Sonntag, 16.04.2017

La Pascua

Hallo meine Lieben, 😳

wie ihr wisst hatte ich ja meine familie zu Besuch. nach der gemeinsamen Zeit in Alcalá sind wir noch eine Woche zusammen gereist: La Paz, Copacabana und geplant war einmal über die Isla del Sol zu wandern. Letzteres ließ sich leider nur bedingt umsetzen, da die noerdliche und die mittlere Gemeinde der Insel zum Zeitpunkt unseres Besuches in einem unerklaerlichen Kleinkrieg standen... 🤐 Also haben wir eine Tagestour über die Schwesterinsel (Isla de la Luna) und den südlichen Teil der Isla del Sol gemacht.

In La Paz haben wir uns vielmit meinem dortigen Mentor unterhalten. Unter anderem auch über das anstehende Osterfest und den bolivianischen Umgang mit dem Selbigen. Er erzählte mir, dass seit der Staerkund des indigenen Bevoelkerungsteils Die Christlichen Feste in ihrer, von der Regierung anerkannten, Bedeutung stark geschwächt wurden. Es werden keine riesigen Zeremonien (Umzüge mit saemtlichen Regierungsmitglirdern o.ae.) mehr veranstaltet und die berühmte "Semana Santa" (heilige Woche) wurde maximal zusammengekuerzt...

Ueber das Osterwochenende waren alle meine Mitbewohner verreist und so habe ich mich einfach im Dorf partizipiert: 😀

Karfreitag wurden auf ein mal ueberall in Alcala "Palmtore" aufgebaut und mit Blumen geschmueckt. Nachdem ich mich hierbei beteiligt hatte wurde ich mit in die Kirche genommen. Waehrend der Gottesdienstes sind wir den Kreuzweg Jesu abgeschritten. Allerdings in deinem großen Kreis komplett durchs Dorf und in "Begleitung" eines getragenen Kreuzes, jesus und der in schwarz gehuellten Maria. Eine wirklich einmalige Erfahrung!

Samstag Abend gab es dann am Platz ein großes Feuer, an welchem die Ostertkerze entzuendet wurde. In der kirche dann daran unsere mitgebrachten kerzen. Dabei bin ich mal wieder stark aufgefallen, da ich Wenzels Weihnachtsgeschenk an Julia und mich mitgebracht hatte: eine gelbe Stumpenkerze. 😛

Die Osternacht habe ich zwar bewusst verschlafen aber fuer den 10h Gottesdienst war ich dann wieder zu haben. Anschließend und den gesammten restlichen Tag gab es auf der Plaza eine riesige Tafel und viele verschiedene Moeglichkeiten sich etwas zu essen zu besorgen. Diese habe ich natuerlich auch genutzt... Keine Ahnung was es war, aber es war lecker. 😉 Allerdings kann ich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass Kuerbis drin war. Ostern liegt hier ja im Herbst.

Waehrend der gottesdienste sind mir zwei Dinge aufgefallen. Erstens wurden wir jedes mal durch einen Plastikrosenzweig mit Weihwassert bespraenkelt und uns dadurch unsere Suenden vergeben. Zweitens endet das Vaterunsel hier in Bolivien, geschichtsbedingt, auf "...libra nos el mar." was bedeutet, dass Gott ihnen das Meer zurueck geben soll. Naja.

Ich hoffe auch ihr hattet alle eine schoene, und evtl etwas normalere, Osterzeit!

Viele liebe Grueße, ich melde mich bald wieder

😘 Eure Salome

 P.S. Ich sitze gerade in einem bolivianischen Internetcafe mit bolivianischer Tastatur und ohne USB. Verzeiht also das bilderlose umschreiben von Umlauten etc. ... 😎