Samstag, 06.05.2017

In einer anderen Welt

Hallo ihr Lieben, 🙂

heute berichte ich euch, was ich am Donnerstag erlebt habe.

Um mal ein paar neue Eindrücke zu sammeln und alles kennenzulernen bin ich mit Julia in ihre Außenschule (Mulacancha) gelaufen. Da ich in meinem Unterricht immer alles mit Bildchen mache wollte Julia dann zum wiederholen auch, dass ich bei ihnen an die Tafel zeichne. Die Kinder kannten mich ja nicht, also haben wir dann auch direkt "My name is..." und "What's your name?" wiederholt. In der darauffolgenden Pause haben wir an die Kinder Äpfel verteilt und mit ihnen Fußball gespielt. Beim Fußballspielen habe ich immernoch das Gefühl, dass ich die Höhe merken würde. Wahrscheinlich bin ich aber auch einfach nur unsportlicher geworden. Bis zum Mittagessen auch noch die Tiere erneuern und als Figuren kneten und schon war der Schultag rum. 😀

  Hier seht ihr mich und meinen tollen Kroschkönig Schneejulia und die 7 Zwerge mit Äpfeln

Nach der Schule haben wir ein Mädchen mit nach Hause begleitet, da Julia ihr dies in der vorigen Woche versprechen musste und vorallem auch die Mutter sich immer riesig freut besucht zu werden. Es war wirklich unglaublich beeindruckend mal so einen Einblick in das Leben der Menschen auf dem Campo zu bekommen. Im ersten Moment wirkt es nicht so sehr erstaunlich, als ich mir dann jedoch bewusst geworden bin wo ich da gerade bin und welche Umstände so ein Leben mit sich bringt wurde ich sehr nachdenklich. Das Familiengrundstück besteht aus einem kleinen Hof mit zwei Gebäuden. Das eine besteht aus nur einem Zimmer, welches als Lagerraum, Kleiderkammer und Schlafplatz dient. Das andere Gebaüde beinhaltet den Küchenraum mit eigenem Eingang, einen Vorraum und einen weiteren Schlafplatz. Es gibt weder Türen noch Fensterscheiben noch ein Badezimmer. Alles Wasser (Auch für den Bedarf in der Küche) kommt aus einem einzigen kleinen Wasserhahn im Hof. Des Weiteren hat die Familie direkt ein riesiges Maisfeld und einen sehr hübschen Gemüsegarten.

Als wir ankamen haben wir direkt eine Kleinigkeit zu Essen bekommen. Frische Bienenwaben zum Honigessen und ein traditionelles Maisgericht mit Schweinekopffleisch in der Mitte. Die Mutter des Mädchens hat uns gezeigt, woran sie gerade arbeitet (Handarbeit, die sie macht, während sie die Kühe hütet) und wie das funktioniert. Nachdem wir uns eine Weile unterhalten haben sind wir in die Küche gegangen und haben gemeinsam gekocht. Auf einer Feuerstelle. Julia und ich wollten helfen und haben angeboten mit Kartoffeln zu schälen. Jede eine und dann hat der Hausherr wieder übernommen, da es gerade nur ein Messer gab und er ca 20faches Tempo hatte. Beim Rühren und ähnlichen Aufgaben waren wir also besser eingesetzt. 😉

Häkeln

Naschen/ Probieren Und Kochen

Nach unserem sehr eindrucksvollen Besuch sind Wir zu dritt nach Alcalá gelaufen, da die Mutter auf einen Elternabend musste. Ältere Kinder können nämlich das Collegio in Alcalá besuchen und in der Zeit dann auch dort auf dem Schulgelände in einer Art Internat wohnen. Heute bin ich mit Julia in Sucre und wir bringen ein paar Dinge, die die Familie benötigt und neue Wolle mit. Die Mutter hat sofort angeboten auch für uns etwas zu machen.

Allgemein muss ich noch sagen, dass ich selten so herzliche, offene und gutmütige Menschen kennengelernt. Auch dass sie so "wenig haben" und "viel geben" fand ich sehr beeindruckend. Ich bin wirklich froh, dass ich Julia genau an dem Tag begleitet habe und hier die Möglichkeiten habe solche Begegnungen zu machen! 😇

Die Familie vor ihrem Maisfeld

Hasta luego y muchos Saludos

😘 eure Salome