Berichte von 08/2016

Montag, 29.08.2016

Die weiße Stadt: Sucre

 

 

Sucre

🙂 Meine Lieben,

sicherlich erwartet ihr, dass ich nun endlich von meiner Ankunft auf der Insel berichten kann... Ich warte genau so sehr darauf wie ihr -versprochen. Aber es stimmt leider, dass ich noch nicht angekommen bin. Seit meinem letzten Eintrag bin ich lokal auch keinen Schritt weitergekommen. Anders sieht es bei unseren Behördengängen auf dem Weg zum Visum aus: morgen auf jeden Fall noch einmal los (um 7:30h dort sein um auch ja als Erstes dran zu kommen) und dann haben wir es geschafft.

Vielleicht. 😛

Wenn alles so funktioniert, wie es zum jetzigen Zeitpunkt geplant ist, dann sitze ich am Mittwoch zusammen mit Kati in der Flota nach La Paz! Flota? So werden hier die Busse genannt, die die weiten Überlandfahrten machen. Alternativ gibt es die Micros. Sie fahren überall in der Stadt rum und befahren die nächstgelegenen Dörfer. Das Bussystem innerhalb der Stadt ist wirklich beeindruckend und funktioniert genial: es gibt keine Bushaltestellen zum ein- oder aussteigen, sondern man streckt den Arm raus, wenn ein Bus der richtigen Linie vorbeifährt und dieser hält direkt vor den eigenen Füßen an, damit man einsteien kann. Zum Aussteigen muss man lediglich dem Fahrer bescheidsagen. Ihr fragt euch, wie dann der Ticketpreis zustande kommt? Noch viel einfacher als das Einseigen. Es kostet einen Boliviano (innerhalb der gesammten Stadt). Diesen gibt man entweder ab, wenn man durch die eine Tür und beim Fahrer vorbei kommt, oder, wenn man beispielsweise erst sich und all seine Sachen sortieren muss, reicht das Geld nach vorne und sagt dazu, für wie viele Personen. Anfallendes Rückgeld wird zurückgereicht. Bei etwas längeren Strecken wird vorher nach dem Preis gefragt...

Die Zeit, die wir jetzt schon hier verbracht haben wurde effektiv genutzt -más o menos. 😀 Wobei es erstaunlich ist, wie viel man doch so an einem Tag erleben kann, an dem man sich vorgenommen hatte nichts zu tun. Und wenn es sich "nur" um sehr bewegende Gespräche untereinander handelt. Ich habe mir auch einen, finde ich sehr treffenden, Vergleich für unsere Gruppe einfallen lassen: eine Großfamilie. 😳 Die einzelnen Wohngruppen werden zu kleinen Familien und im Großen und Ganzen gehören wir doch Alle zusammen. Ich bin wieder und wieder beeindruckt!

Aber natürlich erleben wir auch sehr viel von der Stadt und ihrer Umgebung. Die Stadt selbst hat sehr viel zu bieten und wurde von unserem Vorfreiwilligen als "die schönste Großstadt Boliviens" betitelt. Aus Neugier und teilweise mangels Zeitmangel 😉 denke ich sagen zu können, dass ich nun einiges schönes sehen durfte. Hier ein paar Beispiele von einem Kleingruppenusflug auf das Dsach einer der Kirchen hier. Die Kirche ist evtl mal ein Kloster gewesen o.ä.; im gleichen Gebäudekomplex ist auch eine Schule:

Die Schüler haben nicht schlecht geschaut bei den komischen Ideen, die diese Gringos (grobe Übersetzung: Ausländer) so hatten zum Fotosmachen.

Blick aus dem Glockenturm
Blick auf den Glockenturm und mich :D

Auch den Nachbarberg von dem Berg, den ihr im Hintergrund des letzten Bilds sehen könnt habe ich schon zwei mal bezwungen. Am 17. August sind wir fast alle zusammen hochgelaufen und haben dabei festgestellt, dass wir alle den Einfluss der Höhe auf Ausdauer etc. absolut falsch eingeschätzt haben. Natürlich wäre ich egal wo auf dieser schönen Welt außer Atem, wenn ich über 1000 unregelmäßige Steinstufen hochaufen würde. Allerdings mussten wir gefühlt nach spätestens zehn Stufen immer mal wieder pausieren. 😛 Das zweite Mal bin ich am Tag drauf mit nur drei Mitfreiwilligen hochgelaufen. Und ich muss sagen, dass es sich beide Male gelohnt hat. Nicht während des Laufens, dafür auf dem Gipfel um so mehr! Überzeugt euch mal selbst von dieser Aussicht:

Das

Und während wir grade mit einer der Spiegelreflexkameras unsere Künste im Selbstauslösen für Gruppenfotos testeten kam ein einzelner Anderer den beschwerlichen Weg über die Stufen rauf. Wir alle fix am überlegen, wie man ihn auf Spanisch bitten könnte ein Foto von uns zu machen... "Sowas machen aber auch nur Deutsche!" Er war auch Deutscher. 😀 Und vermutlich hatte er Recht. In der prallen Mittagssonne hochlaufen, statt sich ein Taxi zu nehmen... immer diese Deutschen überall. Und in nächster Zeit sind wir noch sehr viel irgendwo hochgeklettert. Aber ich werde nicht alles dieses Mal berichten. Bald, bald, ... seid gespannt! 😇

Hier aber noch ein paar Bilder:

Lena und ich :) Auch Lena schreibt einen Blog: mondesurreel.wordpress.com

Das Gruppenbild ...

Bis bald, eure Salome 😳

Dienstag, 16.08.2016

Auf Umwegen zur Isla

¡Hola chicos! 🙂

Mit vielen kleinen Schritten nähere ich mich der Isla del Sol. In circa zwei Wochen werde ich (mit Kati, meiner Mitfreiwilligen) dort ankommen. Jedoch kann ich das nicht genau sagen: mañana, mañana... 😀

Nase an Nase mit der ersten La TAM Maschine. Noch im deutschen Sommer am Flughafen Ffm

 

 https://lagotiticacablog.files.wordpress.com/2016/08/img-20160808-wa0003.jpg

Nach sehr emotionalem Abschied überwiegte bald die Aufregung und wir 24 weltwärts Voluntafreiwillige bevölkerten drei mal die Maschine: von Frankfurt nach Saõ Paulo in Brasilien, von dort weiter in die Hauptstadt Paraguays, Asución und dann den letzten Flug nach Santa Cruz. Angekommen in Bolivien (16 Std später) 😎

Für eine Nacht - durch die Zeitverschiebung gefühlt allerdings zwei ganze Tage bis zu dieser Nacht- wurden wir im Hostel in Santa Cruz untergebracht. Damit uns allerdings Jetleg-Probleme erspart blieben wurden wir mit einem landestypischen Tee (zwischen 16:00-17:00h) begrüßt und den zugehörigen Kleinigkeiten zu essen. -Seeehr lecker! Es folgten viele Infosdas erste Geldwechseln, ein Abendessen und erst dann die Chance in einem Bett zu schlafen. Am nächsten Morgen erwartete uns ein Obstfrühstück und eine baldige Weiterreise in die „geheime Hauptstadt“ Sucre. 

Hier durchlaufen wir gerade einen Behördenmarathon sonder Gleichen 😮 😇 Lustiger Weise bedeutet das so ungefähr, dass wir jeden Tag mindestens einmal unsere Fingerabdrücke geben. Für mich das absolute Grauen war die Blutabnahme! Aber keine Sorgen. Wir haben auch viel Spaß zusammen. Neben den gegebenen Terminen gestalten wir uns unser Turi-Wunschprogramm in jeder freien Minute... 😉  Beispielsweise die wundeschöne Aussicht über Stadt und Berge vom Mirador del Recoleta. Das war auch die erste Gelegenheit, bei der ich die mitlerweile stattliche Höhe von 2800m gemerkt habe. Auf dem Weg den Berg wieder runter hat Kati ein Museum für indigene Kunst entdeckt, welches wir uns dann angeschaut haben. -Superinteressante Kultureinblicke! Da ich mir jedoch nicht all zu sicher in dem bin, was ich so verstanden habe, möchte ich euch das auch nicht falsch wiedergeben und nenne einfach zwei wichtige Begriffe zum nachschauen: jalq'a → ich meine, das sei etwa ein Überbegriff; und aqsu → ein Teil des typischen Gewands für Frauen, der dem Anlass angepasst wird. Hieraus bestand eine Großzahl der Ausstellungsteile. Was mich fasziniert hat war die Tatsache, dass es einen Kalender gibt, der vorgibt, zu welcher Jahreszeit welche Instrumente gespielt werden. Unterschieden wird (glaube ich) in Instrumente, die die Fruchtbarkeit von Tieren oder der Natur fördern sollen. Gleichzeitig gibt es auch ganzjährige Instrumente wie die Flauta (Flöte). 

Über Sucre. Ich präsentiere mein erstes Souvenir: den Hut. Das Mädchen auf dem Bild links neben mir ist übrigens Kati.

Hier könnt ihr euch das Ganze auch immer aus Katis Sicht anschauen:

(Sie beschreibt beispielsweise das Museum etwas mehr)

http://lagotiticacablog.wordpress.com

Diese Frau saß auf dem Museumsgelände und webt an einem aqsu. Wir haben uns ein wenig mit ihr unterhalten und erfahren, dass sie an den bisherigen ~30cm schon 7 Std arbeitete.

Allgemein kann ich sagen, die Stimmung ist super! In der Gruppe verstehen wir uns so gut, dass neben der bestehenden Vorfreude auf die einzelnen und eigenen Einsatzorte auch eine gewisse Trauer darüber aufkommt, dass wir uns trennen und so weit verteilen werden. Ich bin wirklich begeistert, wie schnell ein so starker Gruppenzusammenhalt entstanden ist. 🙂 Allerdings läge ein großer Vorteil endgültig anzukommen darin auszuräumen, da mein Packsystem auf den reinen Transport ausgelegt war und nicht darauf aus dem Koffer zu leben.

¡Saludos de Bolivia!

Eure Salome 😘

P.S.: Ich nenne mich ab sofort Salome, da das hier besser funktioniert etc.

PP.S.: Noch ein paar Fotos...

Ein fast durchschnittliches frühstück. Dies war in Santa Cruz, in Sucre gibt es Buffet mit Brötchen, Früchten, Müsli und Saaten, Säften und jedem Tag eine

Sind wir bereit für die Insel!?

... wobei wir mit dem Groppenzusammenhalt schon beim Vorbereitungsseminar angefangen haben ;)