenfalls in der ersten Reihe saßen Kinder mit einer undefinierbaren Pampe in den Haaren. Auf der Bühne erkannte ich ein paar meiner Abschlussklassenschüler in weißen Gewändern. Mittelpunkt war, unter einem Zweigbogen und mit einer Art Bischhofsmütze aus Papier ausgestattet, "Papa Oscar".

Die Bühne, ein paar Zuschauer und ein paar der Schüler, die die ZEreminie schon hinter sich haben.

Kati, die ja schon etwas länger da war und sich informiert hatte, erklärte mir, dass es sich um die Begrüßung der ältesten Schüler der Primaria und ihre Einführung in die Secundaria handelte. Und so lief die Zeremonie ab: Jeder Schüler kommt einzeln mit seinem Paten nach vorne und kniet vor "Papa Oscar" nieder. Küsst dessen Kreuz aus Brennesseln. Isst einen Kräcker. Trinkt einen Becher Fanta. Wird auf einen Spitznamen getauft und bekommt ein rohes Ei auf dem Kopf zerschlagen, es folgt eine Priese Mehl und schon erklärt sich die Pampe. Tjaja, immer auf die Kleinen. Wie überall. wink Durch fleißiges nebenher Übersetzen konnte Kati mir sagen, dass die Spitznamen großteils nicht sehr nett waren und die Taufe mit angeblichem Urin verschiedener Tiere und Personen durgeführt wurde.

Wir haben es uns eine Weile noch angeschaut. Fotos gemacht (wie die meisten meiner Fotos waren auch diese leider noch auf dem Handy -.-). Und sind dann zurück ins Hostal gegangen. Kati erzählte mir, dass sie zu einer Tanzprobe am Nachmittag eingeladen wurde und ich entschied mitzugehen. Also gab es sogar einen zweiten unverhofften Programmpunkt an meinem freien Tag.

Alle gemeinsam, mit Kati, probten die lehrer der Primaria ihren Auftritt "Los Minerps". Nachdem diese Porbe geschafft war bin ich meine Lehrer suchen gegangen, vllt könnte ich mich ja auch beteiligen. Gesucht, gefunden. Ein kleines Grüppchen arbeite gerade den Part der Secundaria-Lehrer aus und Schwuppdiwupp wurde ein neuer Punkt hinzugefügt: 2 Paare, eins davon mit mir. 3 Stunden Probe. Schriftliche Kurzanleitung auf Spanisch. Das Versprechen meines Tanzpartners sich um meine Klamotten (traditionell die einer Cholita) zu kümmern. Und fertig! laughing Jetzt konnte ich wohl einen traditionell bolivianischen Tanz auftrittreif tanzen...

Fertig mit jeglichen Kräften und diesem Tag. Nur die Woche geht noch weiter. tongue-out

¡Hasta Pronto!

kiss Salome (Die wieder ein Handy hat!)

Montag, 19.09.2016

Primer Festival De Canto Y Poesia 2016

Hallihallohallöchen, smile

wie versprochen kommt nun der erste Teilbericht einer absolut verrückten Woche:

Tag 1) Montag der 19. September 2016

Wir dachten uns würde ein Tag wie jeder Andere erwarten. Also waren wir vorbereitet auf die allmontagliche Begrüßungszeremonie. Allerdings konnten wir schon beim Frühstücken beobachten, dass sämtliche Schüler und Lehrer in die "falsche Richtung" liefen. Weg von der Schule und hin zu unserem Lieblingsnachbarn dem Berg. Noch komischer wurde es dann als zwei meiner Schüler am Zaun auftauchten und winkten, sie wollten unbedingt Katis Hut haben, da sie ihn für eine Vorführung brauchten. Wir haben nur irgendetwas mit "arriba" (hoch/oben) y "música" (Musik) verstanden und uns ein wenig gewundert. Nach beendetem Frühstück sind wir trotz Allem in die Schule gelaufen um von dem einzigen dort anwesenden Lehrer sozusagen aufgeklärt zu werden. Wir haben erneut nur "arriba" verstanden und, dass wir keinen Unterricht haben würden... tongue-out Also umgedreht und den Berg hochgewandert.

Oben angekommen hatten sich bereits einzelne Schüler und ein kleiner haufen geschäftiger Lehrer angesammelt. Zusammen wurde aus Grünzeug, Tüchern, Flöten und Horn eine Bühne kreiert. Kati und ich versuchten uns zu integrieren und bekamen die Aufgabe riesige Blätter (Mais? Banane?) in Streifen zu reißen. Mit Hilfe dieser sehr stabilen Fäden würden Tücher und Dekoartikel aneinander und an den Begrenzungspfosten befestigt. Schwuppdiwupp war eine sehr eindrucksvolle Bühnengestaltung abgeschlossen. Mittlerweile hatten sich auch Alle eingefunden und der "Sonnenplatz" (wie wir den Hauptplatz des Dorfes dank der steinernen Sonne aud der Bodenmitte getauft haben) war voller Leben. Die Wartezeit bis zur Eröffnung überbrückten uns ein paar von Katis Schülern indem sie sich mit uns unterhielten und ein nahezu endloses Interesse an unseren Handys, Galerien und der Handykamera hatten. Wir erlaubten ihnen ein paar Fotos zu machen und hatten viel Spaß dabei. laughing

Die Zuschauer (ein Teil davon)

Das, den gesammten Vormittag füllende, Programm bestand aus Auftritten der Schüler. Beginnend mit Gedichten der Primarias, gefolgt von Secundarias, Gesängen und Tänzen der Primarias und Secundarias.  Es war wirklich beeindruckend, wie vorallem die Kleineren in ihren traditionellen Kostümen voller Emotionen und mit teilweise sichtlichem Gefallen ihre Darbietungen ausgestaltet haben. Hier zwei Beispielbilder:

 

 

 

 

Nachdem wir viele viele Stunden mit zuschauen und versuchen unsere Eindrücke festzuhalten verbracht hatten haben wir uns gefragt, was noch kommmen würde. Immerhin fehlte bisher auch Katis Hut. Einige weitere Auftritte später haben wir es erfahren. Ein paar der älteren Mädchen sangen und tanzten zu den aktuellen bolivianischen Charts und eine von ihnen trug, passend zu ihrem Outfit, Katis Hut.

Es fehlte noch die Preisverleihung der durchgehend wild mitschreibenden Juri, die eher eine Rangfolge als eine Auswahl war. Jedes Kind aus jeder Kategorie bekam einen Platz und dazu einen Preis. Nach und nach lichteten sich die Reihen aber als brave Lehrerinnen/ Voluntarias blieben wir bis zum absoluten Ende, machten, wie Katis Lehrerinnen uns beauftragt hatten, Fotos, verabschiedetetn uns freundlich und machten uns endlich auf den Weg zum Mittagessen. Ob ihr es glaubt oder nicht, einen ganzen Tag unvorbereitet in der Sonne zu sitzen und sich immer mal wieder mit dem ein oder anderen Kind zu beschäftigen kann unendlich anstrengend sein. Neben den Kindern hatten wir auch durchgehend die beiden Hostel-Hunde um uns. Dies war das erste (und nicht das letzte) Mal, dass wir sie als ständigen Schatten erlebt haben... laughing

Fortsetzung folgt!

Die allerbesten Grüße gerade aus La Paz embarassed

Salome

P.S.: Wer es noch nicht bemerkt hat: ich bin aktuell nicht erreichbar... habe mir auf die aller dummste Art mein Handy klauen lassen. Weder aber schnellst möglich für Ersatz sorgen und euch das dann mitteilen. undecided

Sonntag, 18.09.2016

Wochenendeinkauf und Martimonio

¡Hola todos! embarassed

Gestern morgen sind Kati und ich zum einkaufen ans Festland gefahren. Die Streke dauert je nach Ladung des Bootes 2-4 Stunden. Das nächste Festland von uns aus ist Copacabana, nicht weit von der peruanischen Grenze entfernt, und dort gibt es so gut wie alles zu kaufen. Wir haben uns unter Anderem mit allem eingedeckt, was wir dachten man könne es so brauchen. Etwas schwieriger gestalteten sich schon die Vorbereitungen zu unserer Idee einen Kuchen zu backen: als Kati ihr Handy rausgeholt hat um ein Rezept für Marmorkuchen - einfach, lecker und (was weniger relevant sein wird) haltbar... zu googlen wurden wir sofort lautstark von einer der Straßenverkäuferinnen darauf hingewiesen, dass sie nicht fotografiert werden möchte. Irgendwann haben wir es geschafft eins zu finden und leicht improvisiert alle Zutaten zu kaufen. Ich bin gespannt, was das wird und werde euch berichten.wink Und ich habe eine der berühmten Titikakasee-Forellen gegessen. Super lecker!

Noch auf dem Wasser haben wir gehört, dass irgendwo in Challa ein riesiges Fest oder eine Party sein muss, da die Musik nahezu allgegenwärtig war. Der Vater unseres Mentors und Gastvaters hat uns aufgeklärt, dass im Dorf eine Hochzeitsfeier wäre, zu der alle gehen. Eine “Matrimonio“. Kurz etwas gegessen, eine Karte geschrieben - Kati hat in Deutschland Blumen getrocknet und aufgeklebt, und auf ging es die Ferierlichkeit zu suchen. Wenig überaschend, mussten wir vom Strand unten den Berg bezwingen, da sich ein Großteil Challas diesen hochzieht. Leichter gesagt, als getan... Fast ganz oben fanden wir, was wir suchten: auf einem nicht sehr großen Feld tummelten sich eine Menge fröhlicher Menschen. Überall verteilt saßen, standen, liefen, tanzten und musizierten verschiedene Gruppen. Als wir uns ein bisschen sortiert hatten haben wir dann auch das Brautpaar entdeckt. Am vorderen Ende des Feldes war aus weißen Tüchern und geschmückten Pfosten ein Unterstand gebaut worden. Von links stand eine Schlange von Gästen, die gratulieren wollten, hier haben wir uns angestellt. In der Mitte, vor einem unglaublichen Gebilde aus Torten, geschmückt mit farbigem Muster und Blumen, standen drei Männer und drei Frauen, wobei die mittleren Braut und Bräutigam waren. Die Männer trugen alle Anzug, die Frauen sehr edle traditionelle Gewänder. Also bunte Röcke und Unterröcke, mit Spitzen und Glitzer geschmückte Oberteile und über den Schultern ein Spitzentuch mit langen Fransen. Eine bolivianische Tradition ist es, dem Brautpaar (und den vermutlich nächsten Verwandten, die mit vorne standen) das geschenkte Geld in Scheinen anzuheften. Dies haben also auch wir gemacht, gratuliert und unser Geschenk überreicht. smile Die Schlange der Gratulierenden ging also am glücklichen Paar vorbei, jeder bekam ein Bier und alle verteilten sich nach und nach wieder. Kati und ich standen ein bisschen orientierungslos rum und haben rechts an den Unterstand gelehnt eine verzierte Leiter entdeckt, deren Sprossen Ketten aus Broten, Orangen und ganz oben weiteren Geldscheinen waren. 

Neben einer Reihe Frauen haben wir einen Platz gefunden und uns ein bisschen umgeschaut. Es gab eine Band mit Trompeten, Tenorhörnern und Schlagwerk, die immer wieder etwas spielte, genauso ein Kreis tanzender Männer mit diversen Flöten und Trommeln. Vor dem Unterstand saßen in zwei Reihen einige Frauen und verteilt viele weitere. Es wurde erst Coca und Bier verteilt, später auch die Tortenpracht. laughing Unsere Sitznachbarin erkläte uns ein bisschen von den Traditionen. Wir hatten schon beobachtet, dass die Braut den Gratulierenden die Hüte abzieht und diese schräg hinter sich reicht. Dies ist ein Dank für Geschenke und gute Wünsche, zurück bekommt man seinen Hut nämlich gefüllt mit Brot und Popcorn. Der Kuchen wurde an alle verteilt, jedoch indem die Männer ihn bekamen und an Freundin, Frau oder Familie weitergaben. Wir haben etwas bekommen, indem ein junger Mann mit uns vorgegangen ist und wir, wie alle Kinder, direkt ein Stück bekommen haben tongue-out Durch Beobachtungen wurde uns auch bewusst, dass wir das Bier beinahe “falsch“ getrunken hatten. Der erste Schluck wird nämlich zu Ehren Patchamamas (Mutter Welt/ Mutter Kosmos/ Mutter Erde) auf den Boden geschüttet. Dann erst wird getrunken. Ahnlich wie bei uns werden traditionell eben Geld und Haushaltsgegenstände geschenkt. Neben vielen warmen Decken und bunt verziertem Geschirr standen bei den Geschenken auch eine Nähmaschine, Komode und ein Schrank. 

Leider lag das Feld mitten in einem Windkanal und wir waren zwar etwas schicker, jedoch viel zu leicht angezogen. Also mussten wir nach rellativ kurzer Zeit auch schon wieder gehen. Hatten allerdings geplant etwas zu Abend zu essen, uns dick anzuziehen und erneut mitzufeiern. Diese Idee scheiterte nach dem Essen an mangelnden Kräften und wir haben uns dazu entschieden auf der Hochzeit die nächstes Wochenende am Strand stattfinden soll mehr teilzunehmen. Warum gerade jedes Wochenende geheiratet wird? Hier geht der Winter zuende und wie bei uns im Februar ist nächsten Mittwoch “Valentinstag“.smile

Hasta luego y Saludos

Eure Salome kiss

Sonntag, 11.09.2016

Erste Eindrücke der ersten Woche

Wie ist es auf der Insel???

 

Wohnsituation

Das Hostel hier hat 6 Zimmer, eins davon ist unser Reich. cool Wir haben ein riesiges Fenster mit Blick direkt auf Steg, Sandstrand und See… Zwei Betten und zwei Schubladenelemente (erst war es eins; aber Frauen haben ja im Allgemeinen mehr Kram; schwupps waren es zwei -ich kanns super gebrauchen) und ein Regal. Die Wände haben wir schon recht gut in Angriff genommen. Mittlerweile hängen neben Fotos und Kalender auch Stundenpläne, Einkaufs- und Vokabellisten und vieles mehr. Des Weiteren hat unser Zimmer ein eigenes Bad mit Dusche -theoretisch auch angenehm warm, wenn man das System verstanden hat.

Der Blick aus dem Fenster. zum Beispiel auf badende Kühe

Erster Schultag

Montag wurden wir direkt in der Schule vorgestellt. Wir waren schon recht interessant, nur viel wichtiger war das wöchentliche „Montag-Morgen-Ritual“. Singen, tanzen, Redenschwingen, auch die neuen Freiwilligen hat mal eben das Mikrofon in die Hand gedrückt bekommen und durften/ mussten sich vorstellen. Kurz darauf habe ich erfahren, dass die Lehrerin, deren Unterricht ich begleiten soll, diese Woche aber noch nicht da ist. Ich unterrichte in der „Secundaria“ (entspricht unseren Klassen 6 bis 12) und genau dorthin wurde ich gebracht. Keine Lehrerin… also nur ein paar verwirrter Schüler -cool, sie hatten eine Freistunde erwartet, und ich. Nach etwas betretenem Schweigen und ein paar gescheiterten Versuchen meinerseits ein Gespräch zu starten kam unser Mentor zurück und „rettete“ mich. Selten so doof gefühlt!

 

Unterricht

Bisher habe ich also, anders als Kati, noch nicht wirklich Unterricht gehabt. Kati ist in der „Primaria“ (entspricht unseren Klassen 1 bis 6) und, anders als meine wohl sehr nette Lehrerin, spricht keiner der Primaria-Englisch-Unterrichtenden selbst Englisch. laughing Also hat sie jetzt schon eine Woche lang den Unterricht alleine geschmissen und mich hat unser Mentor begleitet. Wobei eher ich ihn, da er sich super mit den Alumnos (Schülern) unterhalten kann und ihnen erzählt hat, wer ich bin, was ich mache und dass sie keine Angst vor mir zu haben brauchen…

 

Sprache

Zuhause sprechen hier alle Aymara und lernen dann Spanisch; ich habe mir sagen lassen, dass es auch Familien gibt, die eine Mischung aus beidem sprechen. In der Schule soll wohl eigentlich Spanisch gesprochen werden, jedoch können sich alle besser auf Aymara ausdrücken und da die Lehrer es auch verstehen weiß ich nicht, wie es im „Normalfall“ einer Unterrichtsstunde abläuft. Wir haben schon recht oft festgestellt, dass das Spanisch, das wir aus der Schule kennen und das Spanisch, das hier gesprochen wird an unterschiedlichen Enden der Welt spielt: es sind teilweise einfach andere Worte als wir kennen. Da denkste du kannst was (wenigstens ab und an) und dann sowas… Mist. In der Schule stellen wir und nurnoch die Frage, ob wir die Vokabeln oder die Sprache gerade nicht verstehen.

 

Aymara

So heißen das indigene Volk, die Kultur und die Sprache der Insel. (generell in El Alto → dem bolivianischen Andenhochland verbreitet) Was ich bisher weiß und sehr interressant finde sind zwei Fakten: Erstens liegt die Vergangenheit vor einem, man kennt sie ja schon und kann sie sehen, und die Zukunft, da ungewiss, im eigenen Rücken. Möchte man hier also durch Handzeichen eine Zeit anzeigen, so zeigt man für die Zukunft hinter sich und für die Vergangenheit nach vorne. Zweitens ist es absolut keine gute Idee hier einfach ungefragt Leute zu fotografieren! Der Hintergrund hierzu ist, dass die Aymara glauben, wer ein Foto oder Video von ihnen besitzt besitzt einen Teil ihrer Seele. surprised Deshalb haben sie auch eigentlich keinen Fernseher…

 

Das Wetter

Der beste Vergleich, den ich bisher gefunden habe ist das Wetter, wie man es im Skiurlaub manchmal erlebt. Durch die Höhe gibt es nämlich einen stärkeren Temperaturwechsel zwischen Nacht und Tag als zwischen Winter und Sommer. Ich habe schon mit Birkenstock, Langarmshirt und Schal am Strand gesessen. wink Absolut wichtig sind Sonnencreme, Hut, Sonnenbrille und Schal… In der Sonne bekommt man beinahe sofort einen dicken Sonnenbrand, während man im Schatten nahezu erfriert. Hinzu kommt außerdem ein fieser, kalter, meist sehr starker Wind.

 

Die perfekte Überdachung bei den Umständen.

 

„Der Insel-Infekt“

Laut unsres Mentors waren wir absolut keine Ausnahme, als wir ihm am zweiten Tag verkündeten wir wären krank. Durch die Wetterumstände und die Tatsache, das der See einen leichten Salzgehalt hat, bedingt würde jeder Neuankömmling die ersten 3-4 Tage krank sein. Die nahe Sonne – manchmal glaube ich man könne sie fast umarmen, sorgt dafür, dass das See-Salz verdunstet und der Wind bläst es an Land. Neben Nase und Lippen trocknet hier wirklich alle Haut aus. Allerdings haben wir beschlossen seit gestern wieder genesen zu sein embarassed. Die angegebene Zeit war ja schließlich auch vorbei…

 

„Einsamkeit“

Die vielfach angekündigte Einsamkeit der Insel ist uns bisher noch nicht richtig begegnet. smile Wenn wir nach dem, übrigens sehr leckeren, Essen noch ein wenig auf der Terrasse über dem Strand sitzen bleiben erleben wir eher einen gegenteiligen Zustand. Alle vorbeiwandernden Einheimischen und Touristen grüßen freundlich. Noch viel unterhaltsamer allerdings sind die tierischen Passanten… laughing Da kommen mal eine Horde Schafe mit Lämmern, oder auch zwei drei, vorbeigerannt, dann folgen Lamas, badengehende Kühe, Esel oder eine Familie Schweinchen mitsamt der Ferkel. Allerdings haben letztere es meistens nicht sehr leicht, da sie von sämtlichen Hunden attaktiert und umzingelt werden. Mittlerweile glauben wir, dass die Hunde nicht perse etwas gegen genau diese Schweine haben, sondern dass sie wohl eher so dressiert wurden, dass die Schweine keine Chance haben auf das Gelände zu kommen. Neben zwei Hunden lebt hier mit und noch eine Katze. Da sie mit zu kurzen Vorderbeinen auf die Welt kam erinnert sie und irgendwie an einen Hasen, ein Känguru und ein Erdmännchen gleichzeitig.

Eine superschöne und unüberlegte Aktion :) Erstmal auf den kaputten Steg kletten und dann denken... hat funktioniert!

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen ersten Eindruck von meinem neuen Leben und den Umständen hier geben…

 

Saludos de la Isla y Hasta Pronto (Bis Bald)

Eure Salome kiss

 

Sonntag, 11.09.2016

Über La Paz ans Ziel

Hallo ihr lieben Leser, laughing

am letzten August-Abend haben wir – ein wenig Hals über Kopf- tatsächlich Sucre verlassen. Ab sofort nurnoch Kati und ich! Die 13stündige Fahrt von Boliviens Hauptstadt zum bolivianischen Regierungssitz beinhaltete ein paar Abenteuer. innocent Schon in Sucre standen wir noch eine Stunde nach offizieller Abfahrt am Terminal und wussten nicht so recht, was gerade passiert. Jedoch waren wir damit nicht alleine, da wir angefangen hatten uns mit einem britischen Paar zu unterhalten. Sie wollten auch nach La Paz und waren total daran interessiert, was wir nun ein Jahr machen würden. Nachdem wir es uns dann im richtigen Bus bequem gemacht hatten und endlich Schlafen konnten hielt der Bus irgendwann in der Nacht an. Wir waren in Potosí und ich habe nicht ganz verstanden wieso, aber wir mussten alle den Bus wechseln. Ungefähr eine Schlafphase und viele neugierige Blicke in die neue Umgebung später, es war schon morgens und hell, haben wir dann La Paz erreicht. Allerdings hatten wir es uns auf unseren super komfortablen Plätzen so bequem gemacht, dass wir als Letzte ausgestiegen sind.

Ein Einzelsitz im

Alle waren weg und nur zwei Arbeiter fragten irgendetwas wegen des Gepäcks. Wir haben leider verstanden ob wir noch kein Gepäck hätten und haben „Nein“ gesagt… Sie hatten gefragt ob wir überhaupt kein Gepäck hätten und bis wir verstanden haben, dass alles direkt am Bus ausgeladen und verteilt wird war der Bus leider weg und wir verzweifelt am kreiselaufen und rumfragen. Ein paar genervte Angestellte später haben wir unsere Sachen dann im Lager gezeigt- und wierderbekommen. Glück gehabt, das wäre ja was geworden so ohne Alles…

 

Einen Bericht über einen unserer Nachmittage in La Paz findet ihr auf Katis Blog. smile Sie hat das bombastische Internet im dortigen Hostel noch ein wenig schlauer genutzt/ noch mehr ausgenutzt als ich.

 

Der erste Blick auf La Paz. (Die Schleier sind dem Busfenster verschuldet...)

Drei Nächte nach unserer Ankunft kannten wir dann unseren Mentor in La Paz, hatten uns ein paar Mal das Auf und Ab der Stadt angetan und uns mit 100% Alpakawollpullis versorgt. Wir waren bereit für die Insel. Also ging es weiter. Es ist ein für deutsche Vorstellungskraft eher unmögliches und total lustiges Erlebnis morgens um kurz nach 06 Uhr vor der eigenen Tür vom Reisebus eingesammelt zu werden. Nur muss man es auch bis vor die Tür schaffen. tongue-out Mit Backpacker, Koffer, Hangepäcks-Rucksack und Provianttüte bewaffnet ist mir das nicht gelungen. Unser Hostel war sozusagen im Hinterhof und die Tür zur Straße hin mit zwei Riegeln verschlossen. Die ca 24Kg auf meinem Rücken haben dafür gesorgt, dass ich zwar vorwärts gegen die Tür fallen konnte – nicht sehr bequem, es aber nicht geschafft habe mit genug Kraft an beiden Stellen aufzuschließen. Die Frau vom Busunternehmen hat also Einen der sich auskannte rausgeklingelt und er hat uns „befreit“. Der Bus für die nächsten ca. 6 Stunden Fahrt hat mir klargemacht, dass ich doch zu groß für dieses Land bin… Das vermutlich recht bequeme und vor allem sehr voluminöse Kissen am oberen Ende der Rückenlehnen endete ungefähr bei meinen Schulterblättern. Es war halt kein „bus con cama“ (also mit Bett), da wir ja keine Langstreckenfahrt vor uns hatten. Aber mit ausreichend Müdigkeit, Essen und auf jeden Fall mehr als genug Vorfreude endlich endlich anzukommen ging auch diese Fahrt rum.

 

Wieder ein erster Blick... diesmal auf den Titikakasee :o An einer See-Enge haben wir übergesetzt. der Bus in seiner eigenen Fähre...

Angekommen in Copacabana, am Titikakasee, dem Meer der Anden! Dieser See ist so groß, dass man tatsächlich ein wenig das Gefühl haben kann am Meer zu stehen: soooooo viel Wasser. Noch ein paar Stunden rumbekommen und schon waren wir mit dem Boot unserer neuen Heimat Welle für Welle näher. Allerdings dauert diese Fahrt auch wieder so etwa 3 Stunden und die teils schlafende Kati und ich waren eine Weile lang die absolute Hauptattraktion an Bord. Solange, bis Karten gespielt wurde…  

  ... wie soll man so denn auch unauffällig bleiben?! (mein Backpacker fehlt noch)der vorerst letzte „erste Blick“: La Isla del Sol. Unser Zuhause für ein Jahr

 

Letzten Sonntag war also richtig Ankommen angesagt. Mit allem drum und dran… Unser Zimmer begutachten, Koffer und Rucksack auspacken, erstes grobes Einrichten, mitgebrachte Bilder an die Wände kleben, den Gastvater ein wenig kennenlernen, Grundstück anschauen, etc.

 

Nun endlich kann ich euch Grüße von der Insel zukommenlassen 

kissBesos, Salome

 

P.S.: Ich weiß übrigens mittlerweile, wie mich Post hier erreichen kann – ok, so gut wie hier… wo nichtmal Straßen sind existiert auch kein Postsystem. Bei Interesse mir etwas zukommen zu lassen also bitte an mich wenden cool und alles ankündigen, damit ich bescheid weiß und mich darum kümmern kann, dass die Sachen auch wirklich bei mir ankommen.

 

Freitag, 02.09.2016

Ausflüge rund um Sucre

Hallo und herzlich Willkommen zur "Fortsetzung" wink

Wie bereits angekündigt kommen nun die Berichte von unseren weiteren Turi-Aktionen. Am 28. August bin ich mit ein paar anderen Freiwilligen nach Yotala gefahren. Dieses Dorf ist etwa 30min Busfahrt von Sucre entfernt und in der Umgebung für sein Fest rellativ bekannt. Dieses dauert mehrere Tage und beinhaltet viele verschiedene Programmpunkte. Wir kamen zum Stierkampf... surprised Es ist allerdings in diesem Fall glücklicherweise kein Tod vorgesehen.

Der Torrero betritt freiwillig die Fläche. Sein Ziel ist es, dem Stier ein buntes Tuch abzunehmen, welches dieser umgebunden bekommt, bevor er rausgeschickt wird. Zur Belohnung gibt es wohl 100Bolis (~13€) und eine menge Anerkennung...Neben den hier sichtbaren Besuchern waren auch Polizei und Ärzte an Ort und Stelle ausreichend vertreten.

Dank großem Respekts gegenüber den Stieren und vielleicht auch ein bisschen fehlendem Vertrauen gegenüber den, mit Streifen alter Autoreifen zusammengebundenen, Holzzäunen haben auch wir uns auf den Hang begeben. Ich habe neben einer Familie platzgefunden, die im Laufe der Zeit großes Interesse an mir und meiner Situation gefunden hat. Als ich erzählt habe, dass ich weder verheiratet bin, noch Kinder habe, haben sie mir große Überraschung entgegengebracht. Und dann habe ich auchnoch gesagt, dass ich die Ältere von grademal zwei Kindern bin... innocent  Doch auch der Teil des Festes, der sich auf den Straßen abgespielt hat war für uns beeindruckend.

Ca~na/ Zuckerrohr. Ich finde es super lecker. Eine Andere hat versucht es zu schlucken statt zu kauen und den holzigen Teil auszuspucken... sie war weniger begeistert :D Für uns eine volkommen unvorstellbare Art Fleisch zu lagern. Allerdings, was mir auch erst spät aufgefallen ist, mir sind an dem gesammten Tag dort zwei Fliegen begegnet. Schonmal nen Unterschied...

Und wie es sich für Deutsche ja wohl gehört laughing haha sind wir auf einen der Berge gewandert. Erstmal eine Treppe hoch, nach der wir so schlapp waren, dass wir sofort Pause gemacht haben. Allerdings war zu dem Zeitpunkt auch der Plan noch gewesen die Treppe hoch zu laufen und mehr nicht.

Am oberen Ende der Treppe.

Oben angekommen haben wir recht bald eine Jesusstatue auf dem Nachbarberg entdeckt und beschlossen auch dieser noch einen Besuch abzustatten. Also irgendeinen Weg genommen und weiter und weiter hoch. smile Am nächsten Ziel unsere Keksvorräte vernichtet, fleißig Fotos gemacht, Die Schotenfrüchte des seeehr stacheligen Gewächses, das überall war, zu Rasseln erklärt und uns dann an den Abstieg gemacht. Allerdings wollten wir nicht den gleichen Weg zurück um am anderen Ende des Dorfes anzukommen. Deshalb sind wir ein bisschen offrroad abgestiegen... Was ein Abenteuer! Da Soetwas nie im Plan war hatte keiner von uns Wanderschuhe an und ich gehörte zu denen die egal welche Schuhe mit Birkenstock toppen konnten. Dafür kann ich jetzt sagen, dass in Birkenstock alles machbar ist. cool

So sah zeitweise der Weg hoch aus. Aber es gab immerhin noch einen klar definierten Weg.   Das Stachel-Rassel-Gewächs Ausnahmsweise mal im Schatten einer Wolke: der Blick von Oben und am rechten Bildrand so etwa unser ... und Diehier erwarteten uns unten :)

Ein paar Tage vorher waren wir mit unserem Mentor in Sucre, Arturo, auf einer Wandertour. Hierfür mussten wir über eine Stunde mir dem Bus rausfahren. Aber auch das hat sich absolut gelohnt! Schaut es euch doch mal an... - Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte. tongue-out

Unser Bus mit Lena Hut -> dauerhafter Begleiter Lena, Frederik, Ich   Ein Teilgruppenbild. mit Lena, Peter und Luise  (neue kameraeinstellung...) 

Gruppenbild mit Arturo :)

Saludos kiss Salome

P.S.: Dass ich euch so viele Fotos hochladen kann liegt an der aktuellen Internetsituation und der Zeit die ich mir dafür nehme... mal sehen wie das noch wird wink

Montag, 29.08.2016

Die weiße Stadt: Sucre

 

 

Sucre

smile Meine Lieben,

sicherlich erwartet ihr, dass ich nun endlich von meiner Ankunft auf der Insel berichten kann... Ich warte genau so sehr darauf wie ihr -versprochen. Aber es stimmt leider, dass ich noch nicht angekommen bin. Seit meinem letzten Eintrag bin ich lokal auch keinen Schritt weitergekommen. Anders sieht es bei unseren Behördengängen auf dem Weg zum Visum aus: morgen auf jeden Fall noch einmal los (um 7:30h dort sein um auch ja als Erstes dran zu kommen) und dann haben wir es geschafft.

Vielleicht. tongue-out

Wenn alles so funktioniert, wie es zum jetzigen Zeitpunkt geplant ist, dann sitze ich am Mittwoch zusammen mit Kati in der Flota nach La Paz! Flota? So werden hier die Busse genannt, die die weiten Überlandfahrten machen. Alternativ gibt es die Micros. Sie fahren überall in der Stadt rum und befahren die nächstgelegenen Dörfer. Das Bussystem innerhalb der Stadt ist wirklich beeindruckend und funktioniert genial: es gibt keine Bushaltestellen zum ein- oder aussteigen, sondern man streckt den Arm raus, wenn ein Bus der richtigen Linie vorbeifährt und dieser hält direkt vor den eigenen Füßen an, damit man einsteien kann. Zum Aussteigen muss man lediglich dem Fahrer bescheidsagen. Ihr fragt euch, wie dann der Ticketpreis zustande kommt? Noch viel einfacher als das Einseigen. Es kostet einen Boliviano (innerhalb der gesammten Stadt). Diesen gibt man entweder ab, wenn man durch die eine Tür und beim Fahrer vorbei kommt, oder, wenn man beispielsweise erst sich und all seine Sachen sortieren muss, reicht das Geld nach vorne und sagt dazu, für wie viele Personen. Anfallendes Rückgeld wird zurückgereicht. Bei etwas längeren Strecken wird vorher nach dem Preis gefragt...

Die Zeit, die wir jetzt schon hier verbracht haben wurde effektiv genutzt -más o menos. laughing Wobei es erstaunlich ist, wie viel man doch so an einem Tag erleben kann, an dem man sich vorgenommen hatte nichts zu tun. Und wenn es sich "nur" um sehr bewegende Gespräche untereinander handelt. Ich habe mir auch einen, finde ich sehr treffenden, Vergleich für unsere Gruppe einfallen lassen: eine Großfamilie. embarassed Die einzelnen Wohngruppen werden zu kleinen Familien und im Großen und Ganzen gehören wir doch Alle zusammen. Ich bin wieder und wieder beeindruckt!

Aber natürlich erleben wir auch sehr viel von der Stadt und ihrer Umgebung. Die Stadt selbst hat sehr viel zu bieten und wurde von unserem Vorfreiwilligen als "die schönste Großstadt Boliviens" betitelt. Aus Neugier und teilweise mangels Zeitmangel wink denke ich sagen zu können, dass ich nun einiges schönes sehen durfte. Hier ein paar Beispiele von einem Kleingruppenusflug auf das Dsach einer der Kirchen hier. Die Kirche ist evtl mal ein Kloster gewesen o.ä.; im gleichen Gebäudekomplex ist auch eine Schule:

Die Schüler haben nicht schlecht geschaut bei den komischen Ideen, die diese Gringos (grobe Übersetzung: Ausländer) so hatten zum Fotosmachen.

Blick aus dem Glockenturm
Blick auf den Glockenturm und mich :D

Auch den Nachbarberg von dem Berg, den ihr im Hintergrund des letzten Bilds sehen könnt habe ich schon zwei mal bezwungen. Am 17. August sind wir fast alle zusammen hochgelaufen und haben dabei festgestellt, dass wir alle den Einfluss der Höhe auf Ausdauer etc. absolut falsch eingeschätzt haben. Natürlich wäre ich egal wo auf dieser schönen Welt außer Atem, wenn ich über 1000 unregelmäßige Steinstufen hochaufen würde. Allerdings mussten wir gefühlt nach spätestens zehn Stufen immer mal wieder pausieren. tongue-out Das zweite Mal bin ich am Tag drauf mit nur drei Mitfreiwilligen hochgelaufen. Und ich muss sagen, dass es sich beide Male gelohnt hat. Nicht während des Laufens, dafür auf dem Gipfel um so mehr! Überzeugt euch mal selbst von dieser Aussicht:

Das

Und während wir grade mit einer der Spiegelreflexkameras unsere Künste im Selbstauslösen für Gruppenfotos testeten kam ein einzelner Anderer den beschwerlichen Weg über die Stufen rauf. Wir alle fix am überlegen, wie man ihn auf Spanisch bitten könnte ein Foto von uns zu machen... "Sowas machen aber auch nur Deutsche!" Er war auch Deutscher. laughing Und vermutlich hatte er Recht. In der prallen Mittagssonne hochlaufen, statt sich ein Taxi zu nehmen... immer diese Deutschen überall. Und in nächster Zeit sind wir noch sehr viel irgendwo hochgeklettert. Aber ich werde nicht alles dieses Mal berichten. Bald, bald, ... seid gespannt! innocent

Hier aber noch ein paar Bilder:

Lena und ich :) Auch Lena schreibt einen Blog: mondesurreel.wordpress.com

Das Gruppenbild ...

Bis bald, eure Salome embarassed

Dienstag, 16.08.2016

Auf Umwegen zur Isla

¡Hola chicos! smile

Mit vielen kleinen Schritten nähere ich mich der Isla del Sol. In circa zwei Wochen werde ich (mit Kati, meiner Mitfreiwilligen) dort ankommen. Jedoch kann ich das nicht genau sagen: mañana, mañana... laughing

Nase an Nase mit der ersten La TAM Maschine. Noch im deutschen Sommer am Flughafen Ffm

 

 https://lagotiticacablog.files.wordpress.com/2016/08/img-20160808-wa0003.jpg

Nach sehr emotionalem Abschied überwiegte bald die Aufregung und wir 24 weltwärts Voluntafreiwillige bevölkerten drei mal die Maschine: von Frankfurt nach Saõ Paulo in Brasilien, von dort weiter in die Hauptstadt Paraguays, Asución und dann den letzten Flug nach Santa Cruz. Angekommen in Bolivien (16 Std später) cool

Für eine Nacht - durch die Zeitverschiebung gefühlt allerdings zwei ganze Tage bis zu dieser Nacht- wurden wir im Hostel in Santa Cruz untergebracht. Damit uns allerdings Jetleg-Probleme erspart blieben wurden wir mit einem landestypischen Tee (zwischen 16:00-17:00h) begrüßt und den zugehörigen Kleinigkeiten zu essen. -Seeehr lecker! Es folgten viele Infosdas erste Geldwechseln, ein Abendessen und erst dann die Chance in einem Bett zu schlafen. Am nächsten Morgen erwartete uns ein Obstfrühstück und eine baldige Weiterreise in die „geheime Hauptstadt“ Sucre. 

Hier durchlaufen wir gerade einen Behördenmarathon sonder Gleichen surprised innocent Lustiger Weise bedeutet das so ungefähr, dass wir jeden Tag mindestens einmal unsere Fingerabdrücke geben. Für mich das absolute Grauen war die Blutabnahme! Aber keine Sorgen. Wir haben auch viel Spaß zusammen. Neben den gegebenen Terminen gestalten wir uns unser Turi-Wunschprogramm in jeder freien Minute... wink  Beispielsweise die wundeschöne Aussicht über Stadt und Berge vom Mirador del Recoleta. Das war auch die erste Gelegenheit, bei der ich die mitlerweile stattliche Höhe von 2800m gemerkt habe. Auf dem Weg den Berg wieder runter hat Kati ein Museum für indigene Kunst entdeckt, welches wir uns dann angeschaut haben. -Superinteressante Kultureinblicke! Da ich mir jedoch nicht all zu sicher in dem bin, was ich so verstanden habe, möchte ich euch das auch nicht falsch wiedergeben und nenne einfach zwei wichtige Begriffe zum nachschauen: jalq'a → ich meine, das sei etwa ein Überbegriff; und aqsu → ein Teil des typischen Gewands für Frauen, der dem Anlass angepasst wird. Hieraus bestand eine Großzahl der Ausstellungsteile. Was mich fasziniert hat war die Tatsache, dass es einen Kalender gibt, der vorgibt, zu welcher Jahreszeit welche Instrumente gespielt werden. Unterschieden wird (glaube ich) in Instrumente, die die Fruchtbarkeit von Tieren oder der Natur fördern sollen. Gleichzeitig gibt es auch ganzjährige Instrumente wie die Flauta (Flöte). 

Über Sucre. Ich präsentiere mein erstes Souvenir: den Hut. Das Mädchen auf dem Bild links neben mir ist übrigens Kati.

Hier könnt ihr euch das Ganze auch immer aus Katis Sicht anschauen:

(Sie beschreibt beispielsweise das Museum etwas mehr)

http://lagotiticacablog.wordpress.com

Diese Frau saß auf dem Museumsgelände und webt an einem aqsu. Wir haben uns ein wenig mit ihr unterhalten und erfahren, dass sie an den bisherigen ~30cm schon 7 Std arbeitete.

Allgemein kann ich sagen, die Stimmung ist super! In der Gruppe verstehen wir uns so gut, dass neben der bestehenden Vorfreude auf die einzelnen und eigenen Einsatzorte auch eine gewisse Trauer darüber aufkommt, dass wir uns trennen und so weit verteilen werden. Ich bin wirklich begeistert, wie schnell ein so starker Gruppenzusammenhalt entstanden ist. smile Allerdings läge ein großer Vorteil endgültig anzukommen darin auszuräumen, da mein Packsystem auf den reinen Transport ausgelegt war und nicht darauf aus dem Koffer zu leben.

¡Saludos de Bolivia!

Eure Salome kiss

P.S.: Ich nenne mich ab sofort Salome, da das hier besser funktioniert etc.

PP.S.: Noch ein paar Fotos...

Ein fast durchschnittliches frühstück. Dies war in Santa Cruz, in Sucre gibt es Buffet mit Brötchen, Früchten, Müsli und Saaten, Säften und jedem Tag eine

Sind wir bereit für die Insel!?

... wobei wir mit dem Groppenzusammenhalt schon beim Vorbereitungsseminar angefangen haben ;)

Freitag, 29.07.2016

Noch 10 Tage

Hallo Leute smile

08. August 2016!!! Der Countdown läuft und der große Tag kommt immer näher. Dank des Volunta-Vorbereitungsseminars habe ich nun sowohl von dem Land das mich erwartet, den Leuten die dort leben, als auch von meinen Mitfreiwilligen einen ersten Eindruck.

Ich habe zusammen mit ehemaligen Freiwilligen als Teamern und vielen vielen Anderen des Freiwilligenjahrgangs 2016/2017 zehn Tage in Wiesbaden verbracht. Es ging um die eigenen Ressoucen und Grenzen, das Kennenlernen untereinander, Erfahrungen und Berichte unserer Vorgänger und neben vielerlei Organisatorischem auch um wichtige Punkte, wie zum Beispiel "Macht & Privilegien" oder "faires Berichten". In gewisser Weise hägen die beiden letzten Themen zusammen; auf jeden Fall kann ich sagen, dass sie viele Dinge beinhalten, die mir vorher nicht klar waren, wenn ich denn überhaupt schon einmal darüber nachgedacht hatte... Ich habe mir vorgenommen diesen Blog so zu gestalten, dass ihr alle ein wenig teilhaben könnt an "meinem bolivianischen Leben" und gleichzeitig werde ich versuchen euch das Bild von Bolivien weiterzugeben, das ich mir machen werde. Hierbei ist mir wichtig zu betonen, dass ich lediglich einen sehr subjektiven Einblick in die dortige Kultur etc. geben kann und dass das, was ich berichte nur meine persönlichen Berichte und keine Pauschalaussagen sein können.

So weit, so gut. Meine Vorfreude ist imens gestiegen! laughing Zeitweise fühle ich mich schon fast als wäre ich dort, ok mindestens auf dem direkten Weg. Gleichzeitig ist es noch eine sehr intensive Zeit hier in Deutschland. Natürlich stehen unendlich viele Dinge auf meiner to-do-Liste -vllt liegt es daran, dass mir mindestens zwei neue einfallen, wenn ich eins erledigt habe. Allerdings glaube ich, meine Freunde wollen mir nochmal zeigen, wie gerne sie mich haben. (Ich euch auch!) Meine Familie bekommt sicherlich am meisten davon mit, wie ich zwischen Abschied und Aufregung schwanke, dennoch hat es auch was von Sommerferien als Zeit für und mit Familie. embarassed

Ach was ich wohl auch erwähnen sollte: ich habe mein Abi bestanden tongue-out Am 02. Juni war ich mit allen Prüfungen durch und seit 02. Juli habe ich nichts mehr mit der Schule zu tun (da war der Abiball). Die Schule hat mich jetzt 12 Jahre beschäftigt und geprägt, es wird Zeit für Neues. ...und wie mich das eine Jahr dann beschäftigen und prägen wird...

Ich sollte mich mal nicht weiter vor den Vorbereitungen drücken wink Aber jetzt kennt ihr ein bisschen meine aktuelle Situation. Und ich werde versuchen ein wenig mehr Regelmäßigkeit in meine Berichte zu bringen. Versprochen!

Viele liebe Grüße smile

Salome

 

P.S.: Fotos folgen sobald ich sie habe und nach Absprache mit allen, die drauf zu sehen sein könnten.laughing

Montag, 11.04.2016

Die Vorbereitungen laufen.

Mich gibt es tatsächlich auch noch!

Die schfirtlichen Abi-Prüfungen habe ich mittlerweile hinter mir und am ersten Tag nach den Osterferien hat mich der Alltag wieder eingeholt: Schule, Klausuren. ( Da ich in Hessen bin, wird das Halbjahr, in dem das Abi liegt, eigenständig und gleichberechtigt bewertet. Also wieder voll und ganz die Schulbank drücken...)

Meine Abi-Tür :)

Bisschen was ist allerdings doch noch passiert, seit meinem letzten Eintrag. Die Flyer für meine Sponsorensuche habe ich euch schon so zahlreich in die Hände gedrückt, dass ich sogar eine zweite Runde bestellt habe. Außerdem habe ich mich technisch neu ausgerüstet und weiter und weiter informiert. Deshalb möchte ich mich heute auch einmal bei allen bedanken, die mir schon eine finanzielle Unterstützung haben zukommen lassen. DANKE!!! Leider kann ich mich nicht persönlicher bedanken, auch wenn ich das gerne würde, da ich noch nicht über Stand und Sponsoren informiert werden konnte.

Nebenbei bin ich 18 geworden. D. h. jetzt wird es nochmal einen Schritt ernster und demnächst wird die ganze Sache hier auch den betroffenen Behörden mitgeteilt. Wenn dann noch das genaue Flugdatum bekannt wird... die Spannung steigt...

Salome :)

Mittwoch, 03.02.2016

Der erste Schritt ist geschafft!

Wie ihr seht, habe ich es endlich geschafft: ihr lest meinen Auslandsblog!

Hier werde ich in nächster Zeit über meine Vorbereitungen schreiben und schon ganz bald (ja, ok, ab August) von meinem Leben, meiner Arbeit und allem, was mir sonst noch begegnet in Bolivien berichten. Da jetzt neben all den Vorbereitungen wie Spendensammeln, Impfungen organisieren, ... bei mir auch das Abitur mitsamt Prüfungen etc vor der Tür steht, werden erstmal nur sporadisch Beiträge kommen. Ihr werdet das hoffendlich verstehen.

Über eure Fragen, Tipps und Anmerkungen freue ich mich schon riesig und bin sehr gespannt.

Vielen Dank fürs Interesse!

Salome :)