Samstag, 17.06.2017

Zukunft in Aussicht

Hallöchen zusammen! 😳

Auch wenn ich selbst sehr gespaltene Gefühle gerade über die mir verbleibende Zeit -beinahe hätte ich "die mir verbleibenden Tage" geschrieben... habe, möchte ich euch doch auch ein wenig daran teilhaben lassen. Eventuell begleitet ihr mich, von wo aus das auch sein mag, ja schon eine ganze Weile bei Alldem, was mir hier so widerfährt. Womöglich auch schon von Anfang an... 😀 Ich finde es wirklich beeindruckend, was meine Besucherstatistik mir manches Mal schon so ausgespruckt hat.

Heute in 40 Tagen werde ich in den Flieger steigen, der mich zurück nach Deutschland bringt. (Okay, okay, ich werde wieder umsteigen müssen etc. Dennoch geht es in 40 Tagen los.) Viel ist passiert in der Zeit, die ich schon in Bolivien bin. Bei mir, bei euch, bei uns allen. Aber trotzdem kommt es mir noch überhaupt nicht so vor, als wäre ich schon über 10 Monate unterwegs. 😮 Und 10 Monate, also über 300 Tage, sind eine gute Weile. Irgendwo rechts oben könnt ihr das beim Lesen ja aber auch akribisch genau nachschauen.

Vor einem Jahr um diese Zeit hatte ich mündliche Prüfungen und neben dem Abi viel Vorfreude und Vorbereitungen um die Ohren. Heute sitze ich hier und habe schon eine lange Abschieds-to-do-Liste... Noch viel erschreckender für mich ist es allerdings, dass die ersten Dinge auf derselbigen auch schon erledigt sind. Zum Beispiel haben wir als WG in der vergangenen Woche eine Abschiedsparty für die Lehrer geschmissen. 😉 Wir waren uns sofort einig, dass wir soetwas machen wollen. Die Lehrer der Escuela Central sind nämlich, neben unserer Hostelfamilie, wirklich die Menschen, die erst meine drei Mitbewohner und dann auch mich sofort aufgenommen und eingeführt haben. Ich muss sagen, dass ich niemals gedacht hätte, dass eine neue Generation Freiwilliger so schnell und herzlich integriert wird. (Und dabei sind wir schon die Neunte oder so! Ich hätte mit Sicherheit irgendwann einfach die Schnauze voll von diesen motivierten Weltverbesserern mit gebrochenem Grundspanisch.)

We are family... Einmal alle zusammen vorm Hostel

Es war mir eine riesen Erleichterung nicht für Akzeptanz arbeiten zu müssen sondern direkt eingebunden und unterstützt zu werden. Auch wenn natürlich keiner der Betroffenen dies lesen, geschweige denn verstehen, wird möchte ich hier ein riesiges Dankeschön unterbringen! ♥ Zu meinem doppelten Glück wurde ich ja auch von meiner "neuen" WG direkt super auf- und angenommen. Mein Dank geht also auch, oder sogar eher vor allem, an Julia, Freddi und Wenzel! Ich hätte es mir absolut nicht besser erträumen können. Höhen und Tiefen, Dick und Dünn und doch sind wir immernoch das Team. Außerdem an Dennis, der für immer zum "A-Team Alcalá" dazugehören wird und irgwie auch -auch wenn schon lange- einfach fehlt! 

Es ist so beeindruckend, wie sehr und wie schnell mir die Menschen hier ans Herz gewachsen sind. Ich hätte es nie für möglich gehalten und dachte vor diesem Jahr wirklich, dass die Mitbewohner (hier möchte ich nun ein letztes Mal erweitern: Danke auch an Hannah und Kalli, die eine Zeit lang Alcalá bereichert haben, und natürlich an Kati (meine one and only Isla-Schwester), mit der gemeinsam ich die gesammte Isla-Zeit gemeistert habe!) eine so große Rolle in diesem Jahr spielen. Jede Erfahrung mache ich für mich und doch zusammen mit den anderen. 😉 Es ist sogar schon so weit mit mir, dass ich mich zwar freue im Studium hoffentlich ein eigenes Zimmer zu haben, aber mir überhaupt nicht mehr vorstellen kann jeden Abend alleine einzuschlafen. Wie werde ich sie vermissen, die einzigartigen Hochbettgespräche mit Julia. Man sieht sich nicht und trotzdem ist man so nah beieinander, dass statt einer Antwort auch mal ein langes Atmen reicht. Vielleicht verstehen mich jetzt aber auch nur die Hochbetterfahrenen und Freiwilligern unter euch. Außerdem sind wir nach dem Leben in Zelle4 wohl für jedes Studizimmer, sei es noch so eigen, bestens geeignet... 😎

Apropos Studium. Das steht dann nämlich an, wenn ich wieder da bin. Und aktuell ist Bewerbungsphase, also sehr viel zu tun. Für mich hier und auf der Jagd nach dem Internet 😛 und für meine Familie zuhause, beim scannen mitorganisieren und verschicken. Ich frage mich dabei manchmal wirklich, wie ich das alleine schaffen sollte. Ganz wichtiger Tipp also für alle, die etwas Ähnliches vorhaben: sichert euch eine oder noch besser mehrere unterstützende Hände zuhause. Und sei es nur um etwas zu googeln, da das Internet gerade zu wünschen übrig lässt. Man unterschätzt wirklich, wie viel so zu machen ist und was alles angefortert und angehängt werden muss.

So erwarte ich also voll Vorfreude und Schrecken den unweigerlich näherkommenden Rückflug... 😇😢

Viele Grüße aus boliviens Winter

Eure Salome 😘

 

Werbung: Julia hat jetzt auch einen Blog, Berichte aus ihrer Sicht findet ihr hier

abenteuerbolivia.blogspot.com