Donnerstag, 05.01.2017

Festtage ganz wo anders

¡Feliz año nuevo y felicidades! a todos 😀

Wie bereits erwähnt haben wir Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage bei unseren Freunden in Sopachuy verbracht. Wie jedes bolivianische Dorf war auch Sopachuy mit bunten Lichterketten in allen Formen und Farben geschmückt. Unsere Gruppe hat täglich ein wenig die Besetzung geändert aber wir waren durchweg fröhlich. Unser Programm bestand aus gemeinsamen Kochaktionen und gemütlichem Essen des Gekochten, traditionellen Weihnachtstänzen und allem, was so zu Weihnachten gehört. Nach einem kleinen Rundgang über den Mercado haben wurde sich für vegetarisches Essen entschieden. Es gab dann Kartoffelgratin, zwei verschiedene Salate, Nudeln, selbstgebackenes Brot und Knoblauch-Tomaten-Aufstrich. Eine komische Mischung... aber doch sehr lecker. 😛 Anschließend haben wir uns für die Bescherung hübsch gemacht. Auch die Weihnachtslieder kamen nicht zu kurz; den ganzen Tag lief eine ansehniche Playlist im Hintergrund und vor den Geschenken haben wir alles geträllert, das uns so in den Sinn kam. Spätestens hier kam dann auch richtige Weihnachtsstimmung auf.

Viele viele bunte Überraschungen :D

Da wir uns, wie ihr seht, alle bei den Weihnachtseinkäufen ins Zeug gelegt hatten und einen großen Teil des Tages mit Geschenkeeinpacken und Karten schreiben verbracht haben, kam niemand zu kurz und wir waren noch bis 05h morgens beschäftigt. 🙂

Wir Alcalá-Chicas Weihnachtsgruppenbild. Das Kleid habe ich von Julia bekommen

Die Sopa-Mädels haben sich mit ihren Flechtkünsten richtig ins Zeug gelegt und sogar mir die Haare gemacht. Auch Wenzel wurde nicht verschont. Die heilige Nacht hatte sehr viel deutschen Einfluss, da uns allen an diesem Tag besonders Zuhause und die eigene Familie gefehlt hat. Die nächsten Tage hat uns, im Großen und Ganzen dann doch der bolivianische Feierwahn gepackt. Also gab es dann gemütliches im Hof Beisammensitzen und bolivianische Partys. Es ist wirklich beeindruckend, welche Feiermentalität dieses Land aufweist. Egal was der Anlass ist, es wird gleich gefeiert... 😎 

Da Sopachuy zwei Flüsse - anders als Alcalá sogar mit ausreichend Wasser, hat, waren wir auch Schwimmen. Bei dem herschenden hochsommerlichen Wetter waren leider viel zu viele andere Menschen auch auf diese Idee gekommen. Am nächsten Tag haben wir dann bei den Freiwilligen im Garten gewütet und Peter und ich sogar spontan ein Beet im Hof angelegt. 😀 Noch ein wenig gemeinschaftliches Chaos beseitigen und dann stand schon wieder der Heimweg an. Leider immer wieder verregnet aber durch zwei Mitfahrgelegenheiten (ein LKW und ein Krankenwagen) mussten wir garnicht so viel laufen.

Haben wir uns da nicht was schönes ausgedacht? :)

Wir waren nichtmal alleine hinten drauf :D

Zu Silvester haben sich recht viele Freiwillige aus dem groben Umfeld Sucre in Sucre getroffen. Wir haben Pizza bestellt und sind zusammen auf den Aussichtspunkt, den wir schon in der Anfangszeit in Sucre entdeckt hatten, gefahren. Da man eine sehr gute Sicht über die Stadt hat hatten wir erwartet das ganze Feuerwerk zu sehen. Haben wir dann wohl auch aber es war seeehr anders als erwartet. Hier zählt anscheinend mehr der Knall als der Anblick. Trotzdem war es sehr schön bei Nacht über Sucre zu schauen. 😳

Sucre beim Jahreswechsel

Ein Teilgruppenbild und es fehlt nicht an Fröhlichkeit

Hier noch ein paar bolivianische Traditionen:

  • Zu Weihnachten wird ein Niño (Jesus-Porzelanpüppchen) gekauft und sich darum gekümmert. Man tanzt vor ihm und nimmt es mit in die Kirche, Männer wie Frauen. Manche Leute haben auch geerbte Niños o. Ä. und dadurch eine ganze Horde dabei.
  • Um Mitternacht des 24. Dezembers hängt jeder eine weitere Kugel an den Weihnachtsbaum und wünscht sich etwas.

 

  • An Silvester trägt man rote Unterwäsche um im nächten Jahr Liebe zu bekomen oder Gelbe für Reichtum. Vereinzelt gibt es auch Grüne für allgemeines Glück.
  • Ebenfalls dafür, dass einem das Geld nicht ausgeht werden falsche Geldscheine gezählt.
  • Zu Mitternacht beim Jahreswechsel werden 12 Trauben gegessen. Genau zu gedem Glockenschlag und bei jeder wird sich etwas für die Monate im neuen Jahr gewünscht.
  • Damit man im neuen Jahr ein wenig rumkommt wird mit einem Koffer herumgelaufen. Allerdings unterscheiden sich hier die Berichte, die einen laufen treppauf treppab, die nächsten in die Ecke und bei wieder anderen reicht es das Zimmer zu durchqueren oder doch ab vor die Tür.
  • Da es heißt, dass das Schwein, mit seiner nase nach vorne stupsend, stehts den Blicknach vorne richtet, wird ein Stück Schweinenase gegessen. 😮

Ich habe nicht alles davon selbst mitgemacht aber einige andere Freiwillige waren, zB in befreundeten bolivianischen Familien, sehr aktiv dabei.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderschönes 2017, in dem wir uns dann auch wiedersehen. Für mich geht es jetzt wieder auf Reise und anschließend ist schon das Zwischenseminar. Dann ist bald die Hälfte meiner Zeit hier in Bolivien schon vergangen... Heute sind es 203 Tage, die ich noch unterwegs bin.

¡Hasta luego!

Eure Salome 😘