Sonntag, 02.07.2017

3, 2, Eine, Keiner

¡Hola juntos! 😀

Ich melde mich mal wieder aus Sucre, wo ich heute auf der Durchreise bin. Dem aktuellen Titel könnt ihr den Voluntario-Bestand des schönen Alcalás entnehmen. 😀 Nachdem Julia vor zwei Wochen zum Reisen mit ihren Freunden den Weltenbummlern aufgebrochen ist wurden wir kontinuierlich weniger. Und das war dann so:

Als Freddi, Wenzel und ich (3) uns in Alcalá wieder zusammengefunden hatten durften wir erfahren, dass die Schulgemeinde in der kommenden Woche nur ca. zur Hälfte anwesend sein würde. Im 90min entfernten Dörfchen Tomina fanden nämlich die "Pluris 2017" statt. Hierbei handelt es sich um ein regionales Sportfest, dessen Vorrunde schon in Alcalá stattgefunden hatte. Weitergehen würde es dann für die jeweiligen Finalisten in Sucre, sozusagen landesweit.

Gepäcktransport alcaleño :D

Mit Sack und Pack -statt Isomatte und Schlafsack nimmt hier jedes Kind einfach eine Matratze und mindestens drei Wolldecken mit- machte sich also ein Grossteil der Schüler und einige der Lehrer auf den Weg. Bei der Gelegenheit wurden wir dann auch gefragt, ob wir nicht mitfahren oder sie wenigstens dort besuchen kommen wollen... Gesagt getan sind Freddi und ich (Wenzel konnte leider nicht mit, er hatte anderweitig zu tun.) am Mittwoch nach der Schule mit einigen anderen hinten auf einen Jeep geklettert und los.  Das mit der Schule stimmt allerdings nur bedinngt: an diesem Tag war nämlich der nationale Feiertag zum Andenneujahr und man hatte uns gesagt, dass kein Unterricht stattfinden würde. Also hatten wir einen recht entspannten Tag, bis der Don zu uns in die Küche kam und sich stark gewundert hat uns anzutreffen. Es war nämlich ausnahmsweise, und nur in Alcalá doch auch an diesem Tag normal Schule... Nur ohne uns. 😛 

In Tomina angekommen waren wir erstmal über die Grösse der Dorfes verwundert und haben uns promt auf dem Weg zum Schachwettbewerb leicht verlaufen. Endlich angekommen durften wir zwar nicht direkt mit rein aber haben die Schachkids Alcalás (trainiert von Wenzel und Freddi) und zwei Erfolge erleben dürfen. Danach ging es weiter mit Tänzen. Leider haben wir in beiden Disziplinen, sowie im Fussball, Fútsal und Herrenbasketball, dieses Jahr keine Finalisten gehabt. Abends ging es dann, wieder hinten auf einem Jeep, sehr luftig zurück nach Alcalá. 

Wer im Gegenzug sehr erfolgreich wurde waren die Basketballmädchen. Da Freddi ein letztes mal unsere Kollegen in Sopachuy besuchen wollte und Wenzel uns an eben diesem Sammstag verlassen hat, war ich alleine zum Finale erneut in Tomina. Morgens um 06h sind Wenzel, ich und der Sportlehrer mit seiner Frau, sowie die Directora und ihr Chef also gemeinsam mit der Flota gefahren. Und für alle ausser Wenzel war das Ziel Tomina. Die Aufregung war bei überall quasi spührbar und zwei Lehrerinnen hatten den Mädels und mir dann auch glatt eine Alcalá-Team-Einheitsfrisur verpasst. 😎 Leider war die Aufregung wohl zu hoch und wir wurden "nur" zweite... Aber einen schönen Pokal gabs dann trotzdem.

Team grün-schwarz... genau mein Ding

Zurück in Alcalá erwartete mich also erstmal ein wenig Alleinesein. Doch ab Abends waren dann Freddi und ich (2) noch übrig von unserer schönen 4er-Wg. Eine Woche lang zu zweit leben war auch mal eine sehr interessante Erfahrung! Ich denke in nahezu jeder anderen Situation wären abendliches gemeinsam Kochen und Essen etwas seltsam geworden. 😀 Da die vergangene Woche Freddis letzte in Alcalá war, behinhaltete sie viele sehr emotionale Momente und die ersten endgültigen Abschiede. Nun bin ich mir sicher, dass in meiner letzten Woche viele Tränen fliessen werden. Ich frage mich wirklich, wie freddi es ohne eine einzige geschafft hat...

Gestern morgen ist er dann auch abgefahren und so war ich (Eine), zwar nur einen Tag, aber trotzdem das erste Mal im wissen, dass keine mehr kommen wird, alleine. So sehr ist es dann aber aucgh garnicht aufgefallen. Ich hatte mich nämlich erfolgreich darum gedrückt mit dem Aufräumen von Zelle 4 und dem Packen meines Reisegepäcks anzufangen. 😉 Also hatte ich so viel gestern noch zu tun, dass es mir dann doch garnichts ausgemacht hat.

Und so bin ich heute nach Sucre gekommen (Keiner mehr in Alcalá), um weiter nach La Paz zu fahren und morgen früh endlich endlich meinen Freund am Flughafen abzuholen! 😇 Wie so oft in letzter Zeit könnten Aufregung und Vorfreude mal wieder kaum grösser sein. So nach 11 Monaten... ♥

Also beginnt heute meine vorerst letzte Reise durchs schöne Bolivien. Wie gewohnt folgt auch irgendwann ein Reisebericht und ein paar Fotos zum Neidischmachen. 😛 Allerdings kann ich noch überhaupt nicht sagen wann, da sehr viel noch bis zu den Abschlusstagen und dann auch schon dem Rückflug ansteht.

Bis dahin gehabt euch wohl,

eure Salome 😘

P.S.: Dashier haben wir noch alle Vier in der Schule hinterlassen. In Zusammenarbeit mit der 6b und ihrer Lehrerin. Mittlerweile stehen auch unsere namen alle vier drunter... Die Botschaft bedeutet übrigens "Wenn auf deinem Teller mehr Farben sind, ist dein Essen gesünder".

Regenbogenfarbene Schulhofpädagogik... Abgesehen von der etwas unpassenden Hautfarbe des Kindes hätte man es wirklich schlechter treffen können, finde ich